Noten vs. Celta Vigo: Uninspiriertes Barça bringt ter Stegen um Rekorde

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Celta Vigo FC Barcelona ter Stegen
Barcelonas Marc-André ter Stegen spielte gegen Celta Vigo nicht wie erhofft zu Null

Im letzten Ligaspiel trat der FC Barcelona gegen Celta Vigo überwiegend uninspiriert auf. In einer sportlich unbedeutenden Partie mischte Trainer Xavi seine Elf noch einmal durch, wodurch es an Struktur und Inspiration mangelte. Gegen zielstrebigere Galizier verpasste Marc-André ter Stegen gleich zwei Rekorde. Die Noten und Spielerkritik.

Celta Vigo 2:1 FC Barcelona – Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen (bis 63.)

Im Gegensatz zum letzten Spiel musste ter Stegen schon sehr früh, nach knapp drei Minuten, das erste Mal parieren. Beim Treffer von Ex-Katalane Carles Pérez in der 41. Minute hatte ter Stegen noch Glück, dass auf Abseits entschieden wurde. Der Deutsche leistete sich einen Patzer, in dem er einen Schuss nach vorn abprallen ließ. Wenige Sekunden später war ter Stegen gegen Veiga machtlos – somit war der Zu-Null-Rekord ebenso wie der Gegentor-Rekord futsch. Daher war auch kurz nach der Pause frühzeitig Schluss für MATS, Ersatzmann Peña durfte ran. Barçawelt-Punkte: 6

 Sergi Roberto

Sergi Roberto leitete durch einen sehr guten Heber in die Tiefe die Chance zur Führung ein, doch Raphinha stand hauchzart im Abseits. Der Kapitän der Katalanen zeigte sich sehr ballsicher, baute jedoch kaum Druck nach vorn auf und spielte überwiegend sicherheitsorientiert. Mit seinen Nebenmännern Koundé und Kessie tauschte Roberto manches Mal die Positionen oder sorgte durch Überlagerung für Überzahlsituationen, was ob eines allgemein uninspirierten Auftritts ohne positiven Ausgang blieb. Barcelonas Kapitän wusste in einem Spiel, in dem es um nichts mehr ging, nur mäßig Ruhe und Struktur in seine Elf zu bringen. Barçawelt-Punkte: 5

 Jules Koundé

Durch das hohe Pressing Celtas ließ Jules Koundé sich in der Anfangsphase auffallend unter Druck setzen, woraus einige unsaubere Zuspiele resultierten. Wann immer Sergi Roberto situativ ins Mittelfeld vorrückte, füllte Koundé die rechte Abwehrposition auf und hielt die letzte Reihe dicht. Der Franzose baute immerzu von hinten mit langen Bällen auf, die aber vorn kaum Spuren hinterließen. Koundé hatte neben Frenkie de Jong mit Abstand die meisten Ballkontakte (118!) und zeigte sich in Abwesenheit von Araújo und später auch Christensen selbstbewusst als Abwehrchef. Barçawelt-Punkte: 6

 Andreas Christensen (bis 45.)

Andreas Christensen kam gegen Ex-Barça-Spieler Pérez zu spät und verursachte früh einen Freistoß. In Minute 24 vereitelte Christensen eine vielversprechende Chance der Galizier mit einer herausragenden Grätsche. Der Däne konnte als letzter Mann seine größten Stärken, das Stellungsspiel und den Spielaufbau mit langen Bällen, sehr gut ausspielen. Zur Halbzeit blieb Christensen in der Kabine. Barçawelt-Punkte: 6

 Marcos Alonso

Marcos Alonso brauchte seine Zeit, um in die Partie zu finden. Mit deutlichen Unterschieden zu Jordi Alba oder Alex Balde in Sachen Geschwindigkeit hatte der Spanier etwas Mühe, die anfängliche Druckphase Celtas zu überstehen. Im Lauf der Zeit schaltete Alonso sich jedoch mehr und mehr in die Offensive mit ein. Sehenswert war ein Doppelpass mit Lewandowski kurz vor dem gegnerischen Sechzehner. Beim 0:1 gegen Veiga kam der erfahrene Spanier allerdings nicht hinterher. Durchgang zwei verlief nicht mehr so auffällig, was bedeutet: Alonso ließ sich nicht überrumpeln. Barçawelt-Punkte: 6

 Eric García (bis 72.)

