PK | Xavi selbstkritisch: „Wenn die Defensive versagt, habe ich versagt“

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Xavi stellt sich nach dem 3:3-Thriller im Camp Nou gegen Inter Mailand schützend vor seine Mannschaft. Die individuellen Totalausfälle, die zu den Gegentoren führten, nimmt er komplett auf seine Kappe: „Wenn die Defensive versagt, habe ich versagt.“ Er entschuldigt sich bei den enttäuschten Barça-Fans und rückt trotz Dämpfer keinen Millimeter vom Titelziel ab.

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…über das umkämpfte Remis gegen Inter Mailand zu Hause: „Das Spiel hat zwei Seiten. In der ersten Halbzeit haben wir exellent gespielt, wir waren offensiv sehr stark, im Zentrum mit Pedri, Gavi und Sergi sehr aktiv und überlegen. Wir haben es ihnen schwer gemacht. Im Hinspiel war das nicht so, heute haben wir das aber sehr gut gemacht, auch außen mit Raphinha und (Ousmane) Dembélé hatten wir gute Offensivaktionen. In der zweiten Halbzeit haben uns die individuellen Fehler geschwächt, sowohl vor dem ersten als auch vor dem zweiten Gegentor. Sowas darf in der Champions League nicht passieren. Und dafür haben wir teuer bezahlt. Wir haben aber nicht unseren Glauben verloren, Charakter gezeigt, es bis zum Schluss versucht, aber es sollte wieder nicht sein. Dieser Wettbewerb ist sehr grausam zu uns, sowohl in München durch fehlende Effektivität, in Mailand durch Offensivschwäche und bestimmte Umstände, die ich nicht weiter ausführen muss. Heute waren es unsere individuellen Fehler. Wenn du gegen Inter zu Hause nicht gewinnst, verdienst du es auch nicht, weiter in diesem Wettbewerb zu sein, auch wenn uns eine minimale Chance bleibt.“

…über die riesen Fehler in der Abwehr vor allem durch Gerard Piqué: „Das Problem war die Intensität in der zweiten Halbzeit. Wir sind ein Team und wenn die Defensive versagt, habe ich versagt. Ich weiß, dass es euch gefällt, jemanden verantwortlich zu machen. Wenn (Gerard) Piqué, (Sergio) Busquets, Pedri oder Dembélé versagen, fällt das auf mich zurück – ich als Trainer übernehme volle Verantwortung für die Leistung meiner Spieler, sei es die fehlende Konzentration oder der Fakt, dass wir ein Heimspiel in einem vollen Stadion einfach nicht gewinnen. Wir haben vor allem auch über diese Hereingaben von (Nicolò) Barella aus der zweiten Reihe gesprochen. Ich bin trotzdem verärgert und sauer.“

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…die Message an die enttäuschten Fans: „Als erstes möchte ich mich bei ihnen entschuldigen, denn wir hatten es in der Hand und haben unsere Chance einfach weggeworfen. Sie haben einen Sieg verdient, denn das Ambiente war super und wir haben versagt, obwohl wir uns das nicht leisten durften. Ich kann ihnen nur sagen, dass wir weiter daran arbeiten werden, um uns aus dieser Situation zu befreien und wir geben alles, dass das funktioniert. Das Ziel bleibt dasselbe: Titel gewinnen.“

…auf die Frage, wie man wieder auf die Beine kommt: „Wir müssen an den Clásico denken, uns gut erholen und versuchen, gegen Real Madrid im Bernabéu zu gewinnen, was nicht einfach wird. Die Saison ist noch sehr lang, bisher haben wir nicht unsere beste Version gezeigt wegen vielen Fehlern, die wir teuer bezahlen. Wir müssen aber weitermachen, es bleibt die Liga, die Copa del Rey, die Supercopa. Das ist die Realität, mit der wir uns wie letztes Jahr auseinandersetzen müssen. Es ist ein Prozess, der anscheinend länger dauert als gedacht, vor allem in Europa, aber dann müssen wir uns eben auf die anderen Wettbewerbe konzentrieren. Wir dürfen nicht das Handtuch werfen, sondern müssen uns mit unserer Situation auseinandersetzen.“

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…das Niveau, das immer noch nicht gut genug für Europa ist: „Auch ich als Culé bin sehr enttäuscht und traurig. Heute bin ich aber vor allem auch wütend. Es war nicht wie letztes Jahr, als wir in München spielten, denn das war eine Tortur. Dieses Jahr war es unsere Schuld, sowohl in München als auch gegen Mailand. Das tut fast noch mehr weh. Letztes Jahr fehlte uns noch die Kaderstärke und das Niveau, jetzt nicht mehr. Wir müssen selbstkritisch sein und trotzdem haben wir uns im Gegensatz zum letzten Jahr verbessert.“

