Celta Vigo – FC Barcelona: Spielanalyse zum mühsamen Barça-Sieg

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Auswärtsspiele nach einer Länderspielpause können es ganz schön in sich haben. Genau das bekam auch der FC Barcelona zu spüren, als man bei Celta Vigo antrat. Die Gäste zeigten eine richtig starke Leistung und brachten Barça bis an den Rand eines Punkteverlustes. Letztlich war der Tabellenführer aber das effektivere Team und konnte dadurch den Vierpunkte-Vorsprung auf Real Madrid wahren.

 

Celta isoliert Reihen von Barça

Die Gastgeber zeigten von Beginn an, dass sich mutig agieren wollten. Sie störten den FC Barcelona oftmals sehr früh und suchten nach Ballgewinnen schnellstmöglich den vertikalen Pass, um die Katalanen empfindlich treffen zu können. Auch das schnelle Direktspiel funktionierte einige Male sehr gut. Hierbei ließ einer der offensiven Spieler den Ball schnell prallen und startete dann nach vorne. Somit schaffte es Celta einige ordentliche Angriffe aufzuziehen. Am gefährlichsten wurden die Celtiñas meistens durch Nolito. Der Ex-Barça Akteur war sehr aktiv und ging immer wieder ins Dribbling, vor allem gegen Dani Alves. Da der Brasilianer nicht mehr so schnell wie noch vor einigen Jahren ist, tat er sich sehr schwer gegen Nolitos schnelle Richtungsänderungen. Hierbei wäre es sicherlich sinnvoll gewesen, wenn Rafinha seinem Mannschaftskollegen defensiv noch mehr unterstützt hätte, da Alves – dank der Absicherung – dann mit mehr Risiko in die Zweikämpfe hätte gehen können.

Insgesamt spielte Celta mit sehr viel Einsatz und zog viele gute Angriffe auf. Jedoch muss man ihnen hierbei vorwerfen, dass sie von den wirklich vielen guten Chancen keine einzige genutzt haben. Spielerisch hätten sich die Gastgeber nämlich zumindest einen Punkt verdient gehabt. Beim Gegentreffer agierte Andreu Fontàs zu nachlässig und ließ Jérémy Mathieu beinahe ungehindert einköpfen.

Defensiv muss man die Leistung der Galicier mit zweierlei Maß bemessen: Die offensive Defensive, sprich das Pressing und das Zustellen der Passmöglichkeiten des FC Barcelona, funktionierte prächtig. Da die Katalanen gleichzeitig auch sehr statisch im ersten Durchgang agierten, gelang es Celta schon alleine dadurch, Barças einzelne Reihen voneinander zu isolieren. Das Mittelfeld orientierte sich entweder zur Abwehr, wodurch der Sturm komplett isoliert war, oder zu den Stürmern, wodurch die Abwehr isoliert war und das Spiel nicht ordentlich aufziehen konnte. Gelang es Barça aber mal bis nach vorne zu kommen, machten die Hellblauen zu viele Fehler. Man ließ sich zu leicht herauslocken, gab den Katalanen zu viel Platz zwischen den Linien und war phasenweise nicht nah genug am Gegner dran.

FC Barcelona: Kaum Esprit und viel Krampf

Die Katalanen spielten eine sehr schwache erste Halbzeit, in der kaum etwas gelang. Die einzelnen Mannschaftsteile standen insgesamt zu weit auseinander, wodurch man keine klare Linie ins Spiel brachte und von Celta dominiert wurde. Die Galicier waren aktiver und erarbeiteten sich immer wieder Chancen, weil es zu viele Lücken bei Barça gab. Orientierte sich das Mittelfeld zu nah an die Stürmer, fehlten sie hinten, wodurch die Abwehr komplett auf sich gestellt war und einige Probleme hatte. Da die Blaugrana gleichzeitig auch sehr statisch agierte, konnte man spielerisch gar nicht überzeugen. Gerade Jérémy Mathieu war dadurch mit der Aufgabe das Spiel von hinten aufzubauen überfordert und schenkte den Ball einige Male aufgrund unnötiger Fehlpässe her.

In der zweiten Halbzeit wurde es etwas besser, da die Spieler sich nun besser positionierten, sodass man zunehmend miteinander kombinieren konnte – ohne den Ball einfach von ganz hinten, bis ganz nach vorne treten zu müssen. Der FC Barcelona kam nun zu einigen Chancen und hatte noch extremes Pech, als ein reguläres Tor von Neymar wegen angeblicher Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.

Xavi brachte nach seiner Einwechslung extrem viel Ruhe ins Spiel. Diese Ruhe fehlte zuvor, was leider zu erwarten war, weshalb die Entscheidung von Trainer Luis Enrique etwas merkwürdig anmutet, sowohl Xavi als auch Ivan Rakitić auf der Bank zu lassen. Diese beiden Spieler können für mehr Kontrolle sorgen und der Kroate hätte auch Dani Alves deutlich besser unterstützt, als dies Rafinha tat. Auch die Entscheidung direkt nach dem 1:0 mit Pedro einen weiteren Stürmer für einen Mittelfeldspieler zu bringen (Iniesta), wirkte seltsam. Es war sinnvoll Pedro zu bringen, um den rechten Flügel dichtzumachen, jedoch nicht um den Preis eines Mittelfeldspielers, der für die Verdichtung des Zentrums zuständig ist.

Insgesamt war es ein sehr mühevoller, wenn auch nicht gänzlich unverdienter Sieg, für den FC Barcelona. Es bleibt zu hoffen, dass die Länderspielpause noch ihren Einfluss hatte und die Mannschaft nun wieder an jene Leistungen anknüpfen kann, die noch vor der Spielpause abgeliefert wurden.

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