Barças Noten vs. Pilsen: Peña stabil, Gavi fleißig, Torres treffsicher

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Im letzten Spiel der Gruppenphase ohne sportliche Bedeutung ging es für den FC Barcelona nur noch darum, sich erhobenen Hauptes aus der Champions League zu verabschieden. Ferran Torres führte die Katalanen dabei zum zweiten Sieg über Pilsen. Die Noten und Spielerkritik.

Viktoria Pilsen 2:4 FC Barcelona – Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Iñaki Peña

Iñaki Peña, im Sommer zum FC Barcelona zurückgekehrt, erhielt den Vorzug vor Marc-André ter Stegen und feierte so sein Debüt für die Katalanen in der Champions League. Nach vier Minuten musste Peña erstmals bei einem Kopfball von Chorý leicht zupacken. In den folgenden Minuten wurde Barças Nummer 2 einige Male geprüft, doch Pilsens Versuche waren meist nicht zwingend genug. Doch in Pilsens Drangphase kurz vor Ende der ersten Halbzeit wurde Peña alles abverlangt. Beim Elfmeter kurz nach Wiederanpfiff sprang Peña unglücklich in die falsche Ecke. Nach etwas mehr als einer Stunde parierte Peña noch stark, ehe er bei einem gut platzierten Kopfball des freistehenden Chorý machtlos war und zum zweiten Mal hinter sich greifen musste. Viktoria Pilsen gab sich bis zum Schlusspfiff nicht auf, doch auf den noch jungen Iñaki Peña war durchgehend Verlass. Barçawelt-Punkte: 6

 Jordi Alba (bis 57.)

Jordi Alba startete wieder einmal bei einer Partie und hatte offensiv sofort viel Platz, da Pilsen sich zunächst nur auf das Verteidigen konzentrierte. Seine charakteristischen Heber über die Abwehrkette oder Sprints hinter jene waren zunächst noch nicht von Erfolg gekrönt, bis nach einer Viertelstunde ein sehenswerter Angriff zusammen mit Pablo Torre entstand. Kurz vor der Pause bereitete Alba – ungewohnt per Kopf – das zweite Tor durch Ferran Torres vor. Auch in Halbzeit zwei wirkte Alba wie gewohnt offensivfreudig und laufstark. Nach knapp einer Stunde war Schluss für Alba, der eine erfrischende Partie spielte. In der Saison 22/23 zeichnet sich ab: die “Degradierung” vom Dauerläufer zur Teilzeitkraft tut dem 33-Jährigen anscheinend gut. Barçawelt-Punkte: 7

 Marcos Alonso

Marcos Alonso trat nach sechs Minuten das erste Mal in Erscheinung – indem er den Angriff zur 0:1-Führung initiierte und den Ball letztlich auch über die Linie beförderte. Ein defensiv stehendes Pilsen ließ ihn derart offensiv beginnen. In der ersten Halbzeit agierte Alonso überwiegend solide im Abwehrzentrum an der Seite Piqués, doch durch einen Fehlpass nach gut einer halben Stunde trug auch Alonso dazu bei, dass die Tschechen eine kurze Drangphase erleben durften. Danach stabilisierte der Spanier sich, vor allem in der Luft und im Stellungsspiel wirkte er sicherer und sicherer – mit einer großen Ausnahme: Beim Tor zum 2:3 stand er schlecht im Raum und sprang unter einer Flanke hindurch, die Chorý dann einköpfte. Hier sah man gut, dass Alonso eben doch kein Innenverteidiger ist. Barçawelt-Punkte: 6

 Gerard Piqué

Halbzeit eins verlief für Gerard Piqué überwiegend ruhig, wodurch er sich hin und wieder an Offensivszenen beteiligen konnte. Piqué setzte so einen unangenehmen Flatterball aus gut 30 Metern ab, der für Pilsen-Torhüter Stanêk gefährlich wurde. Defensiv leistete sich das katalanische Urgestein nur wenige, aber doch einige kleine Schnitzer, so zum Beispiel klärte Piqué nach einer halben Stunde einen Kopfball direkt zum Gegner. Halbzeit zwei verlief noch ruhiger für Piqué, da Pilsens Angriffe letztlich nicht zwingend genug waren und sein Nebenmann Alonso eine solide Partie spielte. Barçawelt-Punkte: 5

