FC Barcelona gegen Manchester City: Spielanalyse

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Nach dem schwachen Auftritt bei Real Valladolid empfing der FC Barcelona im Camp Nou Manchester City zum Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals. Die Katalanen lagen nach dem Hinspiel mit 2-0 vorne, wollten dieses Ergebnis aber nicht nur verwalten, sondern vielmehr ausbauen. 

 Tata Martino setzte auf folgende Startelf:

City lässt Vorsicht walten

Schon die Aufstellung der Gäste ließ erkennen, dass sie nicht blind nach vorne spielen wollten, sondern vorsichtig in das Spiel gingen. Sie starteten sehr schwungvoll und waren in den ersten beiden Minuten sehr offensiv. Danach übernahm Barça die Spielkontrolle und drängte City fast dauerhaft nach hinten. Hierbei zeigten sich große Schwächen bei den Gästen. Sie standen sehr weit hinten, rückten auch mit den Flügelspielern weit zurück, um die Außenverteidiger zu unterstützen, waren aber im Zentrum überfordert. Dies zeigte sich gerade dann, wenn Manchester City den Ball bei eigenen Angriffen verlor – ihr Zentrum war viel zu unbalanciert. Yaya Touré und Fernadinho sind zwei fantastische Fußballer, jedoch ergänzen sie sich zu wenig, um zusammen eine Doppelsechs zu bilden. Beide Spieler haben einen großen Offensivdrang, was die Gefährlichkeit der Mannschaft steigert, jedoch führt dies auch zu Problemen in der Defensive. Es klaffte oft ein Loch im Zentrum bei den Engländern, weil gerade der offensivere Touré häufig hinten fehlte. Dass Fernandinho sich nach einer ganz frühen Gelben Karte auch noch etwas zurücknehmen musste, verbesserte Citys Probleme in der Mitte keineswegs.
Barcelona hatte somit gerade im Zentrum sehr viel Platz, und diesen nutzten sie insgesamt auch gut. Sie fanden oft viel Raum zwischen den Linien und konnten so auch Citys Abwehr deutlich öfter bloßstellen als im Hinspiel. Damals standen die Engländer kompakter in der Defensive, weil fast das komplette Team darauf ausgerichtet war, das Zentrum zu schließen. So konnte auch die Abwehr glänzen. Im Camp Nou sah sich jene Abwehr aber ohne diese große Unterstützung teilweise sehr großen Problemen ausgesetzt. Der große Fehler von City bestand darin, dass sie zwar mit vielen Spielern zurückrückten, aber nicht das Zentrum besetzten. Milner und Nasri halfen außen aus, wobei es in vielen Situationen besser gewesen wäre, wenn sie weiter in die Mitte gerückt wären. Manchester City fehlte das situationsbedingte Gespür zum Verschieben, weshalb sie Barcelona insgesamt zu leicht machten, zu Chancen zu kommen.

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Dzeko bringt Schwung

Im ersten Durchgang hatten die Gäste zwar ein paar Möglichkeiten, so richtig gefährlich wurde es aber erst in der zweiten Hälfte, als Edin Dzeko den blassen und seit der dritten Minute angeschlagenen Sergio Agüero ersetzte. Mit Dzeko hatte City nun einen echten Stoßstürmer auf dem Platz, der die Bälle gut hielt und auch selbst oft gefährlich wurde. Er beschäftigte Barças Hintermannschaft sehr gut und verschaffte so auch seinen Mitspielern Platz, beispielsweise auch bei Zabaletas Großchance. Zudem hatte man nun auch einen Abnehmer für Flanken, was vor allem dann vielversprechend schien, wenn Dzeko es schaffte, sich in Richtung Mascherano oder Jordi Alba zu bewegen, die ihm beide längentechnisch klar unterlegen sind. Es verwundert also nicht, dass er seine beste Chance nach einer Flanke hatte, als er ein Kopfballduell gegen Alba gewann. Den starken Kopfball konnte Víctor Valdés jedoch sehr stark parieren.
Insgesamt war Dzeko der einzig wirkungsvolle Wechsel bei den Engländern. Weder Negredo noch Navas konnten für neuen Schwung sorgen, und auch die restlichen Offensivspieler waren bis auf ein paar Ausnahmen zu harmlos. Auch für die Offensive gilt: Wäre das Zentrum stabiler gewesen, hätte man gefährlicher werden können. Alves und gerade Alba rückten während dem eigenen Aufbauspiel oft schon weit nach vorne. Hätte man nun mit einem stabileren Zentrum mehr Angriffe von Barcelona schon in der Entstehung gestoppt, gäbe es mehr Platz für Offensivaktionen.

Barça mit starkem Positionsspiel

Was gegen Valladolid so gar nicht funktionierte, war gegen Manchester City einer der Schlüssel zum Sieg. Barça zeigte sich unglaublich stark, was das Positionsspiel angeht, sowohl offensiv als auch defensiv. Bei eigenen Angriffen gab es fast immer mindestens zwei Anspielstationen, während die Spieler hinter dem Ball auch sehr gut standen. Sie konnten jederzeit in den Angriff eingebunden werden, waren aber auch für etwaige Konterangriffe gut positioniert und deckten die wichtigsten Zonen gut ab. Auch defensiv stimmte das Positionsspiel. Jeder arbeitete mit nach hinten und stopfte entstehende Lücken. So half beispielsweise Messi mal am eigenen Sechzehner aus, oder Iniesta eroberte einen Ball als Linksverteidiger.
Diese gute Positionierung half Barça auch, was das Pressing angeht. Es war ein sehr interessantes Pressing, das nicht auf direkte Balleroberungen ausgelegt war. Vorne pressten meist zwei Spieler, um ihren Mitspielern Zeit zum Ordnen zu geben. Rückte City weiter auf, störte Barcelona sie nicht ununterbrochen. Man ließ die Engländer durchaus in die Nähe des eigenen Strafraums kommen, wo man gut sortiert stand. Man störte sie zwar unentwegt, aber ging nicht gezielt auf Balleroberungen durch gewonnene Zweikämpfe, sondern wollte Fehler von City produzieren. Man bedrängte den Gegner und stand durch die gute Positionierung oftmals sehr gut, um die Fehlpässe der Gäste abzufangen.

Ansonsten war vieles wie gehabt bei Barça. In den großen Partien spielen sie diese Saison einfach stark. Alba und Alves bewiesen wieder, dass sie zusammen auch defensiv stark spielen können. Und es zeigte sich wieder einmal, dass die Katalanen in großen Spielen am besten mit vier Mittelfeldspielern agieren, da ihnen dies mehr Kontrolle bringt und sie dadurch auch defensiv stabiler stehen. Mehr Kontrolle bedeutet weniger Gegenangriffe, was gerade dem Mittelfeld zugutekommt, das andernfalls große Schwierigkeiten mit dem Gegner bekommen könnte.

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