Deftige Schiedsrichter-Beleidigung: Piqué sieht Rot zum Karriereende

Gerard Piqué flog bei seinem letzten Spiel für den FC Barcelona vom Platz – obwohl er überhaupt nicht gespielt hatte. In der Halbzeit legte er sich mit Schiedsrichter Gil Manzano an, der daraufhin die Rote Karte zückte. Nun ist bekannt, was Piqué dem Unparteiischen gesagt hat.

FC Barcelona bei Osasuna: Piqué sauer auf Schiedsrichter

Der 2:1-Erfolg des FC Barcelona bei Osasuna war nicht nur das letzte Spiel der Katalanen vor der WM-Pause, es war auch die letzte Partie von Gerard Piqué im Trikot Barças. Wenngleich er dieses streng genommen gar nicht getragen hat, da er die ersten 45 Minuten lediglich auf der Bank saß. Mit dem Pausenpfiff folgte dann aber der große Auftritt des 35-Jährigen. Nicht, weil er sich zum Aufwärmen bereitmachte, sondern weil er geradewegs auf Schiedsrichter Jesús Gil Manzano zuging und ihm seine Meinung über dessen Leistung in der ersten Halbzeit darlegte – auf seine eigene Art und Weise.

Piqué über Schiedsrichter: “Hast uns am meisten verarscht”

Dass der Innenverteidiger in seiner Wortwahl nicht gerade zimperlich war, war bereits zu erahnen, spätestens als berichtet wurde, dass Piqué abseits der Kameras in den Katakomben während der Pause die Rote Karte gesehen hatte. Unter anderem die spanische Tageszeitung AS sowie der ESPN-Journalist Samuel Marsden hatten nun Einblick in den Spielbericht von Manzano. Darin gab dieser an, dass Piqué des Feldes verweisen wurde, da er “am Ende der ersten Halbzeit, als er bereits im Tunnel war, mich mit folgenden Worten angesprochen hat: ‘Hast du die Ecke gesehen [die zum 1:0 für Osasuna führte und bei der Marcos Alonso per Bodycheck klar zu Boden gebracht wurde]? Du bist der Schiedsrichter, der uns mit Abstand am meisten verarscht hat.'”. Daraufhin sah er Rot und musste Teambetreuern in die eigene Kabine gebracht werden, rief dabei jedoch nochmals Richtung Gil Manzano: “Es ist eine verdammte Schande”, gefolgt von einer sehr expliziten, typisch spanischen Beleidigung gegenüber der Mutter des Schiedsrichters.

🗒️ Acta del @Osasuna – @FCBarcelona_es:

🔊 Piqué a Gil Manzano:

😡 "Eres el árbitro que más nos ha jodido con diferencia, ¡Es una puta vergüenza, me cago en tu puta madre!

💥 Informa @isaacfouto

📌 Lewandowski se expone a 3 partidos de sanción
📌 A Piqué le hubieran caído 6 pic.twitter.com/yR0pFwn0Mo

— El Partidazo de COPE (@partidazocope) November 8, 2022

Gil Manzano: Persona non grata in Barcelona

Gil Manzano ist bei der Blaugrana ohnehin kein gern gesehener Schiedsrichter. Immerhin war er für die einzigen Platzverweise von Lionel Messi, Neymar und Luis Suárez im Trikot des FC Barcelona verantwortlich. Der Brasilianer wurde daraufhin auch für den damals anstehenden Clásico gegen Real Madrid gesperrt, Suárez verpasste seinerseits das Finale der Copa del Rey. Eine weniger gute Figur machte Manzano ebenfalls, als er zu einem Interview nach einem Spiel mit einer Tasche erschien, auf der das Logo von Real Madrid prangte.

Piqués perfektes Karriereende

Auch Barça-Trainer Xavi war auf der Pressekonferenz sichtlich angefressen von der Schiedsrichter-Leistung: “Wir haben das Gefühl, dass wir ungerecht behandelt wurden.” Dabei eröffnete der 42-Jährige jedoch auch, dass er Piqué in dessen letzten Spiel eigentlich noch einmal hätte einwechseln wollen: “Ich wollte ihn bringen, aber am Ende hatte er in der Halbzeit Rot kassiert. Das war das Ergebnis der aufgeheizten Stimmung in dem Moment, wir wurden wieder benachteiligt und nicht nur Gerard hat so reagiert.” Irgendwie war es aber auch so das perfekte Karriereende für Piqué: Zunächst sein letzte Auftritt vor einem randvollen Camp Nou und nun eine Rote Karte, weil er sich mit dem Schiedsrichter anlegte, weil er seinen Klub und sein Logo verteidigte – seinen FC Barcelona.