FC Getafe gegen FC Barcelona – Spielanalyse

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Im Achtelfinal-Rückspiel empfing der FC Getafe den FC Barcelona. Obwohl die Katalanen nach dem deutlichen 4-0-Sieg im Hinspiel schon so gut wie in der nächsten Runde waren, traten sie mit einer starken Elf an. Tata Martino und seine Mannschaft gingen das Spiel sehr seriös an und gewannen am Ende problemlos mit 2-0.

 Tata Martino setzte auf folgende Elf:

Einwechslungen:

26. Sánchez für Neymar
69. Xavi für Fàbregas

Getafe verteidigte mutig, zu Beginn

Den Gastgebern war klar, dass es fast unmöglich ist, noch ins Viertelfinale einzuziehen. Dementsprechend hatten sie nichts zu verlieren. Von daher wollten sie sich nicht nur hinten reinstellen, sondern mehr Mut zeigen. Während Barças Spielaufbau stand Getafe daher teilweise mit fünf, sechs Spielern an der Mittellinie, um die Katalanen zu stören. So wollte man die Passwege durch das Zentrum verschließen und lange Bälle nach vorne provozieren. Darin sahen die Gastgeber eine Chance, den Ball vergleichsweise leicht zu erobern, wodurch man schnell zu eigenen Angriffen ansetzen könnte.
Jedoch zog Getafe diese Taktik nicht konsequent durch. Sobald Barça den Ball ins Zentrum befördert hatte, zogen sich die meisten Getafe-Spieler weit zurück und igelten sich hinten ein. Es wirkte fast so, als wollte Getafe die flexible Defensivtaktik von Atlético Madrid kopieren, was aber nicht gut funktionierte. Getafe hätte dafür in der Phase des Zurückziehens mehr Druck auf den ballführenden Spieler aufbauen und Barça generell mehr bearbeiten müssen. So konnten die Katalanen den Ball relativ leicht in den eigenen Reihen halten. Die einzigen Ballverluste resultierten aus eigenen Schlampigkeiten oder gestoppten Angriffen. Den Spielaufbau selbst konnte Getafe in diesem Spiel viel zu wenig stören.

Ein kurzes Aufbäumen

Auch offensiv zog Getafe seinen Plan nicht konsequent durch. In den ersten Minuten marschierten sie nach dem Ballgewinn sehr schnell nach vorne und rückten auch mit genügend Spielern auf, um für Gefahr zu sorgen. So gelang es ihnen, den ein oder anderen Ball in den Strafraum von Barça zu spielen, zunächst ohne dabei gefährlich zu werden. Dies änderte sich aber, als Bartra sehr hoch verteidigte, mit seiner Grätsche aber nicht den Ball traf. Im weiteren Verlauf dieses Angriffes gab es das Duell Lafita gegen Puyol an der Strafraumkante. Dadurch, dass Bartra hinten fehlte, musste Puyol herausrücken, was wiederum dazu führte, dass in der Mitte nur noch Adriano stand. Lafita flankte nun in die Mitte, wo Sanabria das Kopfballduell gegen Adriano gewann und den Ball perfekt auf Colunga verlängerte. Dieser hatte eigentlich genug Zeit, sich zu überlegen, wie er den Ball im Tor unterbringen soll, aber seinen Schuss konnte Pinto klasse abwehren.
Das war die beste Chance für Getafe und auch eine der wenigen. Denn danach schafften es die Gastgeber nicht mehr, allzu gefährlich zu werden. Eine Chance nach einer Ecke, ein ungefährlicher Distanzschuss und eine gute Schusschance im zweiten Durchgang war alles, was Getafe noch zustande brachte. Durch die nicht konsequent durchgezogene Defensivtaktik konnten sie auch ihre Offensivtaktik nicht so beibehalten, wie sie sich das vorgestellt hatten. Eroberten sie den Ball, so war das im weiteren Verlauf des Spiels sehr weit in der eigenen Hälfte. Das machte es schwerer, schnell zu kontern, auch weil Barça sehr gut gegen den Ball arbeitete und Getafe die Konter nicht genau genug ausspielte.

Die Rolle von Tello

Cristian Tello hat es aktuell sehr schwer beim FC Barcelona. Er war verletzt und außerdem herrscht auf seiner Position sehr viel Konkurrenz. Wegen Neymar muss er nun auf dem rechten Flügel spielen, wo er bisher noch nicht überzeugen konnte. Gegen Getafe konnte er während des Spiels bedingt durch Neymars Verletzung auf den linken Flügel wechseln, wo er aber zunächst auch viele Probleme hatte. Die einfachsten Bälle versprangen ihm und man merkte ihm das fehlende Selbstvertrauen förmlich an. Er versuchte sich zu beweisen und suchte sehr oft den Abschluss, letztlich erfolglos.
Kurz vor der Halbzeit konnte er dann ein wenig Selbstvertrauen tanken, als er das 1-0 durch Lionel Messi mit einer guten Hereingabe vorbereitete. Danach spielte er auch besser und ihm gelangen wieder mehr Aktionen. Jedoch merkte man des Öfteren, dass die Mannschaft sich zu wenig auf Tello einstellte. Tello zieht gerne außen am Gegner vorbei und legt den Ball dann zurück in die Mitte. Messi bindet dann ganz vorne die Gegner, während dahinter Spieler nachrücken müssten, um Tellos Bälle zu verwerten. Das geschah jedoch nicht, obwohl es eigentlich eine Aufgabe ist, die Spielern wie Cesc Fàbregas oder Sergi Roberto perfekt zu Gesicht steht. Jedoch fand keiner von diesen Tello-Pässen einen Abnehmer, was insgesamt eine ziemliche Verschwendung dieser spielerischen Ressource war. Tello ist sehr schnell und schafft es immer wieder, sehr leicht an seinen Gegnern vorbeizukommen. Gerade in engen Spielen kann er so als Joker für Gefahr sorgen, aber eben nur, wenn die Mannschaft auch bereit ist, sich darauf einzustellen und konsequent nachzurücken, zumindest mit einem Spieler. Wenn man diese Variante gut ausspielt, ist das eine sehr gute Möglichkeit, tiefstehende Gegner auch spät in einem Spiel noch zu schlagen.

Ein gutes Pferd…

Barça machte nicht mehr als sie mussten. Defensiv standen sie insgesamt solide und nach vorne war die Mannschaft einige Male gefährlich. Letztlich reichte es zu einem lockeren 2-0-Sieg. Tata Martino schonte einige Spieler, die wohl am Sonntag in der Liga auflaufen werden. Diejenigen, die gespielt haben, haben ihre Sache souverän erledigt. Es gut denkbar, dass eine ähnliche Mannschaft auch die nächsten Pokalpartien bestreiten darf. Barça hat aktuell den Luxus, fast auf alle fitten Spieler im Kader bauen zu können, da alle regelmäßig spielen und gut drauf sind. Gerade in diesen stressigen englischen Wochen kann dieser Aspekt sehr wichtig sein.

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