Spielanalyse | FC Barcelona – Sevilla FC: Barça macht es unnötig spannend

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Vor der Länderspielpause ging es für den FC Barcelona darum, zu Hause gegen den Sevilla FC dafür zu sorgen, dass der Vorsprung auf die Verfolger nicht schrumpft. In einem guten Spiel gingen die Blaugranas dann auch in Führung, verpasste es aber, diese zu erhöhen, wodurch das Spiel unnötig spannend wurde.

Spielverlauf

Barça kam mit viel Schwung ins Spiel und war von Beginn an tonangebend. Sevilla hatte defensiv große Probleme, weil es zwischen ihren Ketten sehr große Lücken gab und ihre Verteidiger nie wirklich wussten, wann sie herausrücken sollten, um diese Räume abzudecken und wann nicht. Gerade in der Anfangsphase war dies der Grund für mehrere gute Chancen der Gastgeber, die diese aber nicht nutzen konnten. Speziell Iniesta und Messi bewegten sich sehr oft in den Zwischenräumen, von wo aus sie mehrere Chancen kreierten. Durch diesen hohen Druck der Blaugranas kam Sevilla selbst kaum einmal nach vorne, was auch an Barças gutem Pressing lag. Man eroberte die Bälle schnell wieder und konnte dann regelmäßig nach vorne umschalten. Das 1:0 entstand aus einem guten langen Ball von Luis Suárez; allerdings muss Escudero den Ball klären, machte ihn jedoch stattdessen erst so richtig scharf. Das Tor war dann nur noch Formsache für Paco Alcácer. Das Problem für die Mannen von Ernesto Valverde war die Tatsache, dass sie aus ihren ganzen Möglichkeiten zu wenig machten und es somit bis zur Pause nur 1:0 stand.

Nach der Pause wurde Sevilla dann stärker. Zwar hatten sie defensiv weiterhin Probleme, waren aber mit dem Ball deutlich besser. Man rückte geordneter auf, spielte zielstrebiger und organisierter nach vorne und kam so auch zu ein paar Chancen. Ein Eckball nach ihrer besten Chance, die Nélson Semedo noch super klärte, führte schließlich auch zum 1:1. Barça machte in dieser Phase zu wenig. Sie hielten sich zu sehr zurück und konzentrierten sich aufs Verteidigen. Das darf natürlich nicht passieren. Gerade zu Hause muss der Anspruch der Blaugranas sein, das agierende und dominante Team zu sein und sich das Heft nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Valverde merkte nach dem Spiel an, dass das gewollt war, weil Sevilla besser wurde; aber so darf man als Trainer vom FC Barcelona nicht handeln, schon gar nicht so früh in der zweiten Halbzeit. Da wirkt es ein wenig so, als handelte Valverde teilweise noch, als wäre er immer noch beim Athletic Club, wo man eben nicht jedes Spiel gewinnen muss. Diesmal ging es gut, allerdings war das so ein wenig ein Spiel mit dem Feuer.

In der Folge wurde Barça wieder stärker und nutzte die freien Zwischenräume wieder gut. Beim 2:1 hatte Ivan Rakitić viel zu viel Platz und Zeit auf außen, spielte eine super Hereingabe auf Paco Alcácer, der sich stark von Kjær löste und den Siegtreffer markierte.

Barças Taktik

Ernesto Valverde begann mit zwei nominellen Stürmern. Luis Suárez und Paco Alcácer begannen in der Spitze mit Lionel Messi als Zehner dahinter. Beide spielten variabel und gingen auch mal auf die Flügel, waren aber oft wirkliche Neuner, was dafür sorgte, dass die Innenverteidiger Sevillas beschäftigt waren und nicht in die Zwischenräume vor ihnen rücken konnten, um Messi und Iniesta anzugreifen. Zudem hatte Barça dadurch zwei Anspielstationen im Zentrum. Dies sorgte für mehrere Chancen und machte das Verteidigen für Sevilla im Zentrum sehr kompliziert. Gegen dieses tiefe Sevilla funktionierte dies, gerade in der ersten Halbzeit, als sie nur sehr wenig nach vorne machten, sehr gut. Später wurde es aber problematischer. Teams, die selbst mutig nach vorne spielen, profitieren von den fehlenden Außenstürmern, weil man so ungestört über außen nach vorne kommen kann. Zudem ist es in der Offensive immer auch hilfreich, für genug Breite zu sorgen, nicht nur über die Außenverteidiger. Eine Dreierkette wäre da eventuell eine gute Lösung.

Fazit

Barça spielte eine starke erste Halbzeit, nutzte aber seine Chancen nicht konsequent genug. Dadurch blieb das Spiel zu lange offen. Zudem hätte man aktiver gegen Sevillas Offensivspiel halten müssen, was man nicht tat und was mit dem 1:1 bestraft wurde. Die Reaktion der Blaugranas war dann aber sehr gut und man gewann verdient mit 2:1. Valverdes taktische Umstellung zahlte sich eine Halbzeit lang aus und in der zweiten Halbzeit reagierte er auf die Probleme und brachte Deulofeu für Paco Alcácer, wodurch man mehr Breite ins Spiel brachte und auch über außen defensiv stabiler wurde.
Valverde probiert taktisch viel und man sieht immer wieder viele gute Aspekte, aber auch einige schlechte. Dass die Ergebnisse so gut sind, während Valverde noch am Basteln ist, ist aus Sicht der Katalanen herausragend und spricht sowohl für die Mannschaft als auch für den Coach, der es bisher überwiegend gut schafft, sein Basteln so abzustimmen, dass die Mannschaft immer kompakt und stabil bleibt.

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