Barças Noten | Ter Stegen stark, Gavi kämpferisch, Raphinha eiskalt

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Beim dramatischen Sieg des FC Barcelona im San Mames bei Athletic Bilbao avancierte Marc-André ter Stegen zum Matchwinner. Die Spielerkritik und Noten.

Athletic Bilbao vs FC Barcelona: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

Für den deutschen Nationalkeeper sollte das Spiel im San Mamés wieder mal ein Beweis seiner Formstärke in dieser Saison sein. Immer wenn es Ernst wurde, retteten ter Stegen oder das Glück vor dem Einschlag. Zunächst parierte der Schlussmann einen platzierten Williams-Schuss auf das kurze Eck (31.). Die darauffolgende Ecke landete auf dem Kopf von Raúl Garcia, der die Kugel an die Latte köpfte. In Hälfte zwei lenkte ter Stegen Berenguers Flachschuss erst an den Pfosten, ehe Muniain Barças Schlussmann zu einer starken Flugparade zwang (79.) – auch den Flachschuss danach fischte ter Stegen klasse raus, auch wenn die Aktion wegen Abseits nicht gezählt hätte. In den wichtigen Momenten war der Deutsche da und rettete Barça den Dreier im Baskenland – so wurde er mal wieder unser Spieler des Spiels. Barçawelt-Punkte: 9, MOTM 

 Sergi Roberto

Nachdem Jules Koundé in die Innenverteidigung gerutscht war, um den gesperrten Ronald Araujo zu ersetzen, begann der La-Masia-Absolvent wieder als Rechtsverteidiger. Dabei beschränkte sich der 31-Jährige fast komplett auf die Absicherung in der Defensive. In der 83. Minute war ein blasser Abend des Katalanen beendet – von allen Feldspielern war Roberto derjenige, der am seltensten zu sehen war, offensiv und defensiv trat er kaum in Erscheinung. Barçawelt-Punkte: 4

 Jules Koundé

Durch Araujos Rotsperre konnte der Franzose mal wieder unter Beweis stellen, ob er in der Innenverteidigung besser aufgehoben ist als auf der Außenbahn. Eine eigentlich stabile Leistung machte sich der Neuzugang durch Unkonzentriertheiten manchmal fast kaputt.  Einmal verschätzte sich Koundé sich nach einem langen Ball in Richtung des Strafraums., Berenguer kam eher an den Ball, konnte ihn aber nicht am herausgelaufenen ter Stegen vorbeischieben (25.). Mit zunehmender Spieldauer agierte der Franzose aber konzentriert. In der Schlussphase stemmte sich der Franzose gemeinsame mit seinen Kollegen gegen den Druck der Gastgeber und verteidigte das Tor leidenschaftlich – seine Rettungsaktion auf der Linie in der 90. Minute war Koundés beste Aktion. Barçawelt-Punkte: 7

 Andreas Christensen

Der Däne gab neben Koundé den Abwehrchef bei den Gästen aus Katalonien – und wurde dieser Aufgabe gerecht. Der Neuzugang war der Stabilisator in der Hintermannschaft und verteidigte gewohnt überlegt. Unüberlegte oder hektische Aktionen sucht man bei ihm vergebens. Auch Christensen nahm den Kampf und das Verteidigen des eigenen Tors in der Schlussphase an. Der Däne ist Mister Zuverlässig in der Hintermannschaft. Barçawelt-Punkte: 7

 Alejandro Balde

Der 19-Jährige hat sich mittlerweile in die Grundformation der Blaugrana reingespielt. Im ersten Durchgang war der Teenager fast ausschließlich mit dem Verteidigen des eigenen Tores beschäftigt. Nach einer halben Stunde schenkte Balde mit einem unnötigen Dribbling die Kugel weg – den anschließenden Schuss holte ter Stegen sehenswert aus dem kurzen Eck (31.). In der 52. schaltete sich der Youngster in die Offensive ein: Nach einem starken Dribbling kratzte er den Ball von Seitenauslinie und flankte perfekt auf Robert Lewandowski, der das Tor knapp verfehlte. Danach schaltete sich das Eigengewächs vermehrt in die Offensive der Blaugrana ein. Doch auch defensiv war Balde hellwach und gewann acht seiner elf Bodenzweikämpfe. Barçawelt-Punkte: 6

