Wer stürmt im El Clásico: Alexis Sánchez, Pedro Rodríguez oder Neymar?

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Es verbleiben nur noch wenige Tage bis zu ‘El Clásico’. Wenn der FC Barcelona Sonntagabend auf Real Madrid trifft, hält die Fußballwelt wieder ihren Atem an. Mit dabei sind auch die Barça-Stars Alexis Sánchez, Pedro Rodríguez und Neymar Júnior. In der Startelf von Trainer Tata Martino werden jedoch nicht alle drei ihren Platz finden können. Deshalb möchte Barçawelt noch einmal die Vorzüge der jeweiligen Spieler präsentieren und ein Fazit ziehen. Wer wird im ‘El Clásico’ beginnen?

Alexis Sánchez – Chilenischer Lückenreißer

Letzte Saison noch von vielen belächelt, teils verschmäht, brachte Alexis Sánchez in der aktuellen Spielzeit all seine Kritiker zum Schweigen. Stimmen, die seine Qualitäten infrage stellten, verstummten spätestens mit dem unfassbaren Treffer gegen Real Madrid im vergangenen Oktober. In unnachahmlicher Manier beförderte der 25-Jährige damals den Ball über Torhüter Diego Lopez hinweg, direkt in die Herzen aller Culés. Doch was zeichnet den kleinen Flügelflitzer neben seinem wiedergefundenen Torinstinkt noch aus?

Zuerst einmal ist seine unglaubliche Schnelligkeit hervorzuheben. In direkten Laufduellen ziehen die Gegner des Barça-Stürmers zumeist den Kürzeren. In vielen Situationen gegen Real Madrid wird er diese jedoch nicht ausspielen können, da die Hauptstädter vermutlich sehr tief und kompakt stehen werden, um dann ihrerseits zu kontern. Wenn der FC Barcelona es allerdings schafft in Führung zu gehen, könnten sich mehr Räume eröffnen. Dies wiederum würde auch Sanchez’ Schnelligkeit besser zur Geltung bringen. Beim 2:1-Heimsieg im bisher letzten Clásico führte schließlich auch ein Konter zum persönlichen Torerfolg für die Nummer ‘9’ des FC Barcelona. Neben seinen Sprinterqualitäten half ihm dabei jedoch noch eine andere Stärke.

Alexis Sánchez ist ein Meister im Öffnen von Räumen. Blitzschnell erkennt der Chilene, wo er sich hinbewegen muss, um sich selbst oder einen Spielkollegen in eine aussichtsreiche Position zu bringen. Zu oft wird diese herausragende Fähigkeit übersehen, da sich diese Handlungen oft am Rande des Spielgeschehens abspielen. Wenn man den Südamerikaner über 90 Minuten am Feld verfolgt, bekommt man erst einen Eindruck von seinen überragenden Laufwegen – nicht selten profitieren dabei ausschließlich seine Barça-Kollegen. Zudem kann er mit dieser Stärke auch Abwehrreihen auseinanderziehen und für viel Unordnung sorgen.

Des Weiteren besitzt der Flügelspieler hervorragende Dribblingqualitäten. In dieser Saison scheut der sympathische Angreifer nicht das Eins-gegen-Eins und behält dabei überwiegend auch die Oberhand. Unkonventionell, aber erfolgreich. So könnte man es beschreiben, wenn Alexis Sánchez ins Dribbling geht. Besonders hervorheben muss man dabei sein Verhalten, wenn er mit dem Rücken zum Gegenspieler steht. In solchen Situationen verhält sich der Flügelspieler enorm clever. Von besonderer Bedeutung sind hierbei eine saubere Ballannahme sowie die Fähigkeit, den Ball abzudecken. Darüber hinaus hilft dem Angreifer seine Wendigkeit, um mögliche Gegenspieler aussteigen zu lassen und dadurch Angriffe zu initiieren.

