Formcheck FC Barcelona: Bewertung der aktuellen Lage, der Probleme und ein Ausblick

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Mit dem Einsetzen der Länderspielpause hat der FC Barcelona eine weitere Etappe der noch jungen Saison hinter sich gelassen. Ob sie diese Zeit auch schadlos überstanden hat, steht auf einem anderen Papier geschrieben. Knifflige Gegner erschwerten der Blaugrana das Fortkommen genauso wie die Häufung von Verletzungen, was zwangsläufig zu der Frage führte, ob die Kadersituation dem Anspruch des Vereins angemessen ist. Die folgende Abhandlung nimmt die Länderspielpause zum Anlass, den bisherigen Weg der Blaugrana und ihre Probleme zu beleuchten. Daneben sollen auch die kommenden Wochen vor dem Hintergrund der bisherigen Ereignisse in den Blick genommen werden.

„Alles in allem war der Start gut für uns“, resümierte neulich der neue Senkrechtstarter in den Reihen des FC Barcelona, Sergi Roberto, die Lage seiner Mannschaft. Ganz nüchtern betrachtet hat der junge Spieler damit gar nicht mal unrecht: Sowohl in der Liga als auch in der Champions League liegt die Blaugrana auf Kurs und hat ihre Aufgaben damit – eigentlich – erledigt. Oder vielleicht besser: „…und ist noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.“

La Liga: Barça ganz vorne dabei – nur leistungsmäßig mit Schwächen

In der Primera División rangiert der katalanische Vorzeigeklub auf dem 4. Tabellenrang. Dies klingt ein wenig dramatisch, ist für die Mannschaft aber eine annehmbare Situation. Ein Punkt trennt Barça zum Spitzenreiter FC Villarreal, mit dem ewigen Kontrahenten aus der Hauptstadt hält die Blaugrana aber Schritt und muss ihm lediglich bei der Tordifferenz den Vortritt lassen. So sieht es demnach an der Spitze von La Liga nach sieben gespielten Partien folgendermaßen aus:

 

Dramatischer als die Tabellensituation es vermuten lässt, ging es jedoch zur Sache, als die Mannschaft gegen Celta Vigo mit 1:4 unterlag. Die ehemalige Mannschaft von Luis Enrique offenbarte schonungslos die Defizite der Blaugrana und traf mit ihrem pressing-orientierten Ansatz genau die Achillesferse der Katalanen. Erhebliche individuelle Aussetzer machten Nolito und Co. zudem das Leben deutlich zu leicht und ermöglichten damit eine Niederlage in genannter Höhe. Und das nur etwa zwei Wochen nach dem 2:1-Sieg im Vicente Calderón gegen Atlético Madrid, als jeder das Team auf einem guten Weg wähnte. Damit hat definitiv niemand gerechnet.

Der Stachel nach diesem desaströsen Auftritt saß tief, doch war dies nur die Spitze des Eisbergs. Gegen Las Palmas mussten die Spieler nach einer 2:0-Führung noch zittern, als dem Gast in der zweiten Hälfte noch der Anschluss gelang. Der nächste Punktverlust war angesichts der mangelnden Souveränität fast vorprogrammiert: Am letzten Spieltag erwartete der FC Sevilla die Schützlinge von Luis Enrique im Estadio Sánchez Pizjuán und knüpfte ihnen drei Punkte ab. Vor dem Tor mangelte es den Blauroten an Effizienz, während die Defensivleistung einmal mehr zu wünschen übrig ließ. Alle waren sich nach dem Spiel einig, dass dies eine absolut vermeidbare Niederlage war.

Insgesamt hat der FC Barcelona damit nach sieben Spielen bereits sechs Punkte liegen lassen. Wenn Sergi Roberto mit dem Start in die Saison dennoch „alles in allem“ zufrieden ist, kann er sich damit – mit Blick auf die Liga – allein auf den glücklichen Umstand beziehen, den Spitzenreiter der Primera División nicht bereits aus dem Sichtfeld verloren zu haben. Umgekehrt hat die Mannschaft die Gelegenheit verpasst, sich bereits jetzt ein kleines Polster herauszuspielen und Real Madrid unter Zugzwang zu setzen. In Ansehung des Leistungsstandes war für die Blaugrana in der Liga aber wohl nicht viel mehr möglich.

Die Champions League: Unsouverän zur Tabellenführung

Zwei Spieltage sind in der Königsklasse gespielt und der FC Barcelona grüßt seine Konkurrenten standesgemäß von oben. Nicht mit der maximalen Ausbeute an Punkten, aber immerhin:

 

Besondere Gründe für die Verbreitung von Euphorie gab es nach den Partien gegen die AS Roma und gegen Bayer Leverkusen jedoch mit Sicherheit nicht. Das Spiel gegen die Italiener in Rom nahm einen Verlauf, wie ihn die Anhänger des FC Barcelona seit jeher kennen (und verteufeln): Rom machte hinten dicht, die Offensivbemühungen der Katalanen verpufften im Block des Gastgebers. Am Ende trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden, was sich für die Blaugrana wie eine Niederlage angefühlt haben dürfte. Nicht nur, dass das Ergebnis nicht ihren Erwartungen entsprach, verloren sie zu allem Überfluss auch noch ihren aufstrebenden Mittelfeld-Youngster Rafinha.

Das zweite Gruppenspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen war phasenweise eine ähnlich bedauernswerte Offenbarung wie die Niederlage gegen Celta Vigo. Leverkusen präsentierte sich im Camp Nou sehr giftig, setzte viele manndeckende Elemente ein und zog ein hohes und effektives Pressing auf. Ohne den zu diesem Zeitpunkt bereits fehlenden Lionel Messi wurde den Katalanen vor heimischen Publikum der Zahn gezogen. Bis weit in die zweite Hälfte hinein hatte es den Anschein, dass an diesem Abend für Luis Enrique und seine Mannen nichts zu holen sein wird. Erst erhebliche Umstellungen und ein relativ später Doppelschlag brachten die Wende.

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