Noten vs. Manchester United | Raphinha unsichtbar, Kessie und de Jong mit Makel

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Nach dem 1:2 bei Manchester United scheidet der FC Barcelona erneut vorzeitig aus der Europa League aus. Youngster Balde spielte ordentlich, Raphinha enttäuschte komplett, Kessie und de Jong überzeugten, aber mit klarem Makel. Die Spielerkritik und Noten.

Manchester United 2:1 FC Barcelona: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

Marc-André ter Stegen erwies sich direkt zu Beginn der Partie wieder einmal als sicherer Rückhalt des FC Barcelona – gegen Bruno Fernandes verhinderte der Schlussmann die erste gefährliche Aktion der Red Devils stark (3.). In der Folge hatte Barça viel Ballbesitz, weshalb der 30-Jährige nur selten in Erscheinung treten konnte. Bei den beiden Gegentoren durch Fred und Antony war die Nummer 1 der Blaugrana chancenlos. In besonderer Form auszeichnen konnte sich MATS auch im zweiten Durchgang nicht, ansonsten lieferte der Deutsche eine solide Leistung ab. Barçawelt-Punkte: 6

Jules Kounde

Zwar hatte Jules Kounde in der ersten Halbzeit wenig zu tun und seine Seite im Griff, nach dem Seitenwechsel hatte der Franzose allerdings Schwierigkeiten. Nur fünf seiner zwölf geführten Zweikämpfe konnte Kounde für sich entscheiden, auch 22 Ballverluste sind ein alles andere als zufriedenstellender Wert. Nur 67 Prozent seiner Pässe brachte der 24-Jährige an den Mann, weshalb man durchaus von einer schwachen Leistung des Rechtsverteidigers sprechen kann, dessen Flanken bei seinen Vorstößen allesamt zu unpräzise gerieten. Koundes beste Aktion war der Kopfball in der 64. Spielminute, den David de Gea aber sensationell über die Latte lenkte. Barçawelt-Punkte: 3

 Ronald Araújo

In seinem 100. Spiel für den FC Barcelona agierte der Uruguayo von Beginn an solide und konnte mehrere wichtige Zweikämpfe für sich entscheiden, wie beispielsweise gegen Marcus Rashford in der 38. Spielminute. Mit einer Passquote von 85 Prozent lieferte Araújo einen überzeugenden Wert, ließ sich aber zu Beginn der zweiten Hälfte etwas von der Unsicherheit in der Hintermannschaft des FC Barcelona anstecken. Nach 82 Minuten kam Marcos Alonso für den Abwehrhünen in die Partie, der das Ausscheiden der Blaugrana auch mit 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe nicht mehr verhindern konnte. Barçawelt-Punkte: 6

 Andreas Christensen

Ähnlich wie sein Partner in der Innenverteidigung agierte Andreas Christensen unauffällig, aber im Großen und Ganzen solide. Der Däne konnte alle seine Zweikämpfe für sich entscheiden und brachte 84 Prozent seiner Pässe zu seinen Mitspielern, weshalb man sich keineswegs über mangelnden Einsatz beklagen kann. Bei einem langen Ball auf Antony kam die Nummer 15 des FC Barcelona zunächst nicht hinterher, klärte im letzten Moment jedoch entscheidend. Auch der 24-Jährige  Barçawelt-Punkte: 6

 Alejandro Balde

Alejandro Balde zeigte sich extrem engagiert und schaltete sich mit dem Anpfiff auch mit ins Offensivspiel des FC Barcelona ein. In der 10. Spielminute war der Youngster nur mit einem Foul kurz vor dem Sechzehner zu stoppen – sechs Minuten später holte der 19-Jährige dann mit einer geschickten Körpertäuschung den Elfmeter für Barça heraus. Aber auch in der Defensive agierte der junge Katalane von Grund auf solide und machte seine Arbeit auf der linken Abwehrseite weitestgehend sehr gut. Im zweiten Durchgang wurde Manchester United dann deutlich stärker, weshalb sich Barça seltener befreien konnte – insgesamt aber definitiv eine ansprechende Leistung von Alejandro Balde.  Barçawelt-Punkte: 8

