Jordi Cruyff hat Präsidentschaftskandidat Victor Font mit Aussagen in der Sendung El Larguero beim Radiosender Cadena SER einen Bärendienst erwiesen. Cruyff ist eigentlich Teil der Kampagne Fonts, wurde von diesem als Mitglied seines Projekts 'Si al Futur' präsentiert. In der sportlichen Struktur soll Cruyff unter Font im Falle eines Wahlsieges der neue Direktor Sport werden, wie Font jüngst offiziell auf einer Präsentation seines Organigramms verkündete.
Nun sorgt Cruyff aber durch lobende Aussagen in Richtung Fonts großen Konkurrenten Joan Laporta für mächtig Aufsehen - und schadet damit Font auf erstaunliche Art und Weise. Bei El Larguero sagte Cruyff angesprochen auf die Kandidatur Laportas und was der Ex-Präsident der Blaugrana verkörpern würde: "Der Barcelonismo ist wieder hungrig nach einer erfolgreichen Epoche. Laporta hat mit guten, gewagten Entscheidungen dem Verein großartige Zeiten beschert - die Leute wollen diese erfolgreiche Epoche auf und neben dem Platz wieder spüren. Es ist ein bisschen die Sehnsucht nach der Vergangenheit."
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Laut Cruyff seien das die Gründe, warum viele Cules dazu neigen würden, ihre Stimme Laporta zu geben. Laporta hatte Mitte Dezember durch ein gigantisches Wahlplakat unweit des Bernabeus in Madrid für mächtig Aufsehen gesorgt, darauf angesprochen erklärte Jordi Cruyff: "Sein Plakat war eine sehr klarer Schachzug. Barça und die Fans müssen stolz sein, müssen sich gefürchtet fühlen."
Mit all diesen Aussagen machte Cruyff kurioserweise Werbung für Laportas Kandidatur, doch er legte sogar einen drauf: "Ex-Spieler und Spieler sprechen alle gut von Laporta, sowas ist nicht einfach. Xavi selbst hat gesagt, dass er der beste Präsident gewesen ist, den er hatte."
Jordi Cruyff: "Mein Vater würde Laporta wählen"
Cruyff fuhr fort und sagte sogar, dass sein Vater, Barças Vereinsikone Johan Cruyff, seiner Meinung nach seinen alten Freund Joan Laporta unterstützen und wählen würde, wäre er noch am Leben: "Ich glaube, er würde Laporta wählen. Die beiden kamen immer gut miteinander aus, sie haben bei vielen Dingen zusammengearbeitet und hatten über viele Jahre eine persönliche Beziehung zueinander. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Vater für Laporta stimmen würde. Immer."
Victor Font dürften all diese Statements nicht gefallen, spielen sie doch seinem großen Widersacher und dessen Kandidatur gehörig in die Karten. Wieso Cruyff ausgerechnet für Laporta Wahlwerbung betreibt, wenn er doch von Font bereits als designierter Direktor Sport angekündigt wurde, ist die große Frage.
Gemunkelt wird, dass sich Cruyff bei Laporta ins Spiel bringen möchte - denn in den Umfragen soll der Ex-Präsident der Blaugrana aktuell klar vorne liegen, Font schwimmen derzeit die Felle weg. Die Präsidentschaftswahlen beim FC Barcelona finden in gut einem Monat statt, der 7. März wurde als Wahldatum terminiert.
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Kommentare
Font hatte monatelang seinen spaß sich als Heilsbringer zu profilieren, bis Laporta sich irgendwann dachte: "Ok Kinder, Ihr durftet euch lange austoben, aber lasst mal jetzt den Boss ran." Allein schon Laportas Ankündigung an den Wahlen teilnehmen zu wollen reichte aus um Fonts 10 jährige Pläne zu zerstören. Er hat Font nach allen Regeln der Kunst auseinandergeno mmen. Dass zeigt schon wie sehr Laporta in Barcelona verehrt wird. Seine Ankündigung hatte schon mehr Impact und Auswirkung auf die Fans als Fonts monate/jahrelan ges Gelaber. Das heißt schon was. Gegen Laportas Aura hatte Font nie auch nur den Hauch einer Chance.
Ich persönlich gönne Font diese Pleite nachdem er mit Koeman so respektlos umgegangen ist. Der unerfahrene Font ist dieser Aufgabe in dieser schweren Zeit nicht gewachsen und sein Projekt "Si al Futur" war für die Tonne.
Tja lieber Victor, vielleicht sieht man sich in 10 Jahren wieder.
Loyalität ist so eine Sache, egal was Jordi mit diesem Interview bezwecken wollte, gut sieht er nicht dabei aus.
Ich wollte Cruyff Junior nie beim FC Barcelona haben, zumindest nicht als Entscheider oder gar Macher. Dafür ist er viel zu erfolglos gewesen. Würde er nicht Cruyff heißen würde keiner von uns wissen das dieser Mensch existiert.