Finanzprüfungs-Ergebnisse veröffentlicht: Barça war bankrott!

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Die Ergebnisse der vom FC Barcelona in Auftrag gegebene Finanzprüfung wurden veröffentlicht. Sie gewährt Einsichten in die finanziell miserable Situation des Klubs. Diese ist so schlimm wie befürchtet, denn Barça war bankrott. Nun arbeitet der Klub an Einsparmöglichkeiten.

Präsident Joan Laporta gab Finanzprüfung in Auftrag

Wenige Wochen nach den Wahlen beim FC Barcelona im März 2021 hatte der neue Vorstand um Präsident Joan Laporta das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte damit beauftragt, die Finanzergebnisse der letzten Jahre zu analysieren und Einzelheiten über die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Vereins zum Zeitpunkt des Amtsantritts des neuen Vorstands zu erfahren.

Erste Ergebnisse dieser Due-Diligence-Prüfung sickerten bereits im August durch. Damals hieß es, dass “besorgniserregenden Dinge” zutage gefördert wurden. Nun stellte Barças CEO Ferran Reverter die komplette Studie vor. Diese kam zu dem Schluss, “dass es schwerwiegende administrative Mängel gegeben hat”, so teilte es der FC Barcelona in seiner Pressemitteilung mit.

Dubiose Zahlungen: Finanzprüfung bei Barça bringt “besorgniserregende Dinge” hervor

Finanzstudie belegt: Der FC Barcelona war bankrott!

Die vom FC Barcelona publizierte Due-Diligence-Analyse belegt nun, was vorher vielen bereits klar war: Der FC Barcelona war technisch gesehen bankrott. Schulden in Höhe von 1,35 Milliarden Euro plagen den Klub. Eine schnelle Refinanzierung ist nun von höchster Wichtigkeit. Darüber hinaus gab es unter dem Vorstand von Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu “eine weit verbreitete Nichteinhaltung der Finanzkennzahlen, die die Registrierung neuer Spieler und die Entscheidungsfindung einschränkte”. Dies sorgte unter anderem dafür, dass Lionel Messi den FC Barcelona verlassen musste.

Der Hauptgrund für Barças desaströse Finanzen ist dabei ein Anstieg der Kosten. Die Gehälter wuchsen in den vergangenen fünf Saisons um 61 Prozent an. Darüber hinaus stiegen auch die Ausgaben für Verwaltungskosten um 56 Prozent, die hohen Transferausgaben tun hier ihr übriges dazu. Aufgrund der ansteigenden Nettoverschuldung sowie der fehlenden Finanzplanung versechsfachten sich die Gesamtkosten zwischen 2016/17 und 2019/20. So stieg die Nettoverschuldung des Klubs Juni 2018 bis März 2021 um 514 Millionen Euro.

Bartomeu-Vorstand handelte ohne Genehmigung der Mitglieder

“Der Verein war in diesen drei Jahren nicht in der Lage, einen positiven Betriebsgewinn zu erwirtschaften, sodass alle anderen Teile durch eine Erhöhung der Schulden bei Dritten bezahlt werden mussten”, teilte der FC Barcelona nun mit. “Diese Erhöhung der Schulden erfolgte, ohne die Genehmigung der Mitgliederversammlung einzuholen, und zwar für verschiedene Beträge, die unter dem gesetzlichen Limit lagen. Darüber hinaus hat die finanzielle Situation des Vereins sowohl im Juni 2020 als auch im März 2021 dazu geführt, dass die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken und die von den Finanzinstituten, der Liga, der UEFA und den Statuten des Vereins geforderten Kennzahlen nicht eingehalten wurden.”

Die Gesamtschulden Barças belaufen sich mittlerweile auf 1,35 Milliarden Euro. Dies ist jedoch nicht alles. In diesem Wert nicht mit eingerechnet sind zum Beispiel die aufgeschobenen Spielergehälter in Höhe von 389 Millionen (der Großteil dieser Gehälter sind Treueprämien, Unterschriftsprämien sowie Prämien bei Vertragsende).

Barça muss 470 Millionen kurzfristig zahlen – Goldman Sachs hilft

Der nun ausgearbeitete “Tilgungsplan für diese Verbindlichkeiten macht deutlich, dass der Verein zwischen März 2021 und Juni 2022 Zahlungen in Höhe von 470 Millionen zu leisten hat, was 35 Prozent der Gesamtschulden entspricht”.

