Die Hintergründe für Messis Wechselwunsch

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Lionel Messi hat dem FC Barcelona mitgeteilt, nicht weiter bei den Katalanen spielen zu wollen. Die Meldung erschüttert den Verein, Präsident Josep Maria Bartomeu könnte dadurch doch zum Rücktritt gezwungen werden. Messi soll sogar Pep Guardiola und Manchester City kontaktiert haben.

Am Dienstagabend erschütterte eine Meldung nicht nur den FC Barcelona, sondern mindestens ganz Katalonien, wenn nicht sogar die Welt: Lionel Messi will den FC Barcelona nach gut zwei Dekaden im Verein verlassen. Messi soll das dem Klub übereinstimmenden Medienberichten zufolge per ‘burofax’ (quasi so ähnlich wie ein Einschreiben, bei dem Zustellung, Erhalt und Inhalt von der Postbehörde bestätigt wird) mitgeteilt haben.

Die Gründe dafür sind vielfältig, der schleichende und unaufhaltsame Niedergang des Vereins, sportlich wie institutionell, ist seit Jahren augenscheinlich. Nun hat Messi offensichtlich die Schnauze voll, spätestens seit dem schmachvollen 2:8 gegen den FC Bayern München in der Champions League beschäftigt sich der Argentinier ernsthaft mit einem Abgang von seinem Herzensklub.

Messi sauer über Ausbootung von Luis Suárez

Diese Überlegung hat sich anschließend verfestigt, nachdem Neu-Coach Ronald Koeman seinem besten Freund und Sturmpartner Luis Suárez mitgeteilt hat, sich einen neuen Klub zu suchen. Das soll Messi sauer aufgestoßen sein, auch Koemans Projekt soll La Pulga alles andere als überzeugen, heißt es in Spanien aus verschiedenen Quellen.

Mit Präsident Josep Maria Bartomeu sprach der Kapitän der Blaugrana in den letzten Wochen nicht, Bartomeu selbst gab das jüngst im Gespräch mit BarçaTV sogar zu. Koemans Umbau-Pläne hörte sich Messi noch an, dann traf er seine Entscheidung.

Kurz darauf flatterte Messis Fax wie eine Bombe in der Geschäftsstelle Barcelonas ein. “Das ist nicht nur ein Angriff auf Barça, es ist ein Angriff auf den gesamten Verein, von oben bis unten”, wird ein ehemaliger Klub-Mitarbeiter der Blaugrana beim Portal The Athletic zitiert. Und weiter: “Er hat die Nase voll von Barça. Koeman hat ihn mit seinen Erklärungen nicht überzeugt. Messis bester Freund ist Suárez, sie haben Luis schrecklich behandelt. Er meint es ernst [mit einem Wechsel].”

Wechsel zu ManCity? Messi kontaktiert Guardiola

Dass Messi wechseln möchte, ist schon schockierend genug, doch schon gibt es aus England Gerüchte, dass dieser respektive sein Umfeld sogar bereits seinen ehemaligen Förderer Pep Guardiola kontaktiert haben soll. Das berichtet The Athletic. Schon seit Jahren träumt ManCity davon, Messi zu verpflichten. Die Cityzens sind in Lauerstellung und beäugen die Situation um den 33-jährigen Argentinier gelassen, am nötigen Kleingeld mangelt es dem aus Abu Dhabi alimentierten Verein ohnehin nicht. 

Allerdings ist es auch nach wie vor möglich, dass Messis Fax nur ein ultimativer Powerplay-Move ist, um den ungeliebten Präsidenten Bartomeu und somit auch die Vorstandsetage aus dem Weg zu räumen. Bartomeu und Co. sträuben sich partout dagegen, von ihrem Ämtern zurückzutreten und Neuwahlen möglich zu machen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Messi und Co. einen Führungswechsel und somit einen strukturellen Wandel im Verein herbeisehnen – Innenverteidiger Gerard Piqué hatte das nach dem Debakel gegen Bayern unverhohlen gesagt. Durch seinen kommunizierten Wechselwunsch könnte Messi diesen Rücktritt der Vorstandsetage doch noch erzwingen, nachdem Bartomeu jüngst abermals bekräftigt hat, “nicht zurücktreten” zu wollen.

Nun ist Bartomeu gehörig unter Druck, am Abend versammelten sich außerhalb der Geschäftsstelle stundenlang Fans, um gegen den Präsidenten zu protestieren. Bartomeu könnte zum (überfälligen) Rücktritt gedrängt werden – womöglich ändert das Messis Meinung vielleicht doch, “sein” Barça zu verlassen – sofern es nicht sogar die Absicht hinter seiner Handlung darstellt. So oder so, die Posse um Messis Abschied, sie wird noch einige Zeit anhalten und sicherlich auch einige Wendungen bereithalten. 

 

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
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