Noten | Yamal wirbelt, de Jong als Dreh- und Angelpunkt, Roberto enttäuschend

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Bei Barças 4:3 in Villarreal konnte Youngster Lamine Yamal überzeugen. Die Außenverteidiger Sergi Roberto und Marcos Alonso bereiteten jedoch Grund zur Sorge. Die Spielerkritik und Noten.

Villarreal 3:4 FC Barcelona: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

In seinem ersten Spiel nach der Unterschrift seines neues Arbeitspapier bis 2028 hatte der Schlussmann der Katalanen einen schlimmen Tag für einen Torhüter erwischt – er kassierte drei Tore, ohne aber etwas dagegen tun zu können. In Minute 25 konnte sich der deutsche Nationalkeeper auszeichnen – einen scharfen Pedraza-Schuss parierte der 31-Jährige stark. Ansonsten musste sich der Keeper nur selten auszeichnen und konnte zwei weitere Schüsse parieren. Barçawelt-Punkte: 6

 Sergi Roberto 

Führte die Katalanen als Kapitän auf das Feld an – doch Roberto gehörte zu den schwächsten Akteuren im Trikot der Blaugrana. Durch seine fehlende Geschwindigkeit und Dynamik attackierte Villarreal die rechte Abwehrseite der Gäste. In der 26. Minute verlor das La-Masia-Eigengewächs Juan Foyth bei einer Ecke aus den Augen, der dann zum zwischenzeitlichen 2:1-Anschlusstreffer traf. Auch beim Ausgleich in Minute 40 entwischte dem Rechtsverteidiger sein Gegenspieler, Alfonso Pedraza, der nur noch auf Sörloth herüberschieben musste. Beim dritten Treffer des gelben U-Boots ließ sich der Kapitän einfach überlaufen. Barçawelt-Punkte: 2

 Jules Koundé

Es lag nicht am Franzosen, dass Barça drei Gegentreffer hinnehmen musste. Er gab der Defensive Stabilität und war stets bemüht, das eigene Tor zu verteidigen. Er konnte 50 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen, drei klärende Aktionen verzeichnen und einen Schuss abblocken. Seine Passquote von 94 Prozent und einige Dribblings zeigten, dass Koundé auch im Spielaufbau bemüht war. Barçawelt-Punkte: 6

 Andreas Christensen (bis 45.)

Der Däne zeigte eine solide, aber keine herausragende Leistung. Sowohl seine Zweikämpfe in der Luft als auch am Boden konnte er alle gewinnen. Seine Passquote von 94 Prozent spricht dafür, dass er eine sichere Option im Aufbauspiel war, ohne allerdings mit öffnenden Bällen auffällig zu werden. Barçawelt-Punkte: 6

 Marcos Alonso

Der 32-Jährige stand bei seinem ersten Einsatz in der Saison 2023/24 sofort in der Startelf und erhielt den Vorzug vor dem angeschlagenen Alejandro Balde. Vor allem in der Anfangsphase hatte der Spanier große Probleme und wirkte vom Druck der Gastgeber überwältigt. Nach fünf Minuten hatte er Glück, dass ein Sörloth-Tor aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen wurde – Alonso stand zu tief und hob das Abseits beinahe auf. Im weiteren Verlauf der Partie steigerte sich der Linksverteidiger. Barçawelt-Punkte: 4

 Oriol Romeu (bis 63.)

Besetze den Raum vor der Abwehrkette, doch nur selten agierte der 31-Jährige als Spielgestalter. Deshalb klaffte häufig im Zentrum ein gewaltiges Loch – im Spielaufbau fehlte damit eine veritable Anspielstation. Der Neuzugang vom FC Girona sicherte ab, wenn sich die Blaugrana im Vorwärtsgang befand, war der Abräumer und versuchte, Kontersituationen der Gastgeber zu unterbinden. Doch auch diese Rolle konnte er nicht zufriedenstellend erfüllen. Oftmals wirkte er einfach zu langsam und lief den Angreifern des FC Villarreal nur hinterher. Barçawelt-Punkte: 3

 Ilkay Gündogan (bis 86.)

