Barça – Atlético Madrid: Vorentscheidung im Titelkampf?

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In der Liga steht für den FC Barcelona das Spitzenduell gegen Atlético Madrid und damit eine womöglich richtungsweisende Partie an. Nachdem man im letzten Ligaspiel gegen UD Las Palmas nicht über ein 1:1 hinauskam und damit wichtige Punkte liegen ließ, könnte der Vorsprung mit einem Sieg wieder auf komfortable acht Punkte ausgebaut werden. Im umgekehrten Fall wäre der Kampf um die Meisterschaft jedoch völlig offen. Valverde und seine Spieler erwartet daher ein hart umkämpftes Spiel gegen einen ebenbürtigen Gegner.  

Der Kader 

Im Kader befinden sich folgende 18 Spieler: Ter Stegen, Piqué, Rakitic, Busquets, Iniesta, Suárez, Messi, Dembélé, Cillessen, Coutinho, Paulinho, Paco, Alba, Digne, Roberto, Gomes, Umtiti, Vermaelen. Eine besonders gute Nachricht stellt die Rückkehr von Jordi Alba dar, der nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung steht. Gegen Atlético wird Valverde seine derzeit stärkste Elf von Beginn an aufstellen, um im Camp Nou auf jeden Fall den Sieg zu holen. Zudem findet kein Spiel unter der Woche statt, sodass in der kommenden Woche genug Zeit für Regeneration ist. Lediglich Iniesta, der bereits gegen Las Palmas am vergangenen Donnerstag auf dem Feld stand, könnte und sollte geschont werden. Für ihn wäre Coutinho einsatzbereit. Auch wenn zu Recht darauf hingewiesen wird, dass Iniesta und Coutinho zwei verschiedene Spielertypen darstellen und daher auch beide gleichzeitig spielen könnten, bleibt Valverde bisher bei seinem System des 4-4-2. Des Weiteren fühlt sich Coutinho auf der linken Seite wesentlich wohler, was er bei seinem letzten Startelfeinsatz gegen Girona vor einer Woche unter Beweis stellte, als er sein erstes Ligator, einen wunderschönen Schuss vom linken Strafraumrand, erzielte. 

Fraglich bleibt, ob auch Dembélé, der sein Potential immer deutlicher zeigt, von Beginn an auflaufen wird. Zwar bieten die „Fantastic Four”, bestehend aus Messi, Suárez, Coutinho und Dembélé, eine enorme Durchschlagskraft in der Offensive. Dies könnte jedoch zu Lasten der Defensive gehen, was bei einem so konterstarken Gegner wie Atlético Madrid auf jeden Fall zu vermeiden ist. Valverde wird erfahrungsgemäß stattdessen auf die sichere Variante, verkörpert von Paulinho, setzen. Damit hätte man ferner jeweils einen Spieler auf der Bank, der in der Schlussphase zum einen wie Iniesta für Spielkontrolle sorgen, zum anderen – falls zum derzeitigen Spielstand nötig – wie Dembélé Geschwindigkeit und Duelle im Eins-gegen-Eins auf dem Flügel bieten kann.

Die voraussichtliche Aufstellung lautet daher wie folgt: Ter Stegen – Roberto, Piqué, Umtiti, Alba – Coutinho, Busquets, Rakitic, Paulinho – Messi, Suárez.

Valverde über…

…das Unentschieden im letzten Spiel: „Wir hatten es teilweise zu eilig und waren zu ungeduldig. Der Elfmeter hat natürlich sehr weh getan, gerade auch wegen seiner Entstehung. Las Palmas wurde mit dem Spielverlauf selbstbewusster und verteidigte gut.”

…über Atlético Madrid: „Das Spiel ist sehr wichtig.Wir sind die zwei Besten in der Liga und deswegen bedeutet das Spiel eine Menge für den Rest der Saison. Die drei Punkte sind von großer Bedeutung. Wir haben das klare Ziel, den Vorsprung auf acht Punkte auszubauen. Da nicht mehr viele Spiele zu spielen sind, wäre das ein großer Sprung. Atlético verteidigt sehr gut, sowohl tief in der eigenen Hälfte als auch beim Pressing in der gegnerischen Hälfte. In der Offensive sind sie sehr konterstark und nutzen freie Räume effektiv. Dazu haben sie Spieler wie Koke, die gefährliche Pässe spielen können. Wir werden auf einem hohen Level agieren, so wie wir es bisher in der Saison gegen starke Gegner gemacht haben. Ich habe das Gefühl, dass das Team eine gute Antwort [auf das letzte Spiel gegen Las Palmas, Anm. d. Redaktion]  liefern wird. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir morgen alles riskieren. Ich bin sicher, dass die Fans im Camp Nou uns hierbei unterstützen werden. Wir brauchen sie in den guten und in den schlechten Momenten des Spiels.”