 Sergio Busquets

Der sonst passsichere und ballsichere Kapitän des FC Barcelona gab in einer hektischen ersten Halbzeit ab und zu kein gutes Bild ab. Oftmals nahm er zu oft das Tempo aus dem Spiel oder leistete sich Fehlpässe – zur Halbzeit lag seine Passquote bei mageren 78 Prozent. Doch kurz vor der Halbzeit zeigte er seine Klasse und Übersicht. Mit einem scharfen Flachpass fand er Raphinha, der das Zuspiel zum 1:0 verwertete (45.). Das Tor wirkte wie ein Brustlöser. Der 34-Jährige war anschließend wieder der Taktgeber im Mittelfeld. In der zweiten Hälfte steigerte es seine Leistung im eigenen Ballbesitz deutlich. Gegen den Ball war Busquets gewohnt aufmerksam, wie 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe und zehn gewonnene Bälle verdeutlichen. Barçawelt-Punkte: 7

 Frenkie de Jong

Der niederländische Nationalspieler bildete mit Gavi die Doppelacht der Katalanen. Insbesondere in der wilden Anfangsphase ließ sich de Jong tief fallen, um dem Spiel Ruhe zu geben. Mit fortlaufender Spieldauer stand der Blondschopf immer höher und schaltete sich in der Offensive ein. Doch nur sein Steckpass auf Lewandowski sorgte unmittelbar für Gefahr (16.). Seine gewohnt hohe Passquote von 90 Prozent gab Barça Sicherheit im eigenen Ballbesitz. Auch wenn der Einsatz stimmte, in der Offensive hätte mehr kommen können. Barçawelt-Punkte: 6

 Gavi

Nach abgesessener Gelbsperre beim Heimerfolg gegen den FC Valencia durfte Gavi im Baskenland wieder von Anfang an ran. Der 18-Jährige nahm den Kampf von Minute eins an und warf sich in jeden Zweikampf. Exemplarisch eine Szene aus Minute 24: Mit dem Kopf voraus versuchte er knapp über der Grasnarbe Dani García den Ball abzunehmen. Der Versuch schlug zwar fehl, zeigte jedoch die unglaubliche Einsatzbereitschaft des Andalusiers. Insgesamt führte er 16 Zweikämpfe und gewann davon die Hälfte. Auch bewegte sich Gavi gut in den Räumen zwischen den Ketten des Gastgebers, die den Teenager häufig sofort unter Druck setzten und wenig Raum ließen. Während er sich in jeden Zweikampf haute und aufopferungsvoll kämpfte, fehlte ihm im Ballbesitz die Präzision und Ruhe bei seinen Zuspielen, wodurch er keine Gefahr kreierte. Barçawelt-Punkte: 6

 Raphinha 

Nach seinem goldenen Tor im Spiel gegen den FC Valencia agierte der Brasilianer über weite Strecken des Spiels ungefährlich im San Mamés. Dies lag aber auch daran, dass sich der 26-Jährige oft gegen zwei Gegenspieler durchsetzen musste und auch von seinem Hintermann, Sergi Roberto, kaum Unterstützung erhielt. Doch kurz vor der Pause funktionierte erneut die Raphinha-Busquets-Verbindung – wie gegen Valencia. Das Zuspiel des Kapitäns versenkt der Brasilianer eiskalt im langen Eck zum Führungs- und letztlich Siegtreffer. Das Tor sollte sein Highlight bleiben – im zweiten Durchgang kam nicht mehr viel vom Flügelspieler. Barçawelt-Punkte: 7