Der deutsche Nationalspieler war von den drei Mittelfeldspielern am höchsten positioniert und spielte beinahe eine verkappte Zehn. Häufig fehlte ihm dadurch aber die Bindung zum Spiel und im Aufbau. Auch in der Offensive trat der 32-Jährige kaum in Erscheinung. Im Spiel gegen den Ball war der Neuzugang oft zu körperlos und ließ seine Gegenspieler gewähren. Barçawelt-Punkte: 4

 Frenkie de Jong

Machte von Anfang an viel Druck, versuchte mit Pässen in die Spitze für Gefahr zur sorgen und war der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des FC Barcelona. Das zwischenzeitliche 2:0 erzielte der Niederländer in Minute 15 selbst. Doch wie seinen anderen Mitspieler fehlte es dem 26-Jährigen an Körperlichkeit und Gegenwehr, um das Spiel der Gastgeber – vor allem in der ersten Hälfte – zu unterbinden. Barçawelt-Punkte: 7

 Lamine Yamal (bis 76.)

Wie bereits gegen Cádiz durfte der Teenager auch gegen Villarreal von Anfang an spielen. Mit seinen Dribblings und seinem Spielwitz konnte das neueste Talent aus La Masia für Wirbel und Gefahr auf dem rechten Flügel sorgen. Mit einer feinen Flanke konnte der 16-Jährige Gavi bedienen und seinen ersten Scorerpunkt in La Liga sammeln. In der zweiten Hälfte drehte der Youngster dann richtig auf. Zunächst traf Yamal nur den Pfosten (56.), dann bereitete er mit einem Schuss den Treffer zum 4:3 vor (71.). Der jüngste Spieler auf dem Feld war ebenfalls der Unterschiedsspieler für den FC Barcelona. Barçawelt-Punkte: 8, MOTM

 Robert Lewandowski

Für den Starstürmer stellte das Auswärtsspiel bei Villarreal erneut viel Arbeit und wenig Ertrag dar. Der Pole ackerte gegen die Innenverteidigung von Villarreal und versuchte sich in das Spiel der Katalanen einzubinden, indem er sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte abholte. Insgesamt führte Barças Nummer 9 14 Zweikämpfe, von denen er sieben gewinnen konnte. 20 Minuten vor dem Ende der Partie wurde der Tüchtige belohnt: Lewandowski stand goldrichtig und staubte zum 4:3-Siegtreffer ab. Barçawelt-Punkte: 5

 Gavi

Das Schweizer Taschenmesser im Kader des FC Barcelona startete auf dem linken Flügel. Sein Kopfballtor zum 1:0 fungierte als zwischenzeitlicher Brustlöser für die Katalanen, die in den ersten zehn Minuten von Villarreal unter Druck gesetzt worden waren. Doch nach seinem Treffer wirkte der Andalusier wie ein Fremdkörper in der Offensive der Blaugrana und konnte von der Außenbahn keine weiteren Akzente mehr setzen. Als der 19-Jährige wieder im Zentrum spielte, war wieder mehr von ihm und seiner Spielstärke zu sehen. Barçawelt-Punkte: 6

 Eric García (ab 45.)

Der 22-Jährige kam zu Beginn der zweiten Hälfte für Andreas Christensen. Auch der Katalane zeigte sich als zuverlässiger und stabiler Teil der Innenverteidigung und war ein guter Partner für Jules Koundé. Er gewann ebenfalls 50 Prozent seiner Duelle und konnte einen Schuss abblocken. Barçawelt-Punkte: 6

 Ferran Torres (ab 63.)

Der Außenstürmer kam nach einer guten Stunde in die Partie und ging direkt auf den linken Flügel, wodurch Gavi ins Zentrum rückte. Nur fünf Minuten später gelang ihm der Ausgleichstreffer. Der Rechtsfuß konnte das Chaos im Strafraum der Gastgeber nutzen und eiskalt zum 3:3 einschieben. Zeigte erneut, dass seine Formkurve nach oben zeigt. Barçawelt-Punkte: 6

 Ansu Fati (ab 76.)

Die Nummer 10 sollte in der Schlussphase die Konter der Blaugrana anführen. Doch der 20-Jährige dürfte wohl eher für seine schlechte Entscheidungsfindung in Erinnerung bleiben. Zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit musste Ansu Lewandowski oder Gündogan nur noch bedienen – doch er entschied sich für den Schuss und vergab die vorzeitige Entscheidung. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Fermín López (ab 85.)

