Kommentar zum Clásico: Barça hat die Meister-Mentalität

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Rückstand gedreht, Clásico gewonnen, Vorsprung ausgebaut: Der FC Barcelona zeigte Real Madrid erneut die Grenzen auf und marschiert weiter Richtung 27. Meisterschaft. Besonders die Art und Weise des späten Clásico-Triumphes macht Mut. Ein Kommentar.

Clásico-Comeback: Der FC Barcelona hat die Meister-Mentalität

Keine zehn Minuten waren gespielt, als Marc-André ter Stegen das erste Mal hinter sich greifen und den Ball aus dem Netz fischen musste. Real Madrid ging durch ein glückliches und absolut unvorhergesehenes Eigentor Araujos früh in Führung. Oft hatte man bei den Spielern der alten Garde unter Ernesto Valverde, Quique Setién oder zuletzt Ronald Koeman dann hängende Köpfe und Schultern gesehen – eines der Hauptprobleme, das die Mannschaft in der jüngeren Vergangenheit hatte, war die Mentalität. Nach Rückschlägen nicht aufgeben, sondern stärker zurückkommen, war kein Markenzeichen der Katalanen.

Dieser Clásico zeigte: Xavi hat auch diese Baustelle geschlossen. Zum einen, weil die Mannschaft nicht nur an die Meisterschaft glaubt, sondern weil sie die Meisterschaft wirklich will und dafür immer wieder hart arbeitet. Ein Paradebeispiel hierfür ist der gerade einmal 18-jährige Gavi, der keine 50 Spiele für die Profis benötigte, um sich einen Ruf als leidenschaftlicher Kämpfer zu verdienen. Gavis Spiel zeichnet sich vor allem durch maximalen Einsatz und Kampfgeist aus – so fiel es ausgerechnet in diesem Clásico verwundernd auf, dass dieser mal fehlte. Zum anderen hat Xavi es geschafft, dass die Mannschaft wieder als Mannschaft agiert: Sah man früher beispielsweise die Weltstars Lionel Messi und Luis Suárez, welche auch privat sehr gut befreundet sind, wie eine höhergestellte Spezialeinheit innerhalb des Kaders ausschließlich zusammen vereint, gibt es eine derartige Grüppchenbildung nun kaum mehr. Auch gibt es keine Sonderrollen mehr, stattdessen arbeitet einer für den anderen.

Die Spieler ziehen jetzt alle an einem Strang, vereint durch den Glauben an das gemeinsame Projekt. Unruhe innerhalb des Kaders sucht man vergeblich und auf dem Platz findet man hingegen sehr gut die richtige Einstellung vor, die es braucht, um Meister zu werden. Trotz des frühen Rückstands hatten die Katalanen das Spiel über die meiste Zeit unter Kontrolle, ließen die Blancos kaum zu gefährlichen Torchancen kommen und stehen völlig verdient als Sieger da. Sollte man am Saisonende tatsächlich die Meisterschafts-Trophäe in den Händen halten, wird sich der Barcelonísmo besonders an diesen Clásico erinnern und dabei einmal mehr feststellen: trotz vieler Ein- und Verkäufe, trotz geringer Erfahrung als Profitrainer, trotz vieler medialer Störfeuer: Xavi Hernández schenkt dieser neuen jungen Truppe das Vertrauen und diese zahlt es ihm mit dem richtigen Glauben zurück – und hoffentlich auch mit weiteren Titeln.

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Clemens Wustmann
Clemens Wustmann
Blaugrana im Herzen seit 2001
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1 Kommentar

  1. Bravo. Xavi leistet unglaublich gute Arbeit, die Mannschaft wirkt reif, hungrig und geschlossen. In der nächsten Saison wird das Team international wieder ein Wörtchen mitreden. Ein Lob gilt es vorallem auch auf Laporta zu singen. Er hat die richtigen Leuten angeheuert und die richtigen Entscheidungen getroffen. Er zeigte von Tag 1 die nötige Stärke und Siegermentalität, die sich nun in und um den Verein breit gemacht hat. Gegen die Stimmungsmache, die gerade gegen uns läuft, hält er sehr gut Stand. In solchen Zeiten braucht es starke Leute und Laporta ist niemand der einknickt & mit allen Wassern gewaschen.

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