Zu guter Letzt muss man selbstverständlich noch die Defensivstärke des Barça-Stars herausstreichen. Vor allem durch seine hohe Arbeitsrate hilft er dem Team oft enorm im Verteidigen von gegnerischen Angriffen. Auch im letzten Spielfelddrittel übt der Chilene sehr oft ein erfolgreiches Pressing aus. Gegen Real Madrid wären diese Fähigkeiten sicherlich Gold wert. Alexis Sánchez ist jedenfalls bereit für ‘El Clásico’!

Unvergesslich: Das 2:0 gegen Real Madrid im Camp Nou: 

Pedro Rodríguez – Spanischer Dauerbrenner

Ähnlich wie Alexis Sánchez wurde auch Pedro Rodríguez in der Saison 2012/13 sehr oft kritisiert. Nicht wenige spekulierten gar mit einem Verkauf des Kanariers im Sommer-Transferfenster 2013. Diese Saison sieht die Sachlage jedoch ganz anders aus: Der unbändige Flügelspieler ist zurück in Topform und absolviert seine vielleicht beste Saison für den FC Barcelona in seiner Karriere. Unvergessen sind seine zwei Hattricks in den Spielen gegen Rayo Vallecano und Getafe. Vor allem jener gegen Getafe wird vielen Culés noch lange in Erinnerung bleiben. Innerhalb von nur acht Minuten konnte der Dauerbrenner dreifach treffen und stellte das Match damit völlig auf den Kopf. Aus 0:2 wurde plötzlich ein 3:2 für den FC Barcelona. Wir sehen uns nun genauer an, was den 26-Jährigen so auszeichnet und weshalb er ein so hohes Standing bei den Fans von Barça genießt.

Unbändiger Wille! Treffender könnte man es wohl kaum ausdrücken, wenn die Rede von Pedro Rodríguez ist. Dabei ist der Spanier weit mehr als “nur” eine Arbeitsmaschine. Hervorheben muss man zum Beispiel seine unglaublichen Tempoläufe mit dem Ball am Fuß. In dieser Saison traut es sich der Kanarier wieder vermehrt zu, mit enorm viel Geschwindigkeit in den gegnerischen Strafraum zu ziehen. Das macht es extrem unangenehm für Verteidiger – wenn man auch nur den Hauch einer Sekunde zu spät tackelt, riskiert man einen Elfmeterpfiff.

Obwohl der Flügelstürmer klarerweise nicht zu den besten Passgebern der Welt zählt, ist er ein fester Bestandteil im Spielsystem des FC Barcelona. Dabei besteht seine Aufgabe nicht darin, für öffnende Pässe zu sorgen, sondern vielmehr mit Direktfußball das Spiel zu beschleunigen. Wurde er letzte Saison häufig dafür kritisiert, nur statisch auf dem Flügel zu verharren und den leichten Pass zurückzuspielen, konnte Pedro in dieser Spielzeit zurück zu seiner Bestform finden und das Spiel wieder aktiv mitgestalten. Einen großen Anteil dabei hat sicherlich auch die Ankunft von Trainer Gerardo Martino.

Kaltschnäuzigkeit! Sieht man einmal von Lionel Messi ab, gilt Pedro innerhalb des Teams als sicherster Verwerter von Großchancen. Dabei kommt ihm auch seine Beidbeinigkeit zu Gute. Den Begriff “schwacher Fuß” kennt die Nummer ‘7’ Barças ganz bestimmt nicht. Ob mit seinem linken oder rechten Bein: Hat der Stürmer eine Torchance, kann man zumeist davon ausgehen, dass er sie auch verwertet. Dies könnte auch im Spiel gegen Real Madrid von großer Bedeutung sein. Bisher durfte er gegen die Hauptstädter bereits fünfmal über einen persönlichen Treffer jubeln.