Der Neuling durfte in der Schlussphase seine ersten Minuten in La Liga sammeln. Ein Schuss aus der Distanz stellte für Villarreal-Schlussmann Jörgensen eine Herausforderung dar. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Co-Trainer Óscar Hernandez

Wie bereits beim 2:0-Sieg gegen Cádiz saß Co-Trainer Óscar Hernadez auf der Trainerbank im Estadio de la Cerámica. Dabei setzte er auf ein 4-3-3-System und besetzte die Außenverteidigerpositionen mit viel Erfahrung. In der Anfangsphase schien dies wie ein Fehler, denn die Gastgeber drückten die Katalanen in den eigenen Strafraum und spielten sich gute Gelegenheiten über die Flügel heraus. Es wirkte beinahe fahrlässig, dass der Co-Trainer zur Halbzeit das Personal auf den Außenverteidigerpositionen nicht wechselte. Die Hereinnahme von Ferran Torres für Oriol Romeu brachte frischen Wind in das Spiel der Katalanen. Gerade spielerisch war der Auftritt nach der Pause ein großer Unterschied zur Darbietung in Hälfte 1 – darauf kann die Mannschaft aufbauen. Barçawelt-Punkte: 6

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Patryk Kubocz
Patryk Kubocz
Redakteur für Barçawelt. Student der osteuropäischen und journalistischen Geschichte.
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8 Kommentare

  1. Roberto darf man einfach nicht als RV spielen lassen. Ich finde, als Mittelfeldspieler ist er als Backup nicht schlecht, aber auf der RV hat er einfach nichts verloren. Genauso ist auch Alonso auf der anderen Seite nicht tragbar! Was hat sich Xavi bitte dabei gedacht, ihn als Neuzugang zu fordern? Aber gut, heute war Xavi ja gezwungen durch die Ausfälle. Aber mindestens Roberto muss er auf der Bank lassen und Kounde dort spielen lassen. Lieber sehe ich einen Garcia in der IV, als Roberto auf RV.

    Und Gavi wurde sofort stärker, nach dem er wieder als Mittelfeldspieler agieren durfte. Diese Rolle als falscher Flügel zerstört ihn einfach! Xavi soll aufhören seine Entwicklung zu bremsen und ihn endlich wieder als 8er spielen lassen, gerade jetzt durch Pedris Verletzung.

    Des Weiteren freut es mich für Ferran. Der legt eine ganz andere Körpersprache an den Tag. Er ist ein guter Spieler, nur leider seit langer Zeit in einem Formtief. Hoffentlich wird es seine Saison.

    Und Lamine Yamal einfach der Wahnsinn! Mache mir da aber auch Sorgen um ihn…hoffentlich wird das nicht wie bei Bojan ablaufen…

    Man muss im Endeffekt aber sagen, dass das kein gutes Spiel von uns war! Wir wurden von Anfang an vorgeführt. Und die Leistung nach dem Villarreal das 3:2 erzielt hat, hatte nichts damit zu tun, dass auf ein 4-3-3 umgestellt wurde oder so, es ist einfach ein Aufbäumen ohne Taktik oder sonst was. Man wirft einfach alles nach vorn, weil man halt muss. Das hat fati_araujo sehr gut erkannt. Und Villarreal hat halt nicht die Qualität der Barça-Spieler und auch von der Bank aus haben sie nicht die Spieler die Barça hat. Deswegen ist es halt logisch, dass sie einbrechen, sobald Barça da alles nach vorne wirft. Aber an anderen Tagen, macht Villarreal mit 4:2 den Deckel drauf. Ich würde mir wünschen, dass Barça von Anfang an so spielt. Und nicht immer erst hinten liegen muss mit nur 30 Minuten auf der Uhr und dementsprechend alles nach vorne wirft.

    Was mir Sorgen macht ist, dass Barça weiterhin enorme Probleme hat, sobald der Gegner körperlich agiert. Und hier reden wir nur von Villarreal. Wie wird das bitte erst gegen City oder Bayern aussehen? Ich habe leider das Gefühl, dass wir in der CL erneut krachend scheitern werden. Nicht dass ich dachte, wir hätten eine Chance sie zu gewinnen, aber mit krachend meine ich, dass wir erneut mit einer Packung aus dem Wettbewerb fliegen. Selbst in der Europa League, wird es gegen Liverpool und Co nicht einfach. Seit Jahren haben wir das Problem nun schon. Wir können rein physisch nicht dagegen halten.

