Arthur: “Barcelona hat mein Leben komplett verändert.”

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In einem ausführlichen Interview mit der Mundo Deportivo erzählt Arthur, wie er seine Anfangszeit bei Barça einordnet und welche Erfahrungen er gemacht hat. Überdies äußert er sich zu Iniesta, Coutinho und Dembélé und gibt Einblicke in den Trainingsalltag. Warum er sich als Mensch sehr verändert hat und welcher Ratschlag ihm besonders geholfen hat, könnt ihr im folgenden Interview ebenso nachlesen wie seine Gründe, warum er Neymar gerne wieder in Barcelona spielen sähe.

Sie sind erst kürzlich von einer Verletzung zurückgekommen. In welcher Form befinden Sie sich denn im Moment?
Ich fühle mich sehr gut und bin glücklich. Jeden Spieler freut es, wieder auf dem Platz stehen und dem Team helfen zu können. Zurückzukommen und direkt wieder vor den Fans im Camp Nou aufzulaufen, ist einfach ein besonderes Gefühl.

In Brasilien hatten Sie Probleme mit der ischiocruralen Muskulatur [Hüft- und Oberschenkelmuskulatur, Anm. d. Rdkt.]. Mussten Sie deswegen pausieren?
Die Ruhepause war sehr wichtig, um die Verletzung nicht zu verschlimmern. Meine Adduktoren waren überlastet und wenn ich weitergespielt hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit einer schwereren Verletzung gestiegen und dann wäre ich auch länger ausgefallen. Also habe ich mit den Ärzten gesprochen und wir haben beschlossen, dass ich eine Pause mache, um wieder auf 100% zu kommen und den Rest der Spielzeit keine Probleme zu haben.

Hat Sie Barcelona sehr verändert?
Ja, eigentlich hat der Wechsel mein Leben komplett verändert, sowohl auf als auch neben dem Feld. Selbst im Umgang mit Medien habe ich mich verändert. Die Verantwortung ist natürlich gestiegen, weil ich jetzt im besten Verein der Welt bin oder zumindest in einem der besten.
Das Training ist mehr personalisiert. Ich ernähre mich gesünder und arbeite auch abseits des Fußballplatzes mehr.

Können Sie uns ein Detail bezüglich der Änderung Ihrer Ernährung verraten?
Ja, ich habe früher sehr gerne gegrilltes Fleisch, Filet und Rind gegessen. Und jetzt nehme ich mehr Lachs und generell Fisch zu mir. Zum Glück gibt es in Barcelona genügend Möglichkeiten, guten Fisch zu essen. Also, das habe ich geändert, und ich versuche auch, weniger Kohlenhydrate zu konsumieren.

Essen Sie in der Ciutat Esportiu?
Manchmal, aber ich habe einen Koch zu Hause, der immer in Kontakt mit der Ernährungsberaterin Barças ist und dann die Speisen für mich zubereitet.
Weder in Ihrer Geburtsstadt Goiana noch in Porto Alegre hatten Sie Zugang zum Strand, aber hier haben Sie sich dafür entschieden, nahe am Meer zu wohnen.
Ich persönlich liebe den Strand. Und die Stadt hier ist natürlich perfekt, obwohl ich im Winter nicht oft hingehe. Aber wenn es dann wärmer wird, werde ich den Strand sicher ausnutzen.

Was hat Ihnen in Barcelona am meisten gefallen?
Puh, alles. Von der Architektur, die unglaublich ist, über die Berge, Montjuïc, den man von der Stadt aus sieht und der sehr schön ist, zu den Stränden… Es ist eine wirklich fantastische Zone.

Vor kurzem hatten Sie die Möglichkeit, Iniesta kennen zu lernen, eines Ihrer Idole. Wie war das?
Es war unglaublich, ich hatte eine Gänsehaut. Iniesta ist ein Vorbild, an dem ich mich seit meiner Kindheit orientiere. Ich habe mir viel erwartet und als ich ihn dann getroffen habe, war es einfach schön zu sehen, dass er auch nur aus Fleisch und Knochen besteht wie jeder andere. Er war sehr nett und ich war total überrascht, weil ich nicht wusste, dass er kommen würde.

Viele Personen hat Ihre schnelle Adaption hier in Barcelona überrascht. Was sagen Sie dazu?
Mich hat es ehrlich gesagt auch überrascht. Auch meine Freunde und meine Familie hatten das nicht erwartet. Aber ich muss deswegen vor allem einmal meinen Mitspielern danken, die mich sofort integriert und mir geholfen haben, damit ich mit kühlem Kopf Fußball spielen konnte. Aber auch an die technischen Leiter und die Fans muss ich mein Lob richten, denn alle haben mich von Anfang an unterstützt. Wenn du das Spielfeld betrittst und spürst, dass dich die Anhänger unterstützen, hilft das sehr.

Welcher Ratschlag Ihrer Mitspieler hat Ihnen am meisten geholfen?
Vielleicht der, die Mentalität Barças zu verstehen. Es ist ein großer und ernster Verein und alles, was du machst, sollte einen Grund haben. Ich habe auch viele Tipps bekommen, die das Stellungsspiel betreffen. Wo muss ich mich positionieren, sowohl mit Ball als auch ohne, wie muss ich mich bewegen, … solche Sachen.

Wie haben Sie reagiert, als Sie hörten, dass Messi meinte, Sie hätten ihn am meisten von allen überrascht?
Ich dachte zuerst, dass er einen Scherz gemacht hat. Mein Vater witzelt oft und er war derjenige, der mir das als erster erzählt hat. Und ich habe geantwortet: „Hör schon auf den Scherzen!“ Aber als er meinte, das sei ernst, habe ich es im Internet gesucht und mir dann das Video angeschaut. Meine Reaktion war so „Wow, das hat er echt gesagt!“.

Was halten Sie von Aleñá und Puig?
Riqui Puig konnte ich in der Vorbereitung in den USA sehen und ich muss sagen, dass er wirklich viel Qualität hat, genauso wie Aleñá. Sie sind zwei Spieler, die Barça noch viel geben werden.

Coutinho wurde in letzter Zeit kritisiert. Was ist Ihre Meinung dazu?
Er bleibt ganz ruhig. Er ist ein Ausnahmespieler und das hat er auch schon oft genug gezeigt. Nach seiner Verletzung braucht er einfach ein bisschen Zeit, um wieder zu seinem Leistungsmaximum zu kommen. Das ist normal und passiert jedem im Fußball.

Und bezüglich Dembélé?
Ich glaube, er hat aus den Fehlern, die er gemacht hat, gelernt. Die ganze Kritik, die einstecken musste, hat ihn sicher gestärkt. Es ist wichtig, dass ihn jeder unterstützt. Und was er auf dem Spielfeld abliefert, ist spektakulär.

Würden Sie Neymar gerne bei Barça sehen?
Ja, klar! Ich persönlich würde es feiern, sollte er kommen, weil er ein unglaublicher Spieler ist, der dem Team helfen würde. Und je mehr Weltklassespieler du in einer Mannschaft hast, desto besser. Aber er hat natürlich sein eigenes Leben und weiß, was er machen will. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie weit die Gespräche sind, wenn es sie denn überhaupt gibt. Neymar ist ein guter Freund und auch als Profifußballer bewundere ich ihn sehr. Ich wäre auf jeden Fall glücklich, wenn er zurückkehren könnte.

Die Übersetzungen wurden frei nach bestem Wissen des Autors durchgeführt, aber es wird keinerlei Haftung für die Gültigkeit der Aussagen übernommen!

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Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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