Willensleistung! Araujo erkämpft Barcelona ein 1:1 gegen Granada

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Nachdem der FC Barcelona schon früh gegen Granada in Rückstand geriet, lief Barça lange gegen ein Abwehrbollwerk an. Zunächst sah es so aus, als sollte Koemans Taktik mit den hohen Bällen scheitern, doch Ronald Araujo sicherte Barcelona in der 90. Minute noch den hochverdienten Punkt.

Ein Sieg musste für den FC Barcelona gegen Granada einfach her, darüber war man sich nach der Schlappe zu Hause gegen die Bayern einig. Doch für die Wiedergutmachung stand längst nicht der gesamte Kader zur Verfügung, Koeman musste also improvisieren.

Die Innenverteidigung bildeten erstmals von Beginn an Eric García und Ronald Araujo, auf der Linksverteidigerposition startete wie erwartet als Alba-Vertretung Alejandro Balde, rechts Sergiño Dest. In der Offensive sollten Yusuf Demir und Coutinho neben Depay für Tore sorgen – eine komplett neu zusammengewürfelte Sturmreihe. Würde Koemans Plan aufgehen?

Granada mit der kalten Dusche für Barça

Zu Beginn wurde dem FC Barcelona jedoch keine Rehabilitationszeit zugebilligt, der FC Granada erzwang sofort in der ersten Minute einen Eckball. Über Umwege gelangte Escudero im Strafraum zur Flanke. Ter Stegen stand im Niemandsland, de Jong kam zu spät – und so köpfte Domingos Duarte die Andalusier bereits in der zweiten Spielminute in Führung – der frühe Schock für Barcelona (2.).

Auch in der Folge wirkte die Blaugrana etwas überfordert. Zu viele hastige und ungenau gespielte Pässe prägten das Spiel, während die Defensivordnung fragwürdig war. In der 12. Minute verlor Dest den Zweikampf gegen Machís, der in die Mitte spielte. Dort war Jorge Molina einen Schritt vor Araujo zur Stelle, sein Abschluss ging aber knapp über ter Stegens Kasten. Das hätte schon das 0:2 sein können.

Barcelona wird stärker, Roberto im Pech

Nach der Anfangsviertelstunde übernahmen Koemans Mannen dann aber doch das Ruder. Das Gegenpressing funktionierte immer besser und man begann, Granada im eigenen Ballbesitz gefährlich zu werden.

In der 18. Minute schließlich hatte Sergi Roberto Pech, als er nach einer Ecke schnell schaltete und geistesgegenwärtig aus dem Gewühl einen gefühlvollen Heber gen Tor bugsierte, der Ball tropfte aber nur an die Latte und sprang von dort wieder aufs Spielfeld zurück. Mit dem Ausgleich hätte der gebürtige Katalane die Fans sicherlich besänftigen können – gegen die Bayern war er kürzlich ausgepfiffen worden.

Im weiteren Spielverlauf schaltete der FC Barcelona dann aber wirklich einen Gang höher und zog in den letzten Minuten des ersten Durchgangs ein wahres Powerplay auf. Die Tatsache, dass der bis dahin engagiert auftretende Balde verletzungsbedingt gegen Mingueza ausgewechselt werden musste (42.), tat dem keinen Abbruch. Eine Depay-Hereingabe köpfte Araujo stark in die Ecke, Granadas Torhüter Luis Maximiano kratzte das Leder aber per Weltklasse-Parade aus dem Gehäuse (45.).

Zwei weitere Kopfbälle von Araujo (45.) und Mingueza (45. +2) sowie ein Abschluss von Dest (45. +1) sollten während des Powerplays allesamt auch nicht zum Erfolg führen. Es ging mit dem 0:1-Rückstand in die Halbzeit.

Barça drückt Granada hinten rein

Die Katalanen kamen frisch aus der Kabine und zeigten sofort, dass sie die Partie endlich drehen wollten. Luuk de Jong wurde dabei für Sergi Roberto eingewechselt, um vorne mehr Lufthoheit zu erlangen. Wenig überraschend hatte Koeman zeitgleich offensichtlich die Anweisung gegeben, (noch) mehr Flanken zu schlagen. Es regnete nämlich zu Beginn und auch während des gesamten zweiten Durchgangs Hereingaben in Granadas Sechszehner, erfolgreiche Abschlüsse kamen aber anfänglich nicht zustande.

Araujo mit seinem bereits dritten Kopfball köpfte nur neben das Tor (56.), Depays Torschuss aus der Strafraummitte wurde von den Gästen leidenschaftlich geblockt (58.). Wenig später initiierte Frenkie de Jong über rechts einen guten Angriff, über Luuk de Jong kam die Kugel zu Depay, der den Ball aber über das Tor schoss (61.).

Luuk de Jong vergibt per Kopf freistehend

Je näher das Spielende kam, desto öfter wurde bei der Blaugrana verzweifelt mit hohen Bällen gearbeitet. Im Minutentakt flogen die Bälle nun durch Granadas Strafraum, von Barças gewohntem Ballbesitzfußball war nur wenig zu sehen, die Brechstange war das bevorzugte Mittel der Koeman Elf.

Luuk de Jong hatte nach einer Ecke dann die riesige Chance zum Ausgleich, der Niederländer setzte seinen Kopfball aber freistehend aus drei Metern über das Tor (79.). Auch Araujo konnte seinen Kopfball Sekunden später nicht richtig platzieren (80.).