      • Wir hatten eine gute Alternative, die hieß Jordi Alba. Wir haben ihn aber gehen lassen, weil Alonso vom Gehalt günstiger ist. Man hätte mit Jordi gehaltstechnisch auch eine Lösung finden können. Stattdessen dachte man sich man hat ja Alonso, nur das dessen Niveau nicht mal gegen Villareal reicht. Jetzt ruht alles auf einen immernoch erst 19-Jährigen Balde, der jetzt eigentlich jedes Spiel 90min durchspielen muss, weil man keine positionsgetreue Alternative hat.

          • Cancelos Flexibilität wird uns sehr viele Möglichkeiten geben. Fällt Balde aus oder braucht mal eine Pause, dann kann Cancelo dort aushelfen und das ohne an Qualität einzubüßen. Kounde kann dann wieder kurzfristig den RV geben. Man könnte jetzt meinen dass Alonso überflüssig wäre, trotzdem hätte ich nichts dagegen ihn noch 1 Jahr zu halten. Dann hätten wir vorsichtshalber 2 echte LV und das ist immer gut. Alonso kannst du immer noch gegen die Hälfte der La Liga Teams spielen lassen. Gibt Balde und Cancelo ausreichend Pausen. Und nicht vergessen: Alonso kann auch IV. Meinetwegen gibt man ihm noch das Jahr. Auch wenn Cancelo 2 Positionen spielen kann, kann er sich leider nicht durch 2 teilen… Wenn Xavi aber meint Alonso könne weg dann gut. Dann muss er aber wissen dass wir dünner besetzt sind und bei unserem Verletzungspech und kann uns das zum Verhängnis werden. Alonso ist ne solide Option für die Rotation und seine Pre Season war auch ganz ok. Wir kriegen eh nichts für ihn und einsparen für Transfers müssen wir wohl auch nicht indem man Alonso abgibt. Einfach 1 Jahr behalten und dann nach nem Ersatz umschauen. Vielleicht wird es dann etwas mit Alex Valle.

  2. Bei all der berechtigten Kritik an der Leistung von Roberto und Alonso, darf man nicht verschweigen wie schwach Kounde, Christensen, Gündogan und Romeu gegen den Ball waren.

    Man kann immer klar sehen, wie sehr Araujo das Niveau der Abwehr hebt. Egal wie schlecht Araujo drauf ist und Fehler macht aber in jedem Spiel verhindert er sehr viele große Möglichkeiten.

    Christensen und Kounde waren in den direkten Zweikämpfen zwar in Ordnung aber bei jedem Angriff von Villareal hat irgendwas nicht gepasst. Das Stellungsspiel, die Zuordnung, die Entscheidungsfindung war wirklich auf einem sehr niedrigen Niveau.

    • Hast du natürlich weitgehend Recht. Araujo ist auch meines Erachtens neben Ruben Dias der beste Verteidiger der Welt. Da ist völlig klar, dass der uns auf ein anderes Niveau hebt. Trotzdem find ich die Leistungsunterschiede zwischen Kounde/christensen und Alonso/Eric/Sergi eklatant. Kounde und christensen mögen es nicht hinbekommen für die anderen beiden zu verteidigen und sehen dann mit ihnen schlecht aus. Aber sie können regelmäßig für sich selbst verteidigen. Roberto hat gestern alle 3 Gegentore verschuldet. Araujo kann natürlich für sich und andere verteidigen und hätte vielleicht einen davon verhindert.

      Dass unser Mittelfeld gegen den Ball schlecht ist, ist leider nix Neues. Gündo und Romeu sind da keine große Hilfe, wobei Romeu wenigstens Physis bringt und es bisher zunächst relativ ordentlich gemacht hat. Romeu ist halt nur ganz gut, hat ja nicht umsonst nur knapp 4 Mio gekostet. Für die Summe kriegt man leider keinen Tchouameni, auch wenn wir den eigentlich dringend bräuchten.

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