FC Barcelona gegen Atlético Madrid: Barça schlägt Atlético erneut

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Rund eineinhalb Wochen nach dem souveränen 3:1-Sieg über Atlético Madrid in der Liga musste der FC Barcelona erneut gegen die Mannschaft von Diego Simeone antreten. Im Viertelfinal-Hinspiel der Copa del Rey gelang es den Katalanen erneut Atlético zu schlagen, diesmal allerdings unter deutlich größerer Anstrengung.

 

Atlético lediglich kompakter

Im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen beider Teams in der Liga änderte sich an Atléticos Leistung speziell ein Punkt: Ihre Kompaktheit. Auch durch die Hereinnahmen von Miranda und Siqueira für Gímenez und Gamez agierte Simeones Team deutlich stabiler und ließ nicht so viele Chancen zu wie vor eineinhalb Wochen. Dennoch machten sie defensiv einige Fehler und waren nicht immer auf der Höhe, unter anderem bei den Chancen von Neymar, Suárez und Messi im ersten Durchgang. Die Außenspieler arbeiteten sehr gut mit nach hinten, wodurch man die Außenbahnen relativ gut im Griff hatte, aber trotzdem immer wieder Probleme mit den Dribblings von Messi und Neymar hatte. Diese Dribblings führten aber im Endeffekt zu kaum einer klaren Torchance, weil Atlético im Zentrum sehr gut stand und letztlich die meisten Bälle klären konnte.

Offensiv war es erneut eine unglaublich schwache Leistung der Gäste aus Madrid. Aus dem Spiel heraus erspielten sie sich praktisch keine einzige Torchance. Die beste Möglichkeit ergab sich nach einem Ballgewinn kurz vor der Mittellinie, der dafür sorgte, dass Fernando Torres zusammen mit Antoine Griezmann auf Gerard Piqué zulief. Torres schaffte es aber nicht den Ball auf Griezmann zu spielen, was schon fast sinnbildlich für das Offensivspiel von Atlético war.
Die meiste Gefahr, wenn man es denn so nennen kann, ging dann von Atlético aus, wenn sie zu Standardsituationen kamen, speziell in der ersten Halbzeit. Aber ausnahmsweise lag das nicht daran, dass sie so gute Flanken in den Strafraum bringen, sondern vielmehr an ihrer guten Positionierung an der Strafraumkante. Fast jeder hohe Ball, den Barça nach einer Standardsituation klärte, kam zu einem Spieler von Atlético, der dann versuchte zu schießen. Wirklich gefährlich war das nicht, aber die Grundidee war durchaus gut, wenngleich sie an diesem Abend nicht gut umgesetzt wurde. Etwas überraschend war die Tatsache, dass die Gäste die meisten Ecken kurz ausspielten, wo sie doch Barcelona physisch klar überlegen sind. Und es war auch keine besondere Taktik dabei erkennbar, da alle diese Aktionen relativ ungefährlich blieben.

Barça grundsolide

Barcelona glänzte nicht so wie beim 3:1-Sieg über Atlético, hatte die Partie aber dennoch komplett im Griff. Auch wenn man sich diesmal nicht so viele Chancen herausspielen konnte, so hatte man dennoch die ganze Zeit die Kontrolle über das Spiel und ließ Atlético kaum zum Zug kommen. Dies ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison, wo man zwar auch immer mehr Ballbesitz hatte, das Spiel aber nur selten wirklich kontrollierte und beherrschte. Barça begann sehr zielstrebig und ließ den Ball gut laufen. Sie bewegten sich viel und spielten auch gute Bälle nach vorne, wodurch sie zu insgesamt drei guten Chancen kamen. Jedoch sollten dies auch die drei einzigen wirklich guten Chancen bleiben. Barcelona wurde mit der Zeit zu langsam und verschleppte das Tempo zu sehr. Man spielte den Ball zu oft nach außen, von wo aus man ihn zu selten wieder gefährlich ins Zentrum bringen konnte.


Bildquelle: fcbarcelona.cat

Wie man hier sehr gut sehen kann, hatte Barcelona den Ball meistens im zentral offensiven Mittelfeldbereich relativ weit außen. Dies zeigt auch das Problem in der Offensive, da man zu oft über außen spielte, dadurch aber zu selten Gefahr erzeugte. Die Katalanen hätten sich öfter im Zentrum aufhalten und dort enger beieinanderstehen müssen, um so schnelle Angriffe initiieren zu können. Barcelona hat viele Spieler, die mit einem Kontakt auskommen, weshalb man diese Möglichkeit öfter hätte verwenden sollen. Natürlich ist dies mit mehr Risiko verbunden, aber um eine solch kompakte Defensive wie jene von Atlético Madrid knacken zu können, muss man Risiken eingehen. Dass man jedoch in einem Hinspiel zu Hause etwas vorsichtiger agiert, um kein Gegentor zu bekommen, ist natürlich verständlich und im Endeffekt hat Barça das Spiel zu Null gewonnen, was eine gute Ausgangslage für das Rückspiel darstellt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich die Mittelfeldspieler öfter im Zentrum aufhalten sollten, da sie von dort aus für mehr Gefahr sorgen können. Dies sah man auch sehr gut an Ivan Rakitić. Immer, wenn er sich zentral positionierte, war er in der Lage für Gefahr zu sorgen. Es ist kein Zufall, dass seine geniale Vorlage zu der Riesenchance von Luis Suárez genau dann zustande kam, als er sich in der Mitte befand.

Piqué hält alles zusammen

Gerard Piqué zeigt sich schon seit Wochen in sehr starker Verfassung und gegen Atlético machte er genau dort weiter. Er zeigte echte Führungsqualitäten und organisierte die Defensive über 93 Minuten auf hervorragende Art und Weise. Bei hohen Bällen war er nicht zu bezwingen und auch am Boden war er ein Fels in der Brandung. Als Torres und Griezmann alleine auf ihn zuliefen, war es lediglich Piqués (man verzeihe mir das Pathos) heroischer Rettungstat zu verdanken, dass Barcelona kein Gegentor kassierte.

Auch der Rest des Teams arbeitete defensiv sehr gut, angefangen bei den Außenverteidigern Alba und Alves, bis hin zu den Außenstürmern Neymar und Messi. Es war insgesamt einfach eine absolut solide Leistung der Katalanen, die Atlético Madrid dominierten, zu keiner Chance kommen ließen und am Ende verdient gewannen. Jedoch gibt es beim Offensivspiel noch einiges an Verbesserungspotenzial.

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