 Sergio Busquets

Wie auch schon in anderen Partien dieser Saison war Sergio Busquets einer der unauffälligen Spieler des FC Barcelona. Seine Passquote von 78 Prozent war jedoch schon häufig deutlich besser – auch 13 Ballverluste sind eher ungewöhnlich für den sonst so ballsicheren Kapitän der Blaugrana. Insgesamt schaffte es Sergio Busquets nicht, der Partie dauerhaft seinen Stempel aufzudrücken. Auch nach dem zweiten Treffer der Red Devils konnte der 34-Jährige nicht unbedingt vorangehen, um die Niederlage und das damit verbundene Ausscheiden des FC Barcelona doch noch abzuwenden. Barçawelt-Punkte: 5

 Frenkie de Jong

Frenkie de Jong zeigte sich im Rückspiel der Europa League in einer tollen Verfassung. Der Niederländer – für den es gegen seinen ehemaligen Trainer Erik ten Hag ging – forderte Bälle im Mittelfeld und wusste diese auch geschickt an seine Mitspieler zu verteilen. In den richtigen Momenten nahm Barças Nummer 21 auch mal das Tempo aus dem Spiel und strahlte so Ruhe und Kontrolle aus. Insgesamt 14 geführte Zweikämpfe zeugen vom Engagement des 25-Jährigen im Mittelfeld und einem effektiven Gegenpressing. In der 84. Spielminute setzte de Jong auch in der Offensive einen Akzent – sein Chipball auf Koundé wäre fast zur Vorlage geworden. Allerdings gab es auch einen großen Makel: beim 1:1 war er zu weit weg von Gegenspieler Fred – als er reagierte und draufschob, schoss der Brasilianer die Kugel auch schon ins Netz. Barçawelt-Punkte: 7

 Franck Kessie

Auch Frank Kessie eroberte sich – besonders in der ersten Halbzeit – die Bälle und konnte mit gutem Gegenpressing und nahezu fehlerfreiem Passspiel auf sich aufmerksam machen. Gemeinsam mit Frenkie de Jong zog er die Fäden im Mittelfeld und strahlte ebenfalls viel Ruhe und Gelassenheit aus. Nach dem Seitenwechsel leistete sich der Ivorer dann mehr Ballverluste, wie auch in der 47. Spielminute. Viel zu leicht und ohne Not gab der 26-Jährige in der Defensive den Ball her, United schlug daraus Kapital und Fred erzielte den aus Barça-Sicht zu diesem Zeitpunkt fatalen Ausgleich. Eine insgesamt ansprechende Leistung in der ersten Hälfte wurde so von einigen schwächeren Aktionen in Durchgang zwei getrübt. Barçawelt-Punkte: 5

 Sergi Roberto

Sergi Roberto war diesmal zumeist im linken Mittelfeld gefordert und stellte sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft. Zwar hatte der 31-Jährige nicht wirklich gefährliche Aktionen vorzuweisen, kämpfte aber sichtlich für den FC Barcelona ums Weiterkommen. Auch ein Geschenk David de Geas in der 45. Spielminute wusste der Routinier leider nicht zu nutzen – nach 70 Minuten war dann auch Schluss für den etatmäßigen Defensivspieler, der letztlich nur auf 42 Ballkontakte und vier Pässe ins vordere Drittel kam – und so von allen Mittelfeldspielern der unsichtbarste war.  Barçawelt-Punkte: 4

 Robert Lewandowski

Robert Lewandowski blieb über die gesamte Partie hinweg eher blass und konnte nur durch sein Elfmetertor in der 18. Spielminute entscheidend Einfluss auf die Partie nehmen. Ein Abschluss von Barças Nummer 9 in der Nachspielzeit konnte noch vor der Linie geklärt werden, sonst wäre ihm der Ausgleich und damit ein Doppelpack geglückt – obwohl er bis dahin gegen Varane und Martinez aus dem Spiel heraus sehr abgemeldet war. Dem 34-Jährigen fehlten die Zuspiele aus dem Mittelfeld oder die guten Flanken vom Flügel. Lewy selbst mühte sich nach Kräften (17 von 19 Zuspiele kamen an, nur zwei Ballverluste, 3 von 3 erfolgreiche Dribblings), doch die Bindung gerade zu den Kreativspielern fehlte. Oder anders gesagt: Er vermisste Pedri und Dembélé so wie ganz Barça sicherlich sehr. Barçawelt-Punkte: 5