Form und Prognose

Der FC Barcelona ist in der Liga seit 33 Spielen ungeschlagen und kommt so langsam dem Ligarekord von 38 Spielen näher. Jedoch variiert die Qualität der Auftritte sehr stark. So gibt es – wenn auch nur noch selten – Spiele wie das 6:1 gegen Girona. Gleichzeitig gab es aber auch uninspirierte, ideenlose Spiele. So ist es auch kein Wunder, dass drei der letzten zehn Partien unentschieden endeten, was letztlich auch zum Einbußen des ehemaligen Vorsprungs von elf Punkten geführt hat. Das Problem liegt daher primär bei der Offensive. Das Unentschieden gegen Las Palmas am vergangenen Donnerstag zeigte – ungeachtet der äußeren Faktoren wie dem Schiedsrichter – außerdem wieder mal, dass die sonstigen Ersatzspieler von Barça größtenteils nicht die nötige Qualität besitzen. Ein leichter Aufwärtstrend ist dennoch zu vernehmen, denn mit Coutinho und Dembélé verfügt man über zwei junge Spieler, die sich so langsam an das Spiel anpassen und Lionel Messi einiges an Offensivlast abnehmen. Allerdings hängt natürlich immer noch viel an dem Argentinier und seinem Sturmpartner Luis Suárez, die zusammen in der Liga 43 Tore auf dem Konto haben. Messi ist dabei wie gewohnt auch als Assistgeber fleißig, mit zwölf Vorlagen liegt er in dieser Kategorie vorne.

Dass der Kampf um die Meisterschaft wieder offen ist, liegt nicht nur am eigenen Verschulden, sondern auch und vor allem an Atlético Madrid selbst. Die Rivalen aus Madrid gaben trotz des einst gewaltig erscheinenden Vorsprungs nicht auf und kämpften sich immer weiter an die Tabellenspitze ran. Nur ein Unentschieden und eine Niederlage in den letzten zehn Spielen bestätigen die starke Form. Erwähnt werden muss ebenfalls, dass hierbei die letzten acht Spiele gewonnen wurden. Einige dieser Siege waren hart umkämpft und nur knapp, andere jedoch sehr überzeugend. So bezwang die Mannschaft von Diego Simeone den FC Sevilla, gegen den man in der Copa del Rey ausgeschieden ist, vor einer Woche auswärts mit 2:5. Wesentlich dazu beigetragen hat Antoine Griezmann, der sich von den Gerüchten um einen angeblichen Wechsel zu Barça nicht ablenken lässt. Dies zeigte er sogar mit einem Viererpack im letzten Spiel gegen Leganés eindrucksvoll.

Messi und Co. erwartet daher kein leichtes Spiel. Atlético wird sich erfahrungsgemäß weit zurückziehen und durch ein schnelles Umschaltspiel versuchen, in Führung zu gehen, um sich dann noch weiter zurückzuziehen. Sollte es dazu kommen, wird es für die Katalanen umso schwieriger, das Spiel zu drehen. Wichtig ist es, unnötige Ballverluste, die sich beispielsweise bei Busquets hin und wieder einschleichen, zu vermeiden, ohne jedoch das Spiel nach vorne zu verlangsamen. Barça wird daher alles dafür tun, selbst in Führung zu gehen. Dies würde Atlético wiederum zwingen, offensiv mehr zu wagen, was im Gegenzug Räume für die Katalanen öffnen würde. Mit der Begegnung trifft die beste Offensive (69 Tore) auf die beste Defensive (nur elf Gegentore). Daher werden ausreichend Geduld, Offensivdrang und eine effektive Chancenverwertung nötig sein. Gut möglich, dass sich das Spiel, ähnlich wie im 1:1 des Hinspiels, in den Schlussminuten entscheidet. Dafür könnten, wie bei Valverde schon öfter in der Saison, die Wechsel sorgen, sollten Dembélé oder Coutinho zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. 

 

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