FC Barcelona gegen Athletic Bilbao: Mannschaftsanalyse

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Mit dem 5-1 zu Hause gegen Athletic Bilbao hat der FC Barcelona einen neuen Startrekord in Spanien aufgestellt. In 14 Spielen gelangen den Katalanen 13 Siege und ein Remis gegen Real Madrid, wodurch das Team von Tito Vilanova aktuell 40 Zähler auf dem Konto hat und die Tabelle somit mit sechs Punkten Vorsprung vor Atlético Madrid und mit elf Punkten vor Real Madrid anführt.

 Tito Vilanova schickte folgende Elf gegen Athletic Bilbao auf den Platz:

Defensivleistung

Barcelona zeigte zum dritten Mal in Folge – sofern man das Pokalrückspiel unter der Woche nicht mitrechnet – eine starke Defensivleistung, auch wenn Victor Valdés diesmal nicht ohne Gegentor blieb. Man ließ in der ersten Halbzeit keinen einzigen Schuss auf das eigene Tor zu, woran man schon sieht, dass man defensiv nicht so viel falsch gemacht zu haben scheint. Dies lag zum einen daran, dass Bilbaos Offensive eigentlich gar nicht vorhanden war und zu viele Fehler im Spielaufbau hatte, aber eben auch an der guten Defensivarbeit Barcelonas, die diese Fehler von Bilbao teilweise erzwangen.

Das ganze Team arbeitete nach hinten mit, wodurch Bilbao nur wenig Zeit und Raum hatte um mal wirklich gefährlich vor das Tor von Barcelona zu kommen. In der zweiten Halbzeit ließ Barcelona dann die Zügel etwas schleifen – nachdem es 4-0 stand – wodurch Bilbao besser ins Spiel und auch zu Chancen kam. Die erste hatte der eingewechselte Fernando Llorente, der nach einem nicht geklärten Bilbao-Konter eine Flanke gut annehmen und verarbeiten konnte, den Ball aber letztlich über das Tor von Valdés jagte. Piqué, der für gewöhnlich derjenige ist, der für die Kopfballduelle mit Llorente zuständig ist, stand hier nicht nah genug bei dem Stürmer der Gäste, was aber auch daran lag, dass er fast alleine den eigenen Sechzehner verteidigen musste und sich somit nicht einfach nur um Llorente kümmern konnte.

Nachdem auch die zweite gute Chance, nämlich ein guter Distanzschuss von Ander Herrera das Tor verfehlte, traf Ibai Gomez mit dem dritten guten Angriff der Gäste zum Ehrentreffer. Iturraspe spielte einen perfekt getimten Heber genau in die Schnittstelle zwischen Piqué und Adriano zu Ibai Gomez, welcher dann alleine vor Valdés die Nerven behielt und zum 4-1 traf. Piqué versuchte hier auf Abseits zu spielen und rückte etwas heraus, während Adriano stehen blieb und Ibai Gomez somit nicht im Abseits war. Das wäre er auch nicht gewesen, wenn Adriano herausgerückt wäre, da Piqué hierfür nicht weit genug herausgerückt ist, vielleicht auch deshalb, weil er sah, dass Adriano stehen blieb.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Barcelona defensiv sehr sicher spielte einer Phase, in der es darauf ankam und nichts Gefährliches zuließ. Nachdem das Spiel durch den Treffer zum 4-0 entschieden war, ließen die Katalanen die Zügel etwas schleifen, was letztlich zu dem unnötigen Gegentreffer führte, welcher aber am Ende keine Auswirkungen auf das Spiel hatte.

Offensivleistung

Fünf Tore sprechen für sich und der FC Barcelona hätte durchaus noch öfter treffen können. Die Katalanen agierten sehr ball- und passsicher – was bei der mannorientierten Spielweise von Bilbao keine Selbstverständlichkeit ist – und konnte sich so einige gute Chancen herausspielen. Auch ein Grund hierfür war, dass fast alle Barςa-Spieler ständig unterwegs waren und die Positionen immer wieder tauschten, wodurch die Spieler der Gäste sie kaum zu fassen bekamen. Iniesta agierte beispielsweise mal auf den Flügeln, mal im Mittelfeld und teilweise war er auch an vorderster Front zu finden. Auch Pedro und Fàbregas waren ständig unterwegs. Pedro bekleidete alle drei Offensivpositionen während des Spiels und sorgte für einige gefährliche Aktionen. Fàbregas war neben diesen drei Offensivpositionen teilweise auch im Mittelfeld zu finden, da er dort mehr Platz hatte. 

Auffallend war auch, dass Messi gegen Bilbao häufig auf die Flügel auswich, vornehmlich auf den rechten. Dies konnte man auch schon gegen Celtic Glasgow sehen und es scheint so, als sei dies eine Variante von Tito Vilanova, um auf bestimmte Defensivspielweisen der Gegner zu reagieren. Aber natürlich war Messi wie gewohnt auch auf anderen Positionen zu finden, mal weit hinten im Mittelfeld und mal vorne als Vollstrecker.

