Bankplatz gegen Kaufpflicht: Atlético setzt Barcelona bei Griezmann unter Druck

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Atlético Madrid möchte die 40 Millionen Euro hohe Kaufpflicht für Antoine Griezmann nicht bezahlen. Aus diesem Grund setzt man den FC Barcelona nun unter Druck. Eine Nachverhandlung bezüglich der Ablösesumme ist eine Option – es sei denn, Barça kommt zu dem Schluss, dass Atlético blufft.

Zwischen Barcelona und Atlético: Komplizierte Kaufpflicht bei Griezmann

Die Zukunft von Antoine Griezmann steht auch weiterhin in den Sternen. Nachdem der Franzose infolge seines 135-Millionen-Euro-Transfers in Barcelona nie glücklich wurde, schloss er sich vergangenen Sommer für zwei Jahre leihweise seinem alten Klub Atlético Madrid an. Die Rojiblancos und die Katalanen haben darüber hinaus eine Kaufplicht in Höhe von 40 Millionen Euro in dem Leihvertrag verankert, die in Kraft tritt, sollte der Stürmer in den zwei Saisons in mehr als 50 Prozent der Spiele, in denen er einsatzbereit (also nicht verletzt) ist, mehr als 45 Minuten spielen.

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Nach der vergangenen Spielzeit sah es bereits danach aus, als würde diese Kaufklausel mit hoher Sicherheit greifen. Griezmann hatte 30 von 37 möglichen Spielen absolviert, was einer Quote von 81 Prozent entspricht. Aus diesem Grund muss er in der laufenden Spielzeit deutlich weniger Partien bestreiten, um auf die geforderte Quote von insgesamt 50 Prozent zu kommen. Sollte er beispielsweise in 50 Spielen einsatzbereit sein, müsste er in lediglich 14 davon eine Halbzeit lang spielen. Sollte er gar nur in 23 oder weniger Partien verfügbar sein, würde die Kaufpflicht automatisch greifen, da er aufgrund der hohen Einsatzrate in der vergangenen Saison dann insgesamt auf beide Jahre gerechnet auf die Mindestanforderung von 50 Prozent kommen würde. Ebenso wie der FC Barcelona befindet sich jedoch auch Atlético Madrid derzeit in einer schwierigen finanziellen Situation. Aus diesem Grund soll der spanische Meister von 2021 den Katalanen mitgeteilt haben, dass man die 40 Millionen nicht bezahlen und gerne nachverhandeln möchte.

20 Millionen Gehalt: Könnte sich Barcelona Griezmann-Rückkehr leisten?

Nun würde Barça eigentlich am längeren Hebel sitzen, da der Vertrag bereits abgeschlossen wurde, doch Atleti setzt die Blaugrana derzeit seinerseits unter Druck. In den ersten beiden Ligaspielen nahm Griezmann nämlich zunächst nur auf der Bank Platz und wurde erst im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt. Da er daraufhin weniger als 45 Minuten gespielt hat, zählen diese beiden Auftritte nicht als absolvierte Partien für das Erreichen der Kaufpflicht. Sollte Madrid auch den Rest der Saison so verfahren, was aufgrund der Qualität sowie Quantität in der Offensive nicht gänzlich auszuschließen wäre, würde Griezmann am Ende der Saison die Anzahl der zur Kaufpflicht führenden Einsätze nicht erreichen (es sei denn er wäre nur in insgesamt 23 oder weniger Partien einsatzbereit) und zum FC Barcelona zurückkehren – ein möglicher Super-GAU für die Katalanen.

Denn Barcelona ist in der Offensive seinerseits bereits bestens aufgestellt und hätte für den Franzosen keinen Platz mehr. Darüber hinaus – und das wäre viel schlimmer – würde Griezmann das Gehaltsgefüge Barças, das die Katalanen gerade mühsam aufräumen, wieder komplett durcheinanderwerfen. Denn der 31-Jährige verdient laut seinem Vertrag in Barcelona mehr als 20 Millionen Euro fix im Jahr zuzüglich Bonuszahlungen – eine Summe, die sich die Blaugrana nächstes Jahr vielleicht gerade so leisten könnte, dies aber ganz sicher vermeiden will. Aus diesem Grund stehen die beiden Klubs nun in Kontakt, um die 40-Millionen-Klausel nachzuverhandeln. Laut dem Nachrichtenportal Relevo steht derzeit eine mögliche Ablöse von 18 Millionen zuzüglich zwei Millionen an Bonuszahlungen im Raum, ähnlich wie bei Philippe Coutinhos Transfer zu Aston Villa.

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Risiko für Barça: Blufft Atlético bei Griezmann?