Zur Refinanzierung nahm der FC Barcelona bereits ein Darlehen in Höhe von 595 Millionen Euro bei der Investmentbank Goldman Sachs auf.

Finanzspritze: Barça leiht sich 595 Millionen von Goldman Sachs

Darüber hinaus versucht man nun, Kosten zu senken. Durch eine Reduzierung der Spielergehälter konnte so bereits eine Summe von 155 Millionen Euro eingespart werden. Außerdem wird das Stadionprojekt ‘Espai Barça’ überarbeitet, da “es veraltet und [finanziell] unterbewertet ist und schwerwiegende Defizite aufweist”.

Barça gibt weitere Untersuchung in Auftrag – wird es ungemütlich für Bartomeu?

Außerdem hat der Verein “die Zahl der Klagen, die derzeit in allen Gerichtsbarkeiten anhängig sind, reduziert und für den FC Barcelona vorteilhafte Vereinbarungen getroffen, um möglichst viele Streitigkeiten gütlich beizulegen”. Auch die Organisationsstrukturen innerhalb des Klubs sollen effizienter laufen und werden dazu nun einer detailliierten Prüfung unterzogen.

Schlussendlich teilte der Klub in seinem Statement noch mit, dass “zusätzlich zur Due-Diligence-Prüfung eine forensische Untersuchung in Auftrag gegeben wurde, die mögliche Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung des Klubs aufdecken soll”. Je nachdem, was diese Untersuchung zutage fördern wird, könnte es unter Umständen auch juristisch für Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu noch ungemütlich werden.

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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11 Kommentare

  1. Ich hoffe das öffnet mal so ein bisschen die Augen und wir hören hier auf von de Light usw zu reden. Wichtig ist es erstmal zu versuchen finanziell einigermaßen gesund zu werden aber sportlich nicht noch weiter den Anschluss zu verlieren.

    Auch durch den salary cap sind wir gezwungen weiter Gehälter einzusparen. Als nächstes müssten Spieler wie de Jong (Topverdiener), Umtiti, Coutinho, Dembele und Co ihr Gehalt reduzieren, ansonsten kann man höchstens den halben Kader registrieren für die kommende Saison.

    Es ist alles andere als eine leichte Aufgabe aber sicherlich nicht unmöglich. Laporta muss jede Entscheidung richtig treffen, es ist wenig Spielraum für Fehler. Sowas wie mit Koeman, darf eigentlich nicht passieren. Koeman ist die wichtigste Figur, was das sportliche angeht. Der Kader ist ganz in Ordnung und da ist definitiv mehr drin. Koeman muss schnellstens weg.

    Wir sind auch finanziell auf den sportlichen Erfolg angewiesen. Die Prämien aus den Wettbewerben sind so wichtig wie nie zuvor. Auch hinsichtlich sponsoring darf man nicht weiter an Boden verlieren, ansonsten juckt sich niemand mehr für Barca, zumindest nicht in den gewohnten Ausmaßen.

    • PS: Wenn ich Umtiti wäre, würde ich dem Verein keinen Millimeter entgegen kommen und auf jeden einzelnen Cent beharren. Sie haben es nicht anders verdient und so wie sie mit ihm umgehen, hab ich größtes Verständnis dafür, wenn er seinen Vertrag einfach aussitzt und das zu vollem Bezügen.

      Mir kann keiner erzählen, dass das ganze sportliche Hintergründe hat, denn diese werden absolut lächerlich weil Eric Garcia und Lenglet Spielen. Lenglet zwar aktuell etwas weniger aber Garcia wird noch oft genug wackeln, sodass er seine Einsatzzeit bekommt.

      Man sollte Umtiti eine faire Chance geben sich zu beweisen und wenn man ihn unbedingt verkaufen will, dann sollte er die Möglichkeit haben sich für andere Vereine zu präsentieren (und das nicht in einem 0815 Copa-Spiel) , anstatt dass man ihm zu einem Wechsel nach Nizza oder so drängt.