Darüber hinaus waren wie gewohnt die beiden Außenverteidiger, in diesem Fall Adriano und Jordi Alba sehr offensiv orientiert, was Barcelona oft in Überzahlsituationen brachte und das Spiel auch breit hielt, wodurch man den nominellen Flügelspielern Iniesta und Pedro, teilweise auch Messi die Möglichkeit gab, sich woanders hin zu orientieren und an anderen Stellen für Überzahl und Gefahr zu sorgen.

Die erste Chance für Barcelona hatte Iniesta, der nach einem guten Dribbling an der Ecke des Strafraums an Irazoz scheiterte. Kurze Zeit später machte es Gerard Piqué besser und staubte einen Schuss von Fàbregas nach einer Messi-Ecke zum 1-0 ab. Nur zwei Minuten später war es dann Messi selbst, der das 2-0 erzielte. Xavi kommt an den Ball und sieht wie Messi vom rechten Flügel in die Mitte startet und spielt einen genauen Heber in dessen Lauf. Messi bleibt vor Iraizoz cool, überlupft diesen und hat dann auch etwas Glück, dass Armorbieta den Ball ins eigene Tor “klärt”. Vermutlich wäre der Ball aber auch ohne dessen Hilfe im Tor gelandet, der Schiedsrichter jedenfalls sprach Messi das Tor zu.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kam Barcelona noch zu einigen guten Chancen, welche alle stark herausgespielt wurden. Zunächst setzte sich Messi in der linken Strafraumhälfte Bilbaos gut durch, spielt dann einen genauen Ball in den Rückraum zu Fàbregas, der dann aber an Iraizoz scheiterte. Danach war es Fàbregas, der mit einem Zuspiel glänzte: Er spielte eine Flanke in Richtung des losgestürmten Alba, welcher zentral vor dem Tor an den Ball kam, aber etwas zu klein war um ihn zu kontrollieren. Der Ball rutscht durch zu Iniesta, der aber neben das Tor schießt. Kurz vor der Pause scheiterte Messi nach Zuspiel von Alba, welcher den Ball von Pedro mit der Hacke aufgelegt bekam, an der Latte. Wenige Augenblicke später war es dann aber soweit, Barcelona erzielte das 3-0 und machte somit schon vor der Pause alles klar: Messi setzt sich wie zuvor schon im Strafraum von Bilbao durch und spielt den Ball zurück für Fàbregas, der diesmal aber nicht schießt, sondern einen Lochpass zum durchgestarteten Adriano spielt, welcher dann zum 3-0 vollstreckt.

In der zweiten Halbzeit begann Barςa offensiv sehr gut und war bestrebt, schnell das 4-0 zu machen. Nach einem Ballgewinn von Busquets und dessen Ablage scheitert Messi nur knapp an Iraizoz. Kurze Zeit später war es dann Fàbregas, welcher nach Zuspiel von Iniesta cool blieb und den Sack endgültig zu machte. In der Folgezeit nahm Barcelona den Fuß etwas vom Gas und kam nicht mehr ganz so oft gefährlich vor das gegnerische Tor. Nach dem 4-1 wollten sie aber den alten Vorsprung wiederherstellen, was letztlich durch Messi auch gelang.
Zunächst scheitert Pedro noch am Torwart, kann den Ball dann aber gut behaupten und zurück in den Strafraum legen, wo sowohl Alba als auch der Bilbao-Spieler den Ball verpassen, wodurch Messi an den Ball kommt und ihn mit dem rechten Fuß rechts oben in die Ecke zimmern konnte.

Danach gab es noch einige kleinere Halbchancen für Barcelona, aber nicht wirklich allzu Gefährliches mehr, auch wenn der letzte Angriff der Katalanen nochmals sehr sehenswert war. So kombinierten sich Messi, Pedro und Piqué bis in Bilbaos Strafraum, kamen aber nicht zum Tor, weil Piqué Messi unbedingt noch ein Tor auflegen wollte, damit dieser den Rekord von Gerd Müller endlich einstellen kann. Jedoch ging Messis Kopfball weit übers Tor.

Barcelona zeigte offensiv eine sehr starke Leistung, vor allem in Durchgang eins, in dem man deutlich mehr als nur drei Tore hätte erzielen können. Im Laufe der zweiten Halbzeit ließ man das Ganze etwas ruhiger angehen, wirkte aber weiterhin jederzeit gefährlich und konnte auch noch zwei Tore erzielen.

Fazit

Barcelona gewinnt verdient nach einer klasse Leistung gegen ein eher schwaches Team aus Bilbao, welches den Katalanen aber wenigstens physisch einiges an Laufkraft abverlangte, um der mannorientierten Defensivarbeit zu entgehen. Barcelona war defensiv sehr sicher und ließ in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss zu. Nachdem das Spiel entschieden war, war die Defensivarbeit etwas schlampiger, was dem guten Eindruck allerdings kaum einen Abbruch tut.

Auch offensiv wussten die Mannen von Tito Vilanova zu überzeugen, was alleine schon die fünf erzielten Tore zeigen. Barcelona zeigte einige schöne Kombinationen, welche in der Regel auch zielführend waren und nicht nur als Show anzusehen sind. Barcelona kommt immer besser in Fahrt, was wohl nicht zuletzt an der Rückkehr einiger Verletzten liegt sowie an der Wiedererreichung der Topform von einigen Spielern wie z.B. Iniesta.

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