Das Champions-League-Comeback: Wie haben wir Barça gegen PSG erlebt?

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Nun sind ein paar Tage verstrichen und wir können es immer noch nicht fassen: Der FC Barcelona konnte sich für das Viertelfinale der Champions League qualifizieren! Nachdem man im Hinspiel gegen Paris SG mit 4:0 verloren und im Rückspiel auch noch ein Auswärtstor hinnehmen musste, machten sich nur die wenigsten Culés Hoffnungen, das Spiel noch drehen zu können. Und trotzdem: Der FC Barcelona hat nicht aufgegeben und ab der 87. bis zur 95. Spielminute drei Tore erzielt, die das Weiterkommen gesichert haben. Wie haben wir das Spiel erlebt? Ein paar Autoren und ein Facebook-Fan schildern ihre Erlebnisse.

Yassine Kasmi (Autor): Was soll ich sagen? Nach der frühen 1:0-Führung schaute ich gespannter auf die Partie, doch habe ich mir noch nicht viel ausrechnen können. Dann fiel das 2:0 und ich witterte unsere Chance: Wir können es schaffen! Ich freute mich auf den Wiederanpfiff. Ich schaute die ganze Zeit auf die Uhr, wann die verdammten 15 Minuten vorüber sind. Kurz nach Wiederanpfiff dann das 3:0 und ich rastete aus! „Was ist hier los?”, fragte ich mich. Das kann doch nicht wahr sein, dass man dieses Spiel drehen kann! Dann die Ernüchterung: 3:1. Ich war wütend. Vor allem war ich wütend auf Gerard Piqué. „Warum dribbelt er da? Es waren doch genügend Spieler in seiner Nähe! Man hatte noch 30 Minuten Zeit und ihm fällt nichts Besseres ein, als zu dribbeln?!” Ich schlug mehrfach auf den Tisch. Doch war ich mir darüber bewusst, dass die Mannschaft gekämpft hat. Nachdem ich quasi mit dem Spiel abgeschlossen hatte, fiel das 4:1 durch Neymar. „Ein Trosttor.”, sagte ich mir. Dieser Treffer hat mir mehr wehgetan, als dass ich mich darüber freuen konnte. Nun hatte man vier Treffer erzielt, aber einen Auswärtstreffer kassiert. Auf einmal gab es Elfmeter! Und ich schaute gespannter hin, nachdem Neymar das 5:1 erzielt hat. Ich schaue auf mein Handy. Ich werde mit Nachrichten bombardiert. „Das kann doch nicht wahr sein!”, sagte ich mir. 95. Spielminute: Sergi Roberto – 6:1. Ich stand auf, schrie aber nicht. Ich konnte es nicht fassen. Zehn Minuten schaute ich auf den Bildschirm. Ich weinte. Ich stand die ganze Zeit rum, obwohl sich neben mir ein Stuhl befand. Am nächsten Tag habe ich gedacht, ich hätte geträumt. Bis ich ins Forum geschaut habe. Nun war mir endgültig klar: Barça hat es geschafft! Es war das Spiel, das mich am meisten mitgenommen hat.

Rafael Vrecar (Autor): Ich muss ehrlich zugeben: Nach dem 3:1 war ich am Boden zerstört und hatte schon jegliche Hoffnung verloren. Nicht, weil ich nicht in jedem Moment zu unserer Mannschaft stehen würde, aber weil es für mich einfach ein Ding der Unmöglichkeit war. In der 88. Minute dachte ich mir dann: “Naja, ein schöner Freistoß ist doch ein versöhnlicher Abschluss.” Als es dann zum Elfer kam, wich die Versöhnung ein wenig dem Frust: „So knapp, gäbe es doch bloß diese Auswärtstorregel nicht. Die macht so viel kaputt.” Und als dann die drückende Überlegenheit in den Schlussminuten in einem Tor von Sergi Roberto gipfelte, war ich völlig perplex. Ich konnte am Anfang gar nicht jubeln, weil ich erstmal wartete ob es zurückgepfiffen wird. Ich erinnerte mich an das zu Unrecht aberkannte 2:0 gegen Inter im Jahr 2010 und dann, als es klar war, dass der Treffer zählt, sprang ich erstmal wie wild auf und ab. Und nach dem Schlusspfiff ging es mir wie Piqué. Ich schüttelte nur den Kopf. Das ist das unfassbarste Team der Fußballgeschichte.