Schlussendlich kommt man nicht drum herum, den Kanarier für seinen unglaublichen Einsatzwillen zu loben. Kaum einer verteidigt das Trikot des FC Barcelona mit einer derartigen Willenskraft, wie Pedro sie an den Tag legt. Ebenso wie bei Alexis Sánchez muss man sich um die Defensivarbeit des Flügelspielers keine Sorgen machen. Nicht ein Meter ist ihm zu viel, um für seinen Verein Vorteile zu erarbeiten. Viele seiner Aktionen bleiben dabei auch im Verborgenen. Selbstverständlich beteiligt sich der Dauerbrenner auch oft am Pressing und sorgt somit für viele Ballgewinne (auch durch unkontrollierte Abschläge von gegnerischen Verteidigern).
Alles in allem ist der Spanier aufgrund all seiner Fähigkeiten sowie seinem Einsatzwillen zu Recht ein Publikumsliebling bei den Fans des FC Barcelona. Die Erfahrung und die nötige Klasse für  ‘El Clásico’ bringt Pedro sowieso mit. Nun liegt es an Tata Martino, eine Entscheidung zu treffen.

Wahnsinn: Ein Hattrick in nur 8 Minuten:

Neymar Júnior – Brasilianischer Ballzauberer

Im Gegensatz zu seinen beiden Mitspielern Alexis Sánchez und Pedro Rodríguez ist Neymar Júnior erst seit dieser Spielzeit Teil der katalanischen Mannschaft. Die Turbulenzen seines Transfers – die das Präsidium der Blaugrana bis zum heutigen Tag beschäftigen – sollten hier jedoch keinen Einfluss auf die Bewertung seiner Leistungen und Qualitäten haben. Gewiss ist beim Brasilianer noch Luft nach oben, seine spielerische Klasse kann jedoch keiner abstreiten. Das bewies der Mann mit der Rückennummer ’11’ bereits in dieser Saison. Kurioserweise tat er es seinen zwei Mitstreitern um einen Startplatz im ‘El Clásico’ gleich und erzielte in seiner ersten La-Liga-Partie gegen die Madrilenen gleich ein Tor.
Wir beleuchten die Spielweise des Südamerikaners nun im Detail und ziehen im Anschluss ein Fazit über die Einsatzchancen der drei Barça-Stars.

Wie in der Überschrift zu lesen, verkörpert Neymar Júnior den Prototypen eines brasilianischen Offensivakteurs. Alles, was man mit solch einem verbindet, findet sich auch beim 22-Jährigen wieder. Spielfreude, Spielwitz, überragende Technik und der Wille, Tore zu erzielen. Am offensichtlichsten sind dabei die technischen Fähigkeiten des Ballzauberers. Vor allem wenn die Nummer ’11’ zum Dribbling ansetzt, ist jeder Gegenspieler in höchster Alarmbereitschaft. Denn kommt Neymar erst einmal in Fahrt, ist er nicht mehr zu stoppen. Besonders seine Explosivität und seine Tricks machen es gegnerischen Verteidigern unheimlich schwer, ihn mit fairen Mitteln zu stoppen. Gegen Real Madrid könnte diese Fähigkeit äußerst wichtig sein. Sollte sich Tata Martino wie vermutet für ein Vierermittelfeld entscheiden, braucht es einen Spieler seiner Klasse, der im letzten Spielfelddrittel für Furore sorgt. Dabei könnten ihm auch seine Qualitäten auf engstem Raum helfen. Kaum einer schafft es wie er, sich aus scheinbar aussichtslosen Situationen zu befreien.

Darüber hinaus muss man auch die Laufwege des Ausnahmetalentes loben. Ähnlich wie Alexis Sánchez vermag es der Flügelspieler mit viel Geschwindigkeit in Lücken vorzustoßen und Verteidiger dadurch aus ihrer Staffelung zu zwängen. Von diesen intelligenten Laufwegen profitieren häufig auch seine Mitspieler. Mit kurzen Sprints schafft es Neymar außerdem, immer wieder Gegenspieler abzuschütteln und so in den freien Raum zu gelangen. Schnelle Zuspiele kann er dank seiner herausragenden Technik zumeist auch gut weiterverarbeiten.