 Héctor Bellerín

Bellerín begann, ähnlich wie sein Gegenstück Jordi Alba, sehr offensivfreudig und tauschte in der Anfangsphase nicht selten mit Raphinha die Positionen. Doch er leistete sich in Halbzeit eins einige unnötige Ballverluste und sorgte so dafür, dass Barcelonas rechter Flügel mehrere Male recht offen stand. Nicht viel besser war Belleríns Stellungsspiel in Minute 39, das Pilsen wieder einen Angriff bescherte (der glücklicherweise wegen einer Abseitsstellung abgepfiffen wurde). Sehenswert war ein Dribbling über das halbe Feld mit Schuss aus zentraler Position, der allerdings etwas zu schwach geraten war. Zum Ende hin wirkte Bellerín sicherer, doch über die volle Spielzeit bemerkte man allerdings, dass es dem Rückkehrer noch an Rhythmus und Spielpraxis fehlt. Barçawelt-Punkte: 5

 Franck Kessie (bis 67.)

Franck Kessie, um den sich jüngst schon erste Transfergerüchte rankten, begann als Busquets-Vertretung und konnte auf der Sechs seine herausragende Physis gut ausspielen. Nach 20 Minuten konnte der Ivorer sich unweit des Mittelkreises nur mit einem Foul helfen, doch die Freistoß-Flanke wurde von Pilsens Chorý glücklicherweise nur an die Latte gelenkt. Nach einer halben Stunde schaltete Kessie sich mit einem sehenswerten Dribbling und Zuspiel auf Ansu Fati in das Offensivspiel ein. In Halbzeit zwei sollte Kessie noch zweimal vorbildlich einen Angriff unterbinden, ehe er sich ohne Fremdeinwirkung beim Dribbling verletzte. Dann war Schluss für den Ivorer. Barçawelt-Punkte: 5

 Gavi

Der wieder genesene Golden Boy 2022 zog im katalanischen Mittelfeld in Abwesenheit von Pedri die Fäden und fiel schon in der Anfangsphase durch seine mittlerweile charakteristische, beherzte Zweikampfführung mit energischen Balleroberungen positiv auf. Der Youngster zog oft auf die Flügel, ob mit oder ohne Ball, und initiierte Angriffe. Sehenswert war Gavis Einzelaktion in Minute 35, als er drei Tschechen auf engem Raum austanzte und nur per Foul gestoppt werden konnte. Kurz vor der Pause jedoch sah Gavi Gelb für überhartes Einsteigen an der Mittellinie. Über die volle Partie hinweg fungierte Gavi in einem neu formierten und blutjungen Mittelfeld als Motor und Steuerknüppel in einem; so half er defensiv aus, leitete Konter ein und verteilte noch ganz vorn Bälle. Bis zum Schlusspfiff war Gavi einer der Aktivposten der Katalanen. Barçawelt-Punkte: 7

 Pablo Torre (bis 75.)

Nachdem er gegen Bayern schon einige Minuten Champions-League-Luft schnuppern konnte, durfte Pablo Torre nun sein Startelfdebüt in der Königsklasse feiern und vertrat Pedri. Torre fügte sich beherzt in das katalanische Offensivspiel ein. Nach einer halben Stunde leistete er sich am eigenen Strafraum aber einen groben Fehler und ließ eine vielversprechende Torchance für Pilsen entstehen. Halbzeit zwei begann unglücklich für das Talent aus Santander, der im Zweikampf mit Chorý ungestüm zu spät kam, einen Elfmeter verursachte und obendrein die gelbe Karte sah. Dies schien Wirkung zu zeigen, denn nur wenige Minuten später leitete Torre mit einem groben Fehlpass einen aussichtsreichen Angriff der Pilsener ein. Spätestens in Minute 75 hatte Torre sich rehabilitiert, als er Raphinha seinen Laufweg signalisierte und selbstsicher zum 4:2 traf – das erste Profitor des 19-Jährigen! Einziger Wermutstropfen: Torre verletzte sich bei dieser Aktion und wurde daraufhin verletzt ausgewechselt. Barçawelt-Punkte: 6

 Raphinha (bis 75.)