Auf der anderen Seite könnte Barcelona auch zocken und darauf setzen, dass Atlético mit den derzeitigen Nicht-Startelfeinsätzen von Griezmann blufft und diese nicht die ganze Saison über durchziehen würde. Zum einen hat Griezmann in den letzten beiden Partien nach seiner Einwechselung jeweils eine gute Leistung gezeigt und gegen Getafe sogar ein Tor erzielt. Darüber hinaus dürfte Atletis mögliche Strategie, Griezmann nur noch in der zweiten Hälfte einzuwechseln, beim Stürmer selbst nicht auf allzu viel Gegenliebe stoßen, würde dieser mit der wenigen Spielpraxis doch Gefahr laufen, seinen Platz bei der französischen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Katar zu verlieren.

Nichtsdestotrotz bleibt fraglich, ob Barcelona dieses Risiko eines möglichen Bluffs eingehen würde oder wie im Falle von Coutinho die Ablösesumme im Nachhinein neu verhandelt (wenngleich es sich bei Coutinho und Aston Villa lediglich um eine Kaufoption, keine Kaufpflicht handelte). So könnte Barcelona zwar einerseits bei einer Nachverhandlung Geld verlieren, sollte die neue Ablösesumme niedriger angesetzt werden, hätte dann auf der anderen Seite aber die Gewissheit, dass man in der kommenden Saison nicht das exorbitante Gehalt des Franzosen übernehmen muss.

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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31 Kommentare

  1. Soll Barca jetzt abgezockt werden? Mein Vorschlag wäre, Sofortkaufpflicht von 20+ Boni oder das Jahr aussitzen. Für den Preis würden wir ihn auch im nächsten Jahr an einen anderen Klub los werden, wenn Atletico tatsächlich die Kaufpflicht aushebelt. Ich würde aber auf keinen Fall nachverhandeln. Atletico hat 135 Millionen von uns für den Flop von uns bekommen und sind keinen müden Cent damals davon abgewichen und wollen jetzt mit uns um 20 Millionen feilschen? Blos nicht drauf einlassen, mal schaun, ob es sich Atletico ein Jahr lang leisten kann, einen Griezmann für 20 Millionen Gehalt auf der Bank verrotten zu lassen. Ich bin überzeugt davon, dass es ein Bluff ist.

    • Vollkommen unvergleichbar.

      135 Millionen für einen Mitte 20 jährigen, der Tore an Fließband lieferte und zu den besten der Welt zählte.

      Heute 40 Millionen für einen Spieler, der keine 10 Tore gemacht hat für Atlético – unfein Barca, welches eine Rückkehr finanziell nicht verkraften würde.

      Zumal das ja nicht das Problem Atléticos ist, dass Barca 135 Millionen zahlte. Selber schuld.

  2. Ich verstehe die Aufregung die dieser Artikel kommuniziert irgendwie nicht. Vielleicht kann ja von den Profis unter euch, mal jemand aufklären. Weshalb sollte Barca denn in Neuverhandlungen einsteigen?! Griezmann hat doch Vertrag bis Sommer 2024 (wenn ich richtig informiert bin). Würde er zum Saisonende zurück zu Barca wechseln und Barca 40 Mio. für ihn kassieren, hätten sie natürlich nächste Saison 20 Mio. Gehalt zu zahlen. Bleiben unterm Strich 20 Mio. “plus” übrig. Lässt man sich jetzt auf Neuverhandlungen ein, um ihn nicht wieder zurückholen zu müssen, spart man zwar sein Gehalt, kassiert aber womöglich nur 18 Mio. für ihn. Also ein “plus” von 18. Mio. Ist doch also ein “Nullsummen-Spiel” egal welche Variante oder?! Da kann Barca auch hart bleiben – auf die 40. Mio bestehen und der obige Artikel hätte wenig Aussagekraft. :unsure:

  3. Also ich find die Situation natürlich suboptimal, aber ich würde da trotzdem zocken, bevor ich auf 20 Mio verzichte. Wir reden von Antoine Griezmann. Der hatte glaub 30/37 spielen oder so gemacht. Jetzt hat er 30/39. Soweit ich weiß muss er auch nicht 45, sondern nur 30 Minuten spielen (laut relevo). Aber hier unterscheiden sich die Zahlen. Der Fall ist nicht mit Demir zu vergleichen. Atlético braucht Griezmann und Griezmann braucht Minuten. Wenn Atlético ihn wirklich jedes Spiel auf die Bank setzt und erst ab der 62. einwechselt, wird da irgendwann jeder das System erkennen. Da wird es nen riesen Aufschrei geben, grade aus Frankreich. Ich glaub nicht, dass Atlético das durchziehen kann. Zudem: er muss ja verfügbar sein. Sprich wenn er gar nicht im Kader ist, zählt das Spiel nicht. Was wenn sich Griezmann verletzt oder einfach weigert zu spielen, wenn Atlético ihn immer aus diesem Grund auf die Bank setzt? Ich glaub ich würde es riskieren, ihn nicht für 20 abzugeben. Bei 30-35 würde ich sagen ist ok, lieber jetzt die 35 und davon nen RV holen. Aber verarschen sollten wir uns da nicht lassen. In ner normalen Saison mit rund 50 spielen bräuchte Griezmann grade mal 14 mit über 30 Minuten. Bei 40 spielen (eine mittelgroße Verletzung) braucht er nur 9. Kann sein, dass es daneben geht, aber ich hoffe und denke eben, dass Atlético ihn eben doch braucht in dieser Saison und nur blufft grade.