Faisal Ak. (Facebook-Fan): Ich habe das Spiel ganz frenetisch, stolz und leidenschaftlich erlebt. Mir ist das Herz zum 3:0 fast raus gesprungen. Dann kam das 3:1 und zugleich eine Träne, die aus gestorbener Hoffnung bestand. Die Schlussphase hatte ihren eigenen Willen und so schoss Barça drei Tore innerhalb von circa acht Minuten und das ließ mich meinen Bänderriss vergessen, sodass ich nur noch wild rumsprang. Suárez: „Wenn wir vier Tore gegen Madrid im Bernabéu schaffen, wieso dann nicht auch im Camp Nou gegen PSG?” In diesem Sinne: Més que un club!“

 

Karl Bukpiev (Autor): Nach dem Gegentreffer durch Cavani dachte ich mir: „Drei Tore in dreißig Minuten zu schießen wird schwer. Aber wenn in den nächsten fünf Minuten das Erste fällt, schaffen wir das 6:1.“ Doch als ich die Uhr erblickte und es nur noch zehn Minuten waren, habe ich auch nicht wirklich mehr daran geglaubt. Ich hatte mit der Champions League abgeschlossen und wollte das Spiel einfach nur in Ruhe zu Ende schauen. Auch das 4:1 änderte hieran nichts. Als wir dann den Elfmeter zugesprochen bekamen und ich Neymars Anlauf gesehen habe, ahnte ich um ehrlich zu sein nichts Gutes. Zum Glück hatte ich Unrecht. Und ja, das 6:1 – einfach nur unglaublich!!!

Es gibt ein Adjektiv, das diesen Abend und selbst noch die Tage danach wohl so gut beschreibt wie kein anderes: surreal! Und zwar in solch einem Grade, dass ich kurz nach Sergis Tor geglaubt habe, es würde nicht zählen. „Zu schön, um wahr zu sein“ – diese Phrase trifft es ebenfalls ganz gut. Nach dem Spiel regnete es Liebesbekundungen in unserer Barçawelt-Whatsapp-Gruppe.

Cem (Autor): Die Partie gegen Paris war wohl eine der unglaublichsten überhaupt. Ich hatte seit einigen Spieltagen wenig Barça-Spiele geschaut, weil es zeitlich einfach nicht klappte. Die Partie gegen Paris wollte ich jedoch unbedingt sehen. Ich dachte mir zwar durchgehend: „Das wird doch eh nichts, wozu tue ich mir das an?”, allerdings wusste ich dennoch, dass das ganze recht unterhaltend werden könnte. Ich verabredete mich also mit zwei Freunden zum gemeinsamen Fussballschauen: Der eine ein Madridista, der andere ein Culé. Wir schauen oft gemeinsam Fussball-Spiele bei einem von uns. Es ging also los. Anpfiff und die Hoffnungen standen immer noch auf null Prozent weiterzukommen. Plötzlich haut Luisito in der dritten Minute den ersten Weckruf raus und trifft zum 1:0. Mein Gedanke: „Wenn das was werden soll, dann muss es genau so ablaufen.” Es geht weiter und die Minuten vergehen. In der 25. Minute fingen dann die Rechnungen an: Wann sollte Barça am besten das nächste Tor schießen? Wie viele Tore fehlen noch? Bis zum 3:0 waren die Hoffnungen eigentlich immer noch auf einer ziemlich geringen Stufe, aber da kam mir das Ganze dann doch schon realistischer vor. So langsam kam ich also in Stimmung, um an das Wunder zu glauben… Nun ja, bis Cavani dann traf. Das war ein richtiger Stich ins Herz (ohne den die Partie am Ende allerdings nicht halb so spannend verlaufen wäre). Also werde ich wieder pessimistisch und ich ärgere mich über die paar Minuten, in denen ich mich freute und an ein Comeback glaubte, da es bis zum fabelhaften Freistoßtreffer von Neymar aussichtslos schien. Beim 5:1 brodelte in mir ein Cocktail aus Freude und Hoffnung auf der einen Seite, und Frust und Wut auf der anderen Seite. Ich hielt es immer noch nicht für möglich. Zuletzt kommt dann der entscheidende Freistoß, der durch mehrere Ballverluste und -eroberungen sowie Pässe dann irgendwie ins Tor geht (an dieser Stelle ein lauter, panischer Schrei gegen Arda, der es beinahe verbockt hätte mit seinem Ballverlust). Als der Ball im Tor war, verlor ich jegliche Kontrolle über mich und brach in Freude aus. Ich brauchte erstmal zwei Sekunden, um zu realisieren, dass wir hier gerade wirklich dieses Fußballwunder miterleben – ein Gefühl, das ich zuletzt bei Iniestas Treffer gegen Chelsea verspürte.

Das Ende vom Lied war ein zerbrochener Blumentopf, auf den mein Culé-Kumpel und ich beim Jubeln gefallen sein müssten. Glückseligkeit ohne Ende, ein paar Freudentränen und ein Madridista, der von den Culés quasi zum Mitjubeln gezwungen wurde, da wir ihn beim Hüpfen mit in die Arme nahmen.

Wie habt ihr dieses Spiel empfunden? Beschreibt uns euer Erlebnis!

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