Raphinha agierte auf dem rechten Flügel und wechselte oft die Position, um den Abwehrriegel der Tschechen zu durchbrechen. Manches Mal bediente er Ferran Torres mit überlegten Hereingaben. Gelang dies bei einem Konter kurz vor der Halbzeitpause noch nicht perfekt, leitete sein kluger Heber – ähnlich wie zuletzt in der Liga gegen den FC Valencia – raus auf Alba das 2:0 ein. Ein Zuspiel, das Alba so sonst nur von Messi kennt. Nicht lange nach dem Gegentor bediente Raphinha auf engem Raum Ferran Torres, der zum 3:1 traf. Eine Viertelstunde vor Schluss bediente Raphinha erneut mustergültig, diesmal den jungen Torre, der zum 4:2 vollendete. Danach war Schluss für den Brasilianer, der nicht all seine Register zog, aber doch nie hinter seinen Erwartungen blieb – und am Ende auf zwei Vorlagen und einen starken Pre-Assist kam. Barçawelt-Punkte: 7

 Ferran Torres

Ferran Torres begann als Mittelstürmer zunächst etwas unauffällig, sollte jedoch einige Male von Raphinha in Szene gesetzt werden. Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff traf Torres nach Zuspiel von Jordi Alba freistehend zum 2:0. Unmittelbar nach dem Elfmeter kombinierte sich Torres zusammen mit Raphinha zum 3:1 und stellte den alten Abstand von zwei Toren wieder her – Doppelpack für den jungen Valenciano. Kurz vor Spielende holte Torres sich noch die gelbe Karte für das Unterbinden eines Konters ab. Summa summarum war Torres in dieser Partie ständig ein angemessener Vertreter von Robert Lewandowski. Barçawelt-Punkte: 8, MOTM

 Ansu Fati

Ansu Fati versprühte wie seit Wochen schon viel Energie und Ideenreichtum. Probierten es die Katalanen in gewohnter Manier mit Kurzpassspiel und schnellen Kombinationen am gegnerischen Strafraum, scheute Fati sich nicht davor, den ein oder anderen Distanzschuss abzugeben. Nach nur wenigen Minuten war es Fatis Schuss, der letztendlich von Alonso in die Führung umgemünzt wurde, womit Fati eine Torvorlage mehr auf sein Konto gutgeschrieben bekam. In Halbzeit zwei tauchte Fati etwas ab und überließ seinen offensiven Nebenmännern die Bühne. Nur in Minute 81 trat Fati noch einmal in Erscheinung, als er aus vielversprechender Position viel zu halbherzig eine Mischung aus Flanke und Schuss abgab. Barçawelt-Punkte: 5

 Álex Balde (ab 57.)

Der 19-jährige Balde übernahm positionsgetreu für Jordi Alba. Im Gegensatz zu seinem Kollegen versuchte Balde es zunächst über Eins-gegen-Eins-Duelle, die nicht auf Anhieb mit Erfolg gekrönt waren. Balde sicherte die linke Seite ebenso gut ab wie Alba, Barcelona büßte hier allerdings etwas an offensiver Durchschlagskraft ein. Gerade das defensive Zusammenspiel mit Marcos Alonso funktionierte auf Anhieb; beide Akteure machten im Verbund einen durchweg sicheren und souveränen Eindruck. Insgesamt hielt sich der Youngster allerdings während der recht kurzen Spielzeit zurück. Barçawelt-Punkte: 5

 Marc Casadó (ab 67.)

Weiter stark verjüngt wurde das katalanische Mittelfeld durch das Debüt des 20-jährigen Marc Casadó, der den verletzten Kessie ersetzte. Casadó bemühte sich im Ansatz, wirkte jedoch verständlicherweise noch unsicher. Dennoch: gut 25 Minuten Champions-League-Luft konnte der Nachwuchsspieler aus La Masia sammeln. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Álvaro Sanz (ab 75.)