 Raphinha

Noch weniger konnte nur Raphinha zum Offensivspiel des FC Barcelona beitragen. Der Brasilianer war über die komplette Partie hinweg eigentlich überhaupt nicht zu sehen und tauchte in Phasen des Spiels völlig ab. In der 73. Spielminute verlor der 26-Jährige, der Manchester United bereits aus seiner Zeit bei Leeds United bestens kennt, den Ball gegen Bruno Fernandes, wodurch über Umwege der Siegtreffer der Red Devils verursacht wurde. Zusätzlich konnte der Flügelflitzer nur 71 Prozent seiner Pässe an den Mann bringen, kein Abschluss des Rechtsaußen kam auf das Tor von David de Gea, eine Chance konnte er ebenso wenig kreieren. Ein enttäuschender Abend für Barças Nummer 22. Barçawelt-Punkte: 2

 Ferran Torres (ab 70.)

Ferran Torres blieben gerade einmal zwanzig Minuten Zeit, um seiner Mannschaft zum Weiterkommen zu verhelfen. Viel bewirken konnte der Offensivspieler allerdings nicht mehr, auffällige Aktionen des 22-Jährigen blieben aus – mit Ausnahme einer gefühlvollen Flanke, bei der sich Barças Spieler im Zentrum, namentlich Ansu und Lewandowski, selbst im Weg standen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Ansu Fati (ab 75.)

Auch Ansu Fati kam sehr spät in die Partie – der Youngster kam für den sehr schwachen Raphinha auf den Platz. Leider konnte die Nummer 10 des FC Barcelona die Niederlage seiner Mannschaft nicht mehr verhindern. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Marcos Alonso (ab 82.)

Marcos Alonso wurde in der 82. Spielminute für Ronald Araújo eingewechselt, konnte jedoch nicht mehr besonders in Erscheinung treten. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernandez

Für Cheftrainer Xavi Hernández war die Partie alles andere als leicht – mit Gavi, Pedri und Dembélé fielen gleich drei Kreativspieler und Leistungsträger aus. Xavi wollte ein massives und laufstarkes Mittelfeld und schob Roberto in die Gavi-Hybrid-Rolle nach links, was mäßig funktionierte, der Vizekapitän mühte sich nach Kräften, blieb aber gerade mit dem Ball blass. Trotzdem ging Xavis Taktik in der ersten Halbzeit auf, Barça hatte nach anfänglicher Nervosität viel Ballbesitz und Kontrolle und ging mit einer nicht unverdienten Führung in die Pause – United wirkte phasenweise beeindruckt. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das allerdings, Xavis Mannschaft war nicht mehr so überlegen und ließ Manchester United mit unnötigen Fehlern (Kessie vor dem 1:1) zurück ins Spiel kommen. Klar, ein Trainer kann bei individuellen Fehlern seiner Spieler wenig ausrichten – allerdings wären ein dominanteres Auftreten und gefährlichere Vorstöße wünschenswert gewesen. Insgesamt kam Barça nur auf sechs Torschüsse und zwei gute Chancen in Durchgang zwei (Kounde, Lewandowski) – am Ende reichte es so doch wieder nicht in Europa. Ob es im 4-3-3 z.B. mit Ferran Torres auf dem Flügel besser gelaufen wäre? Barçawelt-Punkte: 6

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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Christopher Lennart Vogel
Christopher Lennart Vogel
Student der Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim und passionierter Fußballfan.
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1 Kommentar

  1. Ich habe scheinbar ein anderes Spiel gesehen. Für mich war Raphinha einer der besseren Akteure am Platz – der war gefühlt überall unterwegs und hat auch mehrmals ganz wichtige Zweikämpfe am eigenen 16er geführt.

    Wenn du nach vorne etwas bewirken willst, darfst du halt keinen Sergi Roberto (der zwar viel rackert, aber keine Kreativität nach vorne bringt) und keinen Kessie (der zwar körperlich stark ist, aber eher für Situationen gemacht ist, wo du das Spiel des Gegners zerstören und auf Ballsicherheit gehen willst) bringen. Alternativen waren leider kaum gegeben.

    Schade, dass du auf der einen Seite (Barca) lauter formschwache Angreifer hast (Lewa, Fati, Torres) und auch noch die kreativsten Spieler ausfallen (Pedri, Dembele, Gavi) und auf der anderen Seite hast du halt einen Rashford, der statistisch gesehen pro Spiel mindestens einmal trifft und das gibt halt dann auch der ganzen restlichen Mannschaft die Zuversicht – so probieren es auch mal die anderen Spieler und da geht dann halt mal einer oder zwei rein.

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