Getafes stark verlagerndes Mittelfeldpressing bringt Barça zurück ins Spiel

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Im letzten Spiel des Jahres musste der FC Barcelona beim FC Getafe antreten. Die Katalanen wollten unbedingt als Tabellenführer in die Winterpause gehen, wussten aber auch, dass Getafe ein sehr unangenehmer Gegner sein kann, was sich dann auch bestätigte.

Tata Martino setzte auf folgende Startelf:

Mittelfeldpressing bei Getafe

Die Gastgeber kündigten schon vor dem Spiel an, dass Offensivpressing nicht ihr favorisiertes Mittel zur Balleroberung sei. Daher pressten sie erst im Mittelfeld, was im Vergleich zum Offensivpressing den Vorteil hat, dass man sich nicht so extrem verausgabt. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man auch in den letzten Minuten noch das Tempo des Gegners mitgehen kann und der Kräfteverschleiß nicht schon deutlich früher eintritt.

Der Nachteil am Mittelfeldpressing gegen Barça ist, dass man ihnen bis zum Mittelkreis viel Platz lässt und sie von dort aus schon gefährliche Bälle spielen können. Um dies zu verhindern, bearbeitete Getafe die ganze Zeit Sergio Busquets in einer leichten Form von Manndeckung, um so den Spielfluss der Katalanen zu stören.
Dies hatte auch Erfolg, da man Barça so schon stoppte, bevor sie überhaupt Fahrt aufnehmen konnten. Zudem resultierten daraus einige wichtige Ballgewinne, welche sie auch gut nutzen konnten.

Getafe machte nach dem 2-0 den Fehler, zu unvorsichtig zu werden. Sie spürten, dass Barça in diesem Spiel fehleranfällig war und stürzten sich phasenweise auf ihre Gegenspieler. Dabei offenbarten sie aber eine Menge Raum in ihrem Rücken, was zu einigen Chancen von Barça und auch zu Toren führte. Getafe agierte hier zu kopflos und vernachlässigte neben der Arbeit gegen den Ball die Deckung des Raumes und das vorausschauende Spielen. Diese Fehler gaben Barça nicht nur die Möglichkeit, zurück ins Spiel zu kommen, sondern es sogar zu drehen.
Des Weiteren war Getafe auch bei zu vielen Angriffen Barças in den direkten Zweikämpfen zu weit weg vom Gegenspieler. Dies sah man vor allem bei Pedros Tor zum 2-2 sehr gut, als er sich ungestört im Strafraum Getafes bewegen konnte.

Flügelorientiertes Offensivspiel

Nach vorne nutzte Getafe den Umstand aus, dass bei Barça zwei sehr offensiv ausgerichtete Außenverteidiger spielten. Die Gastgeber griffen die meiste Zeit über die Außen an und versuchten dadurch Alves und Alba zu bearbeiten und den von beiden offenbarten Raum zu nutzen. Sowohl Alves als auch Alba schalteten sich oft mit nach vorne ein, um ihren Mitspielern vorne Anspielmöglichkeiten zu bieten. Jedoch verlor Barça oft den Ball, während einer der beiden weit vorne stand, wodurch Getafe über die jeweilige Seite sehr viel Platz vorfand. Diesen konnten die Gastgeber auch sehr gut nutzen und kamen so zum 1-0.

Jedoch hätte Getafe diese Möglichkeiten insgesamt besser ausspielen müssen. Es gab einige Aktionen, in denen sie zu ungenau und zu einfallslos agierten. So hatten die Gastgeber einmal eine Zwei-gegen-eins-Situation in der Offensive, jedoch wartete Marica mit dem Ball so lange, bis der nachrückende Busquets klären konnte.
Darüber hinaus hätte Getafe auch mehr aus den zahlreichen Standardsituationen machen müssen. Schon mit der zweiten Ecke erzielten sie das 2-0, aber fast alle nachfolgenden Standards waren ungefährlich. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Pedro León die Ecken immer als Flanke und nicht als Torschuss gebracht hätte. Gerade gegen Barça, die große Probleme beim Verteidigen von Standards haben, sollte eine Mannschaft gezielt diese Schwächen bearbeiten und nicht zu verspielt agieren.

Barça im verfrühten Winterschlaf

Prinzipiell fing das Spiel für Barça gar nicht schlecht an. Schon nach wenigen Minuten hatte Gerard Piqué die Großchance zum 0-1, vergab diese aber. Kurz darauf war es eben jener Piqué, der sich zu leicht übertölpeln ließ, was letztlich zum 1-0 für Getafe führte. Nur ein paar Minuten später traf Getafe dann erneut, nachdem Barça bei einer Ecke komplett orientierungslos agierte.

Auch danach zeigte sich Barça bei gegnerischen Angriffen des Öfteren sehr instabil, schaffte es aber doch immer wieder in höchster Not zu klären. Nachdem Pedro das Spiel gedreht hatte, änderte sich daran zunächst nicht allzu viel. Getafe kam stark und hochmotiviert aus der Kabine und setzte Barça gut unter Druck. So erspielten sich die Gastgeber auch zwei große Chancen, als sie wieder Barças Probleme über die Außen ausnutzen und am Ende nur knapp scheiterten.
Nach dem 2-4 war die Gegenwehr von Getafe gebrochen und Barça stabilisierte sich. Sie ließen nichts mehr zu, was aber auch an dem nachlassenden Druck von Getafe lag. Barça muss daran arbeiten, dass sich solch eine erste Viertelstunde wie gegen Getafe nicht wiederholt und die Gefahren einer offensiven Außenverteidigung aufgefangen werden. Man braucht mehr Balance und darf den Ball nicht auf der Seite verlieren, auf der ein Außenverteidiger aufgerückt ist.

Pedro und Fàbregas drehen das Spiel

Barça kam nach dem 2-0 besser ins Spiel. Sie verloren den Ball zwar noch zu oft, kamen aber selbst immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Vor allem Alba gelang es häufig, sich seinem Bewacher zu entziehen und dann gute Flanken in die Mitte zu schlagen. Diese wurden jedoch fast immer sehr gut geklärt, bevor sie Alexis Sánchez erreichten. Am gefährlichsten waren die Mannen von Tata Martino, wenn Pedro der Ball in den Lauf gespielt wurde. Der Flügelstürmer war sehr spielfreudig und unglaublich effektiv vor dem Tor. Quasi im Alleingang, wobei man hier auch den klasse Assist von Fàbregas vor dem 2-1 erwähnen muss, drehte er das Spiel. Zudem bereitete er das 2-4 direkt vor und holte den Elfmeter zum 2-5 heraus.

Barça war insgesamt sehr effektiv, wenngleich man noch einige gute Chancen vergab. Die Katalanen profitierten von den schon erwähnten Fehlern bei Getafe und von der individuellen Glanzleistung Pedros. Insgesamt muss das Spiel schneller werden. Zu oft verschleppten die Katalanen das Tempo und verloren dann den Ball. Man merkte das Fehlen von Xavi, Messi und Neymar gerade im Spielaufbau, dennoch schaffte es Barça das Spiel zu dominieren und am Ende hochverdient zu gewinnen. Dass die Mannschaft eine fantastische Moral bewies, muss nicht gesondert erwähnt werden; denn das kennt man nun schon seit sechs Jahren von dieser Mannschaft.

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