Celta Vigo gegen FC Barcelona – Fehlende Präzision und die ‘Doppelsechs’

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Nach dem Clásico erwartete den FC Barcelona ein harter Auswärtstrip zu Celta Vigo. Wie erwartet, waren die Gastgeber nach ihrem 5-0-Sieg bei Málaga hoch motiviert und machten den Katalanen das Leben schwer. Speziell im ersten Durchgang hatte Barça Schwierigkeiten, bekam das Spiel aber nach einem Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit in den Griff.

 Tata Martino rotierte kräftig und setzte auf folgende Startelf:

Einwechslungen:

31. Montoya für Adriano
69. Iniesta für Fàbregas
83. Tello für Sánchez

Mutig verteidigendes Celta

Die Gastgeber spielten sehr mutig, sowohl defensiv als auch offensiv. Das verwundert in keinster Weise, schließlich wird das Team von Luis Enrique trainiert, der seine Mannschaften generell mutig auftreten lässt. Dies konnte man schon beobachten, als er die Barça B trainierte. Seine Abwehr stand sehr hoch und dadurch gleichzeitig auch das ganze Team. Man spielte kein so wildes Pressing wie beispielsweise Rayo Valecano gegen Barcelona, aber man arbeitete mit einer hohen Intensität gegen den Ball. In der Regel störten zwei bis drei Offensivspieler Barça schon in der eigenen Hälfte, während die restlichen drei bis vier Spieler (Viererkette außen vor gelassen) kurz nach der Mittellinie begannen, Druck aufzubauen.

Dadurch, dass Celta so hoch stand, ergaben sich viele Lücken, die die Gastgeber nur unzureichend stopfen konnten. Sie schafften es gerade im ersten Durchgang am Ende immer irgendwie, die Angriffe der Katalanen zu klären; ein Gegenmittel fanden sie aber nicht. Celta spielte sehr leidenschaftlich und gab in den Zweikämpfen alles. Dadurch kamen sie gut ins Spiel und eroberten viele Bälle, noch bevor Barça die offenen Räume bespielen konnte. Jedoch war man bei den eigenen Kontern viel zu harmlos, um den Gästen wirklich wehzutun – aber dazu später mehr.

Das 0-1 entstand vor allem durch einen individuellen Fehler. Celta verliert den Ball völlig unnötig an Pedro, der schnell schaltet und Fàbregas schickt. Dieser scheitert noch an Yoel, aber Alexis Sánchez, der nicht verfolgt wurde, kann völlig unbedrängt einschieben. Die beiden weiteren Tore fielen aufgrund der schon genannten Lücken im Mittelfeld von Celta. Zudem bekam Messi zu viel Platz und auch seine Direktkombinationen mit den Mitspielern wurden nur unzureichend unterbunden beziehungsweise zu unterbinden versucht.

Vorne fehlende Präzision und Effektivität

Celta kam zu einigen Konterchancen, darunter die ein oder andere sehr vielversprechende. Jedoch stimmte zu oft der letzte oder vorletzte Pass nicht, wodurch man den Konter nicht sauber zu Ende spielen konnte. Spielte man dann mal einen dieser Konter zu Ende, so schaffte man es nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Die Gastgeber hatten insgesamt einige Chancen und prinzipiell hätten sie auch ein Tor verdient gehabt, jedoch verhinderten die mangelnde Präzision und Effektivität ein solches Erfolgserlebnis.

Barça mit Doppelsechs, oder doch nicht?

Tata Martino überraschte viele und brachte Sergio Busquets und Alex Song von Beginn an. Auf dem Platz sah das Ganze ziemlich interessant aus. Teilweise standen beide nebeneinander und agierten als eine Art Doppelsechs. In anderen Phasen des Spiels stand einer der beiden etwas höher, während der jeweils andere als alleiniger Sechser absicherte. Durch die Aufstellung der beiden Spieler gab Martino dem Spiel etwas mehr Physis, was gerade auswärts nie schaden kann, vor allem bei der Verteidigung von Standards.
Song ist wohl als eine Art “neuer Keita” eingeplant. Natürlich sind beides verschiedene Spielertypen, aber prinzipiell könnte Song – wenn er sich an diese Position gewöhnt hat – dem Team eine neue Alternative geben und als Box-to-Box-Player helfen. Man merkte ihm aber an, dass er nicht immer genau wusste, wo er sich positionieren muss. Das ist ein Lernprozess, und wenn er noch ein paar Spiele auf dieser Position macht, dann sollte er das eigentlich in den Griff bekommen. Tata Martino versucht weiterhin aktiv, weitere Variationsmöglichkeiten der Spielgrundlage aus diesem Kader zu holen. Die Ideen sind durchaus gut, die perfekte Umsetzung wird noch Zeit brauchen, könnte aber sehr hilfreich für die Mannschaft werden.

Offensiv ähnliche Probleme wie Celta

In der Vorwärtsbewegung kam auch der FC Barcelona zu vielen Kontern. Da das Spiel sich vor allem im Mittelfeld abspielte, ging es von dort aus sehr schnell in beide Richtungen. Barça fand einige gute Kontersituationen vor, spielte diese aber zu oft nicht gut zu Ende. So nutzte man den Zeitraum kurz nach dem 1-0 nicht, um die durchaus da gewesenen Situationen zu einem weiteren Tor zu nutzen. Dann wurde Celta stärker und die Gäste begannen, die Konterchancen nicht mehr gut auszuspielen.
Im zweiten Durchgang bekamen die Katalanen wieder mehr Kontrolle in ihr Spiel und entschieden dieses dann durch einen Doppelschlag von Cesc Fàbregas. Wie schon im Clásico zeigte Martino erneut, dass er pragmatisch sein kann, wenn es sein muss. Er passt sich dem Gegner an und versucht, dem Team durch seine taktischen Entscheidungen das Leben so einfach wie möglich zu machen, auch wenn es auf den ersten Blick unkonventionell anmuten mag.

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