      • Oder sich mal nicht einlullen und von Atlético erpressen lassen. Sollen sie doch im WM Jahr einen der größten und bekanntesten Spieler der Welt in rund 45 Spielen 35 mal für 60+ Minuten auf der Bank lassen und jeder weiß warum. Der Imageverlust wäre ähnlich, wahrscheinlich nochmal viel größer als das, was grade mit Frenkie bei uns passiert. Davon abgesehen können sie es sich eigentlich nicht erlauben, durchgängig auf ihn zu verzichten. Die versuchen uns grade zu erpressen und wir sind in ner miesen Position. Aber ich riskiere es lieber, als dass ich mich verarschen und erpressen lasse.

      • Eigentlich antworte ich ja auf Trolle wie dich nicht, aber soviel Klugscheißerei und Provokation darf nicht unkommentiert bleiben.

        Woher willst du wissen, dass wir Griezi 2023, nach einer WM, nicht für 20 verkauft bekommen? Wollen wir doch mal sehen, ob Atletico ihn auf der Bank verrotten lässt in der Saisonhälfte vor der WM. Und wenn ja, was glaubst du wohl, wie Griezi da reagiert und wieviele Leihverträge Atletico in Zukunft abschließen kann, wenn jeder weiß, was sie sogar mit einem Spieler wie Griezi abgezogen haben. Übrigens, das ist kein Zocken, sondern lediglich ein Einhalten des Vertrages, der bereits besteht zwischen Atletico und Barca.

  4. Was ist das denn jetzt für eine miese Nummer die Atletico mit uns abziehen will alter?!

    Das sind vielleicht irgendwo die Geister die man selbst gerufen hat aber das macht das Handeln von Atletico nicht besser.

    Man muss aber auch sagen, dass Griezmann aktuell keine 40 Mio wert ist. Der ist über ein Jahr zurück und hat dort keine 10 Tore gemacht.

    Barca sollte Atletico aber klar und deutlich machen, dass man keine lust auf ihre spielchen hat. Die Saison ist eh noch lang, es besteht aktuell gar kein Grund zur Panik.

  5. “Darüber hinaus – und das wäre viel schlimmer – würde Griezmann das Gehaltsgefüge Barças, das die Katalanen gerade mühsam aufräumen, wieder komplett durcheinanderwerfen.”

    Und genau wegen diesem Risiko, sollte man hier Atlético entgegenkommen und nochmal nach verhandeln. So würde man sich auch die Beziehung zu Atlético wieder aufbauen, was für die Zukunft wichtig werden kann, wenn Atlético mal einen starken Spieler hat, den wir unbedingt haben wollen. Dann könnte man Atlético an diese Geste zurückerinnern um den gewünschten Spieler zu kriegen. Natürlich mein ich damit nicht, dass wir somit für einen Beispiel Felix nur 20 Mio zahlen müssten statt über 100. Aber ihr wisst schon was ich meine.

  6. Auba soll kurz davor stehen zu Chelsea zu wechseln. Wenn er wirklich geht dann wäre es fahrlässig Depay zu verschenken. Aubas Abgang würde reichen um Kounde zu registrieren warum also eine Lücke öffnen indem man noch Depay ablösefrei hergibt? Lieber das eine Jahr mit ihm gehen statt ein anderes Tram zu verstärken. Depay ist ein richtig guter für den Konkurrenzkampf und in der Vorbereitung war er richtig gut. Er hat ein weiteres Jahr verdient. Ist Depay wirklich so schwach und überflüssig dass man auf eine Ablöse verzichten sollte? Meiner Meinung nach auf keinen Fall. Lewa ist auch schon 34 und mit Dembele/Fati kannst du nie planen. Was gibt es dann noch? Einen formlosen Torres und Raphinha. Depay zu behalten wäre sehr wichtig. Wenn er geht dann brauchen wir Ersatz und etwas besseres (Ersatzspieler) als ihn gibt es auf dem Markt nicht.

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