Nicht zu unterschätzen sind auch die Kombinationsfähigkeiten des Angreifers. Vor seiner Ankunft oft als sehr eigensinnig beschrieben, bestätigte sich diese Vorverurteilung keineswegs. Oft haben seine Dribblings und Showeinlagen nur den Zweck Gegenspieler auf sich zu ziehen, um dann im entscheidenden Moment die Kugel an einen Mitspieler abzugeben. Sehr beeindruckend sind hierbei auch seine Qualitäten auf engstem Raum. Dies wird elementar sein, um gegen die derzeitigen Tabellenführer aus Madrid zu bestehen. Schafft Neymar es im Falle eines Einsatzes sich aus Unterzahlsituationen zu befreien, kann es brandgefährlich werden. Steht der 22-Jährige mit dem Rücken zum Gegner, profitiert er ebenfalls unheimlich von seiner Wendigkeit, Technik und Explosivität. Dafür müssen seine zuletzt gezeigten Unkonzentriertheiten bei der Ballannahme allerdings wieder abgestellt werden.

Zu guter Letzt wollen wir uns noch mit dem Defensivverhalten des Flügelstürmers beschäftigen. Ungeachtet aller bösen Vorahnungen stellt sich der Brasilianer dabei nämlich äußerst geschickt an. Neben viel Bereitschaft der Mannschaft auch im Rückwärtsgang zu helfen, lässt Neymar hier wieder viel fußballerisches Gespür aufblitzen. Schon durch intelligente Laufbewegungen kann er oft Passwege gänzlich versperren. Zögert der ballführende Spieler danach zu lange, ist der Stürmer sofort zur Stelle, um Druck zu erzeugen. Hierbei behilft er sich wieder mit seiner Schnelligkeit. Wird der Ballzauberer einmal überspielt, ist er sich auch nicht zu schade hinterherzuspurten, um die Kugel zurückzuerobern. Dass Neymar Júnior alle Fähigkeiten mitbringt, um ‘El Clásico’ zu bestreiten steht also nicht zur Debatte. Am Ende wird auch hier der Trainer das letzte Wort haben.

Herausragend: Neymar trifft in seinem ersten Clásico:

 

Statistiken zum Sturmtrio (Primera División):

  Spiele (Spielminuten) Tore (Heim/Auswärts) + Assists Minuten/Tor
Alexis Sánchez 24 (1740) 17 (15/2) + 8 102
Pedro Rodríguez 27 (1670) 14 (7/7) + 9 119
Neymar Júnior 20 (1380) 7 (6/1) + 8 198

Fazit

Sowohl Alexis Sánchez, Pedro Rodríguez als auch Neymar Júnior haben ihre Qualitäten. ‘El Clásico’ ist jedoch ein ganz besonderes Match, und so werden wir wohl nur einen dieser drei Spieler zu sehen bekommen. Der Großteil der katalanischen Sportmedien geht nämlich davon aus, dass Barça-Trainer Tata Martino wieder mit vier Mittelfeldspielern beginnen wird. Demnach wird es sehr wahrscheinlich nur noch einen Platz in der Offensive geben – jenen neben Lionel Messi.
In den bisherigen Topspielen besetzte immer der Brasilianer die Position neben dem viermaligen Weltfußballer. Deswegen wird davon ausgegangen, dass dies gegen Real Madrid ebenfalls der Fall sein wird. Seine herausragende Technik und seine Dribblingfähigkeiten sprechen jedenfalls für die Nummer ’11’ Barças. Dass Alexis Sánchez und Pedro Rodríguez jedoch besser in Form sind, kann man kaum leugnen. Auch die Torausbeute spricht eine eindeutige Sprache zugunsten des Chilenen und des Spaniers.
Trotzdem: ‘El Clásico’ ist ein Ausnahmespiel. Hier kommt es oft nur auf klitzekleine Nuancen an. Gerardo Martino scheint seine Startelf schon längst besiegelt zu haben. Man darf gespannt sein, mit welcher Taktik er den Dauergegner aus Madrid überwältigen möchte. Darüber hinaus wird es spannend sein, auf wessen Dienste er dabei nicht verzichten möchte in seiner Anfangself: Auf jene von Alexis Sánchez, Pedro Rodríguez oder Neymar Júnior?

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