 Ferran Torres

Der 23-Jährige machte im Sturmzentrum Platz für Robert Lewandowski und wich auf den linken Flügel aus. Gleich nach zwei Minuten setzte er mit dem ersten Abschluss der Partie eine Duftmarke. Doch danach folgte im ersten Durchgang von Ex-Citizen nicht mehr viel. Und auch im zweiten Durchgang blieb er unauffällig, sein Torschuss aus der Anfangsphase blieb tatsächlich die einzige Offensivaktion. Franck Kessié ersetzte ihn nach 68 Minuten zurecht. Barçawelt-Punkte: 3 

 Robert Lewandowski

Kehrte nach seiner Oberschenkelzerrung wieder in den Kader zurück und rückte gleich wieder in die Startelf der Katalanen. Doch dass der Stürmer noch ein wenig rostig war, zeigte sich in Minute 16: Ein de-Jong-Steckpass ließ den Polen frei auf den Keeper der Gastgeber zulaufen – doch sein zweiter Kontakt war unsauber, weshalb Keeper Agirrezabala den Ball abfangen konnte. Seine einzige Szene in der zweiten Halbzeit war ein Kopfball nach Balde-Flanke, der das Tor knapp verfehlte. Insgesamt blieb “Lewy” an diesem Abend blass. Auch in der Schlussphase sorgte Lewandowski kaum für Entlastung oder konnte die Kugel fest machen, um Barça Ruhepausen im Ballbesitz zu geben. Es wirkte, als käme der Einsatz im Baskenland doch etwas zu früh. Barçawelt-Punkte: 4

 Franck Kessie (ab 68.)

Xavi brachte den Ivorer in der 68. Minute für Ferran Torres in die Partie. Kessie fügte sich direkt in die Mittelfeldzentrale ein und sollte das Zentrum verdichten. Kurz nach seiner Einwechslung ließ er aber Álex Berenguer ziehen, der dann ohne Gegenspieler auf ter Stegen zulaufen konnte. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Marcos Alonso (ab. 83)

Kam in 83. Minute für Sergi Roberto in die Partie und fügte sich als linker Innenverteidiger der neu formierten Dreierkette ein. In der Nachspielzeit blockte der Spanier einen Schuss vor der Linie und rettete Barça den Sieg im San Mamés. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Ansu Fati (ab 83.)

Das Sturmtalent ersetzte Raphinha und sollte in der Schlussphase für Tempo und gefährliche Konter sorgen. Doch weder das eine noch das andere konnte der 20-Jähirge kreieren. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Angel Alarcon (ab 94.)

Ersetzte in der Nachspielzeit Gavi. Der 18-Jährige hatte aber keinen Einfluss auf das Spiel.  Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernandez

Auch Trainer Xavi Hernandez musste gegen Valencia eine Gelbsperre aussitzen und durfte nun wieder an der Seitenlinie stehen. Gegen den Athletic Club brachte der 43-Jährige seine wahrscheinlich beste Elf auf den Platz, die ihm zur Verfügung stand. In der Anfangsphase pressten die Gastgeber sein Team, wodurch es kaum aus der eigenen Hälfte kam. Xavi reagierte darauf und ließ de Jong tief fallen, um mehr Stabilität zu haben. Doch über weite Strecken der Partie wirkte das Xavi-Team ideenlos gegen den tiefen Block der Basken. Wieder einmal reichte eine gute Aktion, um den knappen 1:0-Sieg zu holen, offensiv legte Xavis Elf aber erneut wenig Inspiration an den Tag, was sich durch die gesamte Saison zieht. Dafür stimmten erneut Einsatz und Kampfeswille. Ein goldenes Händchen bewies er mit der Einwechslung Alonsos, der einen Schuss in der Nachspielzeit vor der Torlinie blockte. Am Ende darf sich der Coach erneut bei einem starken ter Stegen bedanken (und beim VAR), dass Barça eine knappe Partie für sich entscheiden konnte. Barçawelt-Punkte: 6

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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Patryk Kubocz
Patryk Kubocz
Redakteur für Barçawelt. Student der osteuropäischen und journalistischen Geschichte.
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