Der Mittelfeldspieler aus der eigenen Jugend feierte ein unauffälliges CL-Debüt ohne Glanz – aber auch ohne Fehler. Da Pilsen überwiegend mit langen Bällen agierte und sich das Spiel daher kaum im Mittelfeld abspielte, konnte Sanz sich nicht auf dem Spielberichtsbogen verewigen, jedoch wertvolle Spielminuten sammeln. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Ousmane Dembélé (ab 75.)

Ousmane Dembélé ersetzte Raphinha und sollte knapp zehn Minuten später das erste Mal in Erscheinung treten, als er einen wunderbaren langen Pass in die Schnittstelle der Abwehr auf den gestarteten Fati spielte. Einige Male noch versuchte Dembélé, seine Mitspieler in Szene zu setzen, doch das gelang nur mäßig. Mehr war vom Franzosen nicht zu sehen in einer Partie, die längst entschieden und sportlich nie mit Bedeutung ausgestattet gewesen war. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Im Vergleich zum späten 1:0-Sieg beim FC Valencia nahm Trainer Xavi neun Wechsel vor: Lediglich Alba und Fati standen auch hier in der Anfangsformation. Sportlich war die Gruppenphase bereits entschieden, so ging es für den FC Barcelona nur noch darum, sich angemessen mit einem Sieg aus der Champions League zu verabschieden. Auf Anhieb zeigte der FC Barcelona viel Dominanz durch Ballbesitz, fand jedoch nicht gleich ein Mittel gegen defensiv kompakt stehende Tschechen. Führte man zwar zur Pause komfortabel mit 2:0, ließ man Pilsen noch einmal herankommen, bis sie per Elfmeter verkürzten. Erst in der Schlussphase machte Barcelona mit dem 4:2 alles klar und Xavi konnte nicht nur Torre von Beginn an spielen lassen, sondern auch den Eigengewächsen Casadó und Sanz zu ihren CL-Debüts verhelfen und sie wichtige Spielpraxis in Europas höchster Spielklasse sammeln lassen. Gefühlt fiel dieser Sieg etwas zu hoch aus, da Pilsen sich bis zum Schlusspfiff nicht aufgab und Barcelona – kaum mit Stammpersonal besetzt – nicht die gewohnte Klasse ausstrahlte. Xavi hat zumindest einen weiteren Sieg auf dem Konto und essentiellen Spielern wie Pedri oder Robert Lewandowski eine Verschnaufpause geben können. Wirklich überzeugend war die Performance seiner Truppe aber freilich nicht. Barçawelt-Punkte: 6

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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Clemens Wustmann
Clemens Wustmann
Blaugrana im Herzen seit 2001
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3 Kommentare

  1. Die Noten sind viel zu gut. Es gab in Summe 3 wirklich gute Spieler: Peña, Raphinha, Torres. Alle anderen haben nicht überzeugt. Ich freu mich extrem für Torre, denn er hat zunächst wirklich unterirdisch gespielt, dann aber ein paar Male seine Qualität aufblitzen lassen und ein schönes Tor gemacht. Wird ihm gut tun. Besonders enttäuschend waren Bellerin und Ansu. Auch Piqué und vor allem Alonso defensiv katastrophal und Kessie war auch schlecht. Gavi solide.
    Meine Noten wären:
    Peña: 8
    Bellerin: 1, Piqué 5, Alonso 4, Alba 5
    Kessie 3, Gavi 6, Torre 5
    Ansu 2, Ferran 8, Raphinha 8.

    Vor allem zu Ansu muss gesagt werden, dass er aktuell definitiv der letzte in der Rangordnung offensiv sein muss. Wir alle wissen was für ein Talent er hat und wie wichtig er werden kann. Aber aktuell ist er da nicht und kann der Mannschaft nicht genug helfen. Grade gegen den Ball ist das auch sehr wenig. Aber der Junge wird wieder kommen, genau wie Ferran langsam wieder kommt und das hoffentlich auch konservieren kann.

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