In Barcelona hat der Präsident des FC Barcelona, Joan Laporta, am Freitag vor der zuständigen Richterin im Rahmen der langwierigen Untersuchung zum Negreira-Fall ausgesagt.
Laporta, der den Traditionsklub aktuell führt und bereits zwischen 2003 und 2010 an der Spitze stand, erschien persönlich vor Gericht, um als Zeuge Stellung zu nehmen. Die Justiz will so mehr Klarheit über die umstrittenen Zahlungen des FC Barcelona an den früheren Vize-Chef des Schiedsrichterausschusses, José María Enríquez Negreira, gewinnen — ein Skandal, der seit Februar 2023 die spanische Fußballwelt beschäftigt.
Die Zahlungen an Negreira und an seinen Sohn, die sich auf über sieben Millionen Euro summieren sollen, stehen im Zentrum der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft prüft mögliche Korruptions-, Untreue- und Fälschungsvorwürfe, weil unklar ist, ob die Rechnungen des Ex-Schiedsrichterfunktionärs tatsächliche Leistungen dokumentieren oder dazu dienten, Schiedsrichter zugunsten Barcelonas zu beeinflussen.
Laporta sagt rund eine Stunde aus – und wird nicht beschuldigt
Laporta betonte in seiner rund einstündigen Aussage, dass die Zahlungen nicht dazu dienten, Entscheidungen zu beeinflussen: „Der FC Barcelona wollte den sportlichen Wettbewerb in keiner Weise verfälschen.“ Er erklärte, die Vereinbarung mit Negreira sei bereits vor seiner Amtszeit begonnen worden und man habe sie später aus sportlicher Sicht weitergeführt. Zudem habe der Verein hunderte Berichte über Schiedsrichter erhalten, die jedoch nicht systematisch genutzt worden seien.
Laporta war zuvor selbst zeitweise Beschuldigter in dem Verfahren, doch seine mögliche strafrechtliche Verantwortung für Taten aus seiner ersten Amtszeit gilt inzwischen als verjährt; deswegen erscheint er lediglich als Zeuge.
„Nie bestochen“: Laporta spricht von „Barcelonitis“ bei Real Madrid
Auch Luis Enrique und Ernesto Valverde äußern sich
Zeitgleich gaben auch die früheren Barcelona-Trainer Luis Enrique und Ernesto Valverde ihre Aussagen ab – beide per Videokonferenz, da sie aktuell beruflich im Ausland tätig sind. Sie erklärten, sie hätten weder Kenntnis von den Schiedsrichter-Berichten gehabt noch seien sie von diesen beeinflusst worden.
Vor den Gerichtsgebäuden wurde Laporta von einer Anhängerschaft empfangen, die ihm Zustimmung signalisierte. Der Negreira-Fall bleibt ein offenes Kapitel: Auch weitere frühere Barça-Funktionäre und der Verein als juristische Person stehen weiterhin im Fokus der Ermittler. Ob die Aussagen von Laporta und den Ex-Trainern die Ermittlungen entscheidend voranbringen, wird in den kommenden Wochen sichtbar werden.
Salida caótica de Joan Laporta de la Ciutat de La Justícia
Declaró como testigo, durante una hora, sobre el Caso Negreira, fue acribillado a preguntas por la prensa, pero optó el silencio
Aficionado: “Trae a Messi hombre, que le hagan un homenaje en todos los campos…”… pic.twitter.com/AK1hIXDTE3
— Diario SPORT (@sport) December 12, 2025

Er hat bestimmt wie ein Löwe gesprochen.