Eric García trat positions- und verhaltensgetreu als Busquets-Ersatz auf. Die Arbeit als “Pivote”, als Angelpunkt zwischen Offensive und Defensive, führte der junge Katalane bemüht aus, doch in Sachen Stellungs- und Passspiel konnte García Barças Urgestein Busquets nicht das Wasser reichen. In Minute 44 versprang ihm der Ball bei einer Abwehraktion, woraus unnötigerweise eine Ecke für Vigo entstand. Nach Wiederanpfiff rückte García in die Innenverteidigung. Bis zu seiner Auswechslung wurde er immer wieder gefordert und hinterließ als Verteidiger einen besseren Eindruck als als Mittelfeldspieler. Barçawelt-Punkte: 5

 Franck Kessie

Nach exakt zehn Minuten traf Franck Kessie vermeintlich zur Führung, doch der Treffer wurde annulliert. Als Allrounder wusste Kessie in der Defensive durch gute Raumbesetzung und in der Offensive durch schnörkellose Vorstöße in Richtung Tor zu überzeugen. Der Ivorer hatte nach 26 Minuten die bis dato beste Chance der Partie. In der zweiten Halbzeit lief Kessie als Sechser auf und trat demnach weniger offensiv in Erscheinung. Kurios: Kessie hatte mit dem Abpfiff mehr Torschüsse abgegeben als Lewandowski. Barçawelt-Punkte: 6

 Frenkie de Jong

Frenkie de Jong machte durch eine gute Raumbesetzung das Zentrum dicht und fing schon in der ersten Hälfte viele Bälle ab. Celta trat mutig auf, doch der Niederländer wusste, wie man das Tempo verlangsamt. De Jong arbeitete viel, konnte dem Spiel allerdings nicht so sehr seinen Stempel aufdrücken, wie man es von ihm gewohnt ist. Zudem erlaubte er sich den folgenschweren Ballverlust im Aufbau vor dem 0:1. In einem neu zusammengewürfelten Mittelfeld ohne viel Spielpraxis hatte es der Niederländer sichtbar schwer, machte jedoch das Beste aus seiner Situation: Mit 112 Ballkontakten und sieben Balleroberungen biss de Jong sich Stück für Stück fest. Barçawelt-Punkte: 5

 Ferran Torres (bis 63.)

Anders als Raphinha und Robert Lewandowski machte Ferran Torres kein auffälliges Spiel. Barcelonas Nummer 11 hatte Mühe, am Kombinationsspiel teilzunehmen, lief sich selten frei und hatte daher auch keine Torabschlüsse zu verzeichnen. Mit nur 23 Ballkontakten, einer schlechten Zweikampfquote von 20 Prozent und ohne Torschuss ging Torres in die Pause. In Minute 55 sah Torres die gelbe Karte – seine bis dato auffälligste Aktion im Spiel. Nach etwas mehr als einer Stunde war Schluss für Torres, den man kaum gesehen hat. Barçawelt-Punkte: 2

 Raphinha (bis 63.)

Raphinha leitete viele Angriffe durch schnelle Zuspiele ein, allen voran seine langen Seitenverlagerungen stellten Celta vor Probleme. Das Zusammenspiel mit seinem Sturmpartner Lewandowski war zwar nicht immer von Erfolg gekrönt, doch man wusste Celta Vigos Abwehr durchweg zu beschäftigen. Durchgang zwei verlief nicht ganz so emsig, so war nach einer Stunde Schluss für den Brasilianer, der sich vor der Auswechslung noch Gelb für ein Foul abholte. Barçawelt-Punkte: 6