Araujo belohnt Drangphase der Katalanen

In den letzten Spielminuten wurde es dann ruppiger, die Emotionen gingen allgemein hoch. Barcelona schmiss alles vorne rein. In der 90. Minute chippte der eingewechselte Gavi den Ball noch einmal hoch hinein, Araujo setzte sich gut durch und köpfte den Ball zum 1:1 ein. Es war bereits Araujos fünfter Kopfball in diesem Spiel, sein Engagement wurde schließlich belohnt – wie viel dem Uruguayer das Tor bedeutete, sah man beim befreiten Torjubel.

Barcelona erkämpft Unentschieden gegen Granada

Barça drängte auch nach dem Ausgleich noch auf den Sieg, am Ende blieb es beim 1:1. Der FC Granada war offensiv seit der Anfangsviertelstunde inexistent gewesen, schaffte es allerdings die meiste Zeit über, Großchancen zu verhindern. Somit ermauerten sich die Andalusier – teils leider mit absurdem Zeitspiel – den Punkt im Camp Nou.

Der FC Barcelona muss sich an diesem Abend vor allem die schwache Chancenverwertung ankreiden lassen. Es stehen 17 Torschüsse und unglaubliche 54 Flanken, aber nur ein Tor in der Statistik. Barcelona rangiert in der La-Liga-Tabelle durch das zweite Remis im vierten Spiel (bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz) auf Platz 7 – doch schon am Donnerstag kann die Blaugrana den Punktverlust wieder gut machen, dann geht es am 6. Spieltag zum nächsten Ligaspiel nach Cádiz.

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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8 Kommentare

  1. barca hat sich aber verbessert. Letzes jahr in der rückrunde verlor barca zuhause sogar mit messi gegen granada mit 1:2
    pique als suarez ersatz ;) lustige katalanen.
    alles cool bei Ronald Koeman
    So viel ich weiss will der barca vorstand in der winterpause so richtig zuschlagen!
    Abstiegsgefahr bei barca kann ich nicht erkennen. also, kein stress bitte.
    Auf der einkaufsliste: Lothar Matthäus, Philipp Lahm, Tim Wiese, Marco Van Basten und Ruud Gullit
    bei Patrick Kluivert muss die ehefrau noch die ablösesumme akzeptieren.
    la liga kann sich warm anziehen.

  2. Die nicht vorhandene Reaktion nach dem frühen Gegentreffer, hat uns schlussendlich zwei Punkte gekostet! Das darf doch einfach nicht sein! Und Depay wird uns allein nicht tragen. Er ist kein Messi und kein Neymar. Wenn er keine guten Mitspieler vorne hat, fällt er leistungsmässig auch ab. Auf den Rest des Spiels einzugehen habe ich kein Bock!

    Jetzt das wichtigste: Wie weiter? Koeman kopflos zu feuern ist keine Lösung! Wen sollen wir da holen? Es gäbe da eine Lösung, aber bei dieser würde sich Barça, mal wieder, absolut blamieren. Nämlich Pimienta als Interimscoach einzustellen. Barça würde sich aus dem Grund blamieren, weil sie ihn als Jugendcoach gefeuert haben. Wenn man ihn dann kurze Zeit später für die erste Mannschaft zurückholt, wirkt das arg verzweifelt. Nunja, so ist es auch, aber das darf eben nicht so auffällig sein. Ich würde aber drauf pfeifen. Barça wird eh ausgelacht und nicht ernst genommen. Wir haben junge Spieler die Pimienta bestens kennt. Es gibt kaum Alternativen. Deswegen würde ich das versuchen.

    Koeman trifft nicht die ganze Schuld. Die Mannschaft ist nun mal absolut schlecht. Und wenn es der Trainer nicht schafft, aus dieser schlechten Mannschaft wenigstens 100% rauszuholen, sieht es extrem düster aus und das ist bei uns der Fall. Koeman schafft es nicht. Er hat heute nahezu so aufgestellt, wie fast jeder Barça Fan es sich gewünscht hat, aber wir sind leider einfach schlecht. Wir brauchen jetzt einen frischen Trainer, der es schafft, aus dieser Truppe zumindest 100% rauszuholen. Mit Koeman wird das nichts. Und auch Fati und Dembélé werden niemals auf Anhieb den erhofften Schwung mitbringen! Beide, insbesondere Fati, werden Zeit benötigen. Zeit, die wir nicht haben!

    • Stimme dir weitgehend zu. Koeman alleine ist nicht das Problem. Er kann sich die Spieler nicht schnitzen. Da ist viel zu viel Massenware und kein Kopf. Vielleicht bei den ganz Junge. Die brauchen aber Zeit. Und ja: Memphis ohne entsprechende Nebenmänner ist nicht genug. Es geht nur zusammen, alleine fehlt jedem das Fünkchen Genialität, das nötig wäre. Zu viele gute Biedermänner.

    • Hi Bretterwand, die grauen standardmäßigen Inkognito-Silhouetten sind auch nicht gerade schön gewesen. Ihr könnt euch alle euer eigenes Profilbild hochladen – das wünschen wir uns natürlich sogar. Diese neuen Avatare sind ja nur Platzhalter, damit die grauen Silhouetten nicht weiter bei allen zu sehen sind.

      Also ladet bitte gerne ein eigenes Profilbild in euren Benutzer-Einstellungen hoch :-)

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