…auf die Frage, ob sich seine Spielidee auf dem Feld widerspiegelt: „Ja, und ich glaube, die erste Halbzeit heute und gegen Celta Vigo am Sonntag war brillant. Wir haben viele Bälle erobert, haben gut gepresst. Es gibt viele Momente, in denen ich sehr zufrieden bin, eben nur nicht mit dem Ergebnis und am Ende hängst du von anderen Teams ab, um dich noch für das Achtelfinale zu qualifizieren.“

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…über die Leistung von Inter Mailand: „Sie sind taktisch, physisch und defensiv sehr stark, sehr präzise in ihren Angriffsbewegungen, schirmen den Ball gut ab. Die Zweikämpfe waren eine große Herausforderung für uns, vor allem in der Defensive und das haben wir heute zu spüren bekommen.“

…über Barças zwei Gesichter in La Liga und Champions League: „Das liegt an den individuellen Fehlern. Heute hatten wir bis zur 50. Minute alles unter Kontrolle bis zu dem klaren Fehler in der Defensivlinie. Dann steht es 1:1 und du musst wieder zurückkommen – und das gegen eine Abwehr von zehn Gegenspielern. Das hat uns mental viel Kraft gekostet und zum zweiten Fehler geführt. Diese werden dir in der Liga vielleicht verziehen, aber nicht in der Champions League.“

…auf die Frage, was besser werden muss, um in Europa zu bestehen: Wir müssen weniger Fehler machen, effektiver sein, das ist es.“

…über Dembélés Leistung und dessen Entscheidungen auf dem Spielfeld: Nicht nur Dembélé muss seine Entscheidungen verbessern, auch die anderen, wenn wir auf die gegnerische Abwehrlinie stoßen. Das hat aber auch viel mit Erfahrung zu tun. Wir haben viele junge Spieler, Gavi, Pedri und sie treffen schon sehr gute Entscheidungen. Ousmane fällt es schwerer, aber dennoch hat er die Fähigkeit, den Unterschied auszumachen, das hat er schon mit dem Tor gezeigt. Oft entscheidet er falsch, das ist klar, aber dabei geht es um Themen wie: das Spiel in die Breite ziehen, Situationen im Eins-gegen Eins oder Offensivaktionen, nämlich nicht nur im Zentrum, sondern auch außen angreifen. Er ist schnell, hat diese beiden Eigenschaften und ich habe großes Vertrauen in ihn.“

…über die Auswirkungen des Spiels auf den Clásico am Sonntag: „Wir hoffen, dass es keine mentalen Auswirkungen auf uns hat. Wir müssen weiter daran glauben und uns ab morgen auf das Spiel vorbereiten.“

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Janine Basler
Janine Basler
Lebt derzeit in Madrid, schreibt über spanischen Fußball.
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4 Kommentare

  1. Natürlich ist die Enttäuschung riesig, machen wir uns nichts vor, wir werden nächstes Jahr in der Euroleague wieder spielen. Finanziell ist das eine Katastrophe und mental echt fies. Dennoch hat Xavi recht, wir haben sowohl gegen Bayern als auch bei beiden Spielen gegen Inter nicht schlechter als der Gegner gespielt. Gegen Bayern fehlte uns die Effizienz, an anderen Tagen machen wir bei den Chancen mehrere Tore. In Mailand hatten wir wirklich pech mit dem Schiri und gestern waren es individuelle Abwehrfehler. Mit unseren drei verletzten IVs wäre das nicht passiert, da hätten wir sicherlich das Spiel gewonnen und alles wäre wieder gut. In der Summe ist das unglücklich, passiert aber im Sport. Ich würde das ganze aber nicht zu schwarz malen, dafür spielen wir über die ganze Saison gesehen deutlich besser als die Jahre zuvor, auch wenn es zuletzt auch mal dürftig war.
    Was mir Sorgen bereitet sind die Transfers die wir getätigt haben, sowohl Torres als auch Raphinha sind bisher ihr Geld nicht wert, ich habe die Befürchtung beide werden sich nicht ganz durchsetzen, und dafür haben wir einfach zu viel bezahlt.

  2. Salud, ich sehe das ganz ähnlich! Schade, dass wir die CL abhaken müssen aber insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg! Es ehrt Xavi, dass er die komplette Verantwortung übernimmt allerdings ist das nicht richtig! Es ist ja nicht die falsche Taktik an der wir scheitern sondern individuelle Fehler, die zum Teil gerade von erfahrenen Spielern wie gestern von Piqué gemacht werden! Wir müssen weiter arbeiten und uns kontinuierlich verbessern! Das wird funktionieren! Visca

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