      • Was Umtiti betrifft sehe ich es allerdings ganz anders als du @mesqueunclub. Seine spielerische Leistung ging nach seinen ersten 2 Jahren bei Barca kontinuierlich bergab, gesundheitlich ist er immer wieder angeschlagen und bringt leider keine 60% mehr. Auch habe ich nicht vergessen, dass er uns in der letzten Saison durch grob fahrlässige Fehler 4 LaLiga-Siege gekostet hat.
        Die Angebote, die er im Sommer bekam, hat er alle abgelehnt, weil er ausschließlich zu einem Verein wechseln will, der auch in der CL spielt. Wenn also ein Spieler es vorzieht, lieber auf der Bank zu sitzen und fürs Nichtstun seine Kohle kassieren will, dann sagt das eine Menge über seinen sportlichen, charakterlichen und professionellen Ehrgeiz aus. Einen solchen Spieler dann auch noch einem engagierten, jungen Spieler vorzuziehen, der natürlich auch aufgrund seiner geringeren Erfahrung Fehler macht, würde in meinen Augen eine völlig falsche Botschaft senden.
        Was Garcia betrifft, hast du sicher nicht ganz Unrecht, aber der Junge spielt nun auch erst seit 7 Spielen im ersten Team. Zu sehen ist auch bereits, dass er und Dest in der Defensive nicht so gut harmonieren, die darf man also nicht nebeneinander stellen. Aber das ist wieder Trainersache, wie so vieles, was bei Barca schief läuft.

    • In diesen Punkten stimme ich dir absolut zu. Ich verstehe auch nicht, warum hier Leute immer wieder nur von Kaufen reden und die Namen finanziell gesehen immer irrsinniger werden. Ein guter Trainer kann unsere spielerischen Defizite in den Griff bekommen, so dass dort auch Prämien reinkommen. Aber doch nicht, um neue Spieler zu kaufen, sondern um den Klub auf dem finanziellen Desaster zu führen. :good:

  2. Wäre Bartomeu bis zum Ende geblieben hätte er vermutlich noch Espai auf den Weg gebracht,dass aufgrund ” unvorhergesehener” ständig steigender Kosten jährlich wohl 200 mio Löcher in die Kassen gerissen hätte.

    Wichtig wäre es wohl noch anzumerken, dass der Saboteur (falls ich die Jahre richtig im Kopf habe) es geschafft hat die SpielerGehälter von 2016/17 zu 2017/18 mal eben um 200 mio zu erhöhen.(und wofür?)was inbesondere beachtlich ist ,da in dieser Zeit Neymar ebenso von der Gahaltsliste verschwand ,wie das spielerische Niveau.
    Bei so einem seltsamen Verhalten macht es dann sehr viel Sinn eine Propagandafirma wie Venture 13 zu beauftragen die den Fokus auf die Spieler legen soll u die Ausschreibung u FinanzKontrolle durch zerstückelte Zahlungen zu umgehen u damit dafür zu sorgen,dass die “irchtige” Firma den Auftrag bekommt.

  3. Jeder der behauptete dass Busquets fertig ist sollte sich das heutige Spiel zwischen Spanien gegen Italien anschauen. Komisch dass Busquets unter Enrique wieder fast der alte ist.

    Gavi ist ein Traum. Spielte bei seinem Debüt fast 90 Minuten durch. Verratti und Jorginho sind an ihm verzweifelt. Der Junge ist ein Traum. Niemand soll mir sagen dass Pedri talentierter sei. Und was der defensiv alles drauf hat ist auch der Hammer. Wir brauchen keinen zusätzlichen physischen Mittelfeldspieler für die Zukunft. Wir haben Gavi.

      • Heroturtle

        Ja Pedri möchte ich doch nicht abschreiben. Vielleicht war ich zu voreilig als ich sagte man solle ihn verkaufen. Lag aber auch daran da ich in Gavi das größere Talent sah und erst mal skeptisch war ob er und Pedri zusammen funktionieren werden. Deshalb habe ich Pedri halt auf der Bank gesehen und das würde er nicht lange akzeptieren darum die Folge, er wird verkauft bevor sein Marktwert sinkt. Aber je mehr ich Gavi verfolge desto mehr merke ich, dass er und Pedri sich auf der 8 perfekt ergänzen. Ich hielt Gavi erst für den selben Spielertypen wie Pedri, aber das ist er nicht. Gavi ist ein Typ Verratti, klein aber physisch und defensiv oho. Sehr laufstark, stark in der Defensive, aggressiv, direkt, vertikal und mega im 1 vs 1. Pedri ist eine fleißige Arbeitsbiene und kann für die Kontrolle im Mittelfeld sorgen. Das würde sehr gut passen. Puig würde da viel weniger zu Gavi passen. Wo ich aber mein Urteil gefällt habe ist de Jong. Diesen Warmduscher muss man sofort verkaufen. Busquets ist immer noch besser als er aber wird immer kritisiert. Nico Gonzalez wird De Jong verdrängen.

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