 Robert Lewandowski

Robert Lewandowski witterte in der Anfangsphase die Führung, trat jedoch über den Ball und legte Kessie beinahe die Führung auf; der Treffer wurde wegen Abseits zurückgenommen. Lewandowski wechselte klug die Position mit seinen Nebenmännern und bot sich überall für Zuspiele an. Durch diese Bewegung im Spiel der Katalanen konnte der Anfangsdruck Celta Vigos gut abgeschüttelt werden. In Durchgang zwei tauchte der Pole wie all seine Mitspieler merklich ab. Nur zwei Torschüsse, eine durchwachsene Passquote und nur etwa ein Ballkontakt alle zwei Minuten sind keine guten Zahlen für den zweimaligen Weltfußballer, der so wirkte, als habe er in der ersten halben Stunde schon all sein Pulver verschossen. Immerhin: Die Pichichi-Trophäe hat sich Lewandowski gesichert. Barçawelt-Punkte: 5

 Gavi (ab 46.)

Gavi sollte dem Spiel mit seiner Kreativität mehr Struktur verleihen. Mit seiner Dynamik trieb der 18-Jährige das Spiel merklich an. Vor allem durch sein gewohnt giftiges Zweikampfverhalten wollte der Youngster seinem Team die Dominanz zurückholen. Dies gelang Gavi allerdings nur mäßig. Dennoch: Im Vergleich zu seinen Mitspielern war Gavi einer der auffälligsten Spieler. Eine sichere Passquote von 91 Prozent und fünf Pässe im gegnerischen Drittel unterstreichen dies. Barçawelt-Punkte: 6

 Ansu Fati (ab 63.)

Ansu Fati ersetzte, oder besser gesagt: erlöste den blassen Ferran Torres. Dies geschah allerdings in einer sehr zähen Phase der Partie, so dauerte es bis zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, bis Barcelonas Nummer 10 richtig gefährlich wurde: Fati markierte per Kopf sauber den Anschlusstreffer. Barçawelt-Punkte: 7

 Ousmane Dembélé (ab 63.)

Um einen zunehmend uninspirierten Auftritt zu bereichern, schickte Xavi nach einer Stunde unter anderem Dembélé ins Feld. Auf seinem rechten Flügel probierte Dembélé einige Aktionen, doch wie all seinen Mitspielern merkte man ihm an, dass die letzte Entschlossenheit fehlte. Dennoch bereitete der Franzose mit einer scharfen und präzisen Flanke das 1:2 vor. Barçawelt-Punkte: 6

 Inaki Peña (ab 63.)

Auch Inaki Peña bekam erneut Spielzeit, doch es dauerte nicht lange, bis der Nachwuchstorwart das erste Mal hinter sich greifen musste. Die Bogenlampe von Veiga senkte sich unhaltbar hinter Peña über die Linie. Danach wurde Barças Ersatztorhüter nicht mehr zwingend geprüft, hatte nur noch in der Nachspielzeit einen Ball zu halten. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Pablo Torre (ab 72.)

Vergleichsweise früh zog Xavi die letzte Wechseloption und brachte mit Pablo Torre noch einmal etwas Kreativität und Tempo nach vorn. Da zu diesem Zeitpunkt das Offensivspiel der Katalanen bereits zum Erliegen gekommen war, konnte Torre lediglich individuell einige Lichtblicke absetzen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Im letzten Spiel der Saison rotierte Xavi noch einmal und setzte unter anderem auf García als Busquets-Ersatz. Der FC Barcelona kam nach einer kurzen Drangphase Celtas gut in die Partie, doch es fehlte ob des B-Mittelfelds an Kreativität vor dem gegnerischen Tor. Die Blaugrana zeigte sich vor allem gegen Konter anfällig. In einem Spiel, in dem es für die Katalanen bekanntlich um nichts ging, reihte sich Xavi in die Tradition der schwierigen Auswärtsspiele in Galizien ein. Doch auch zur Pause wusste der 43-Jährige seiner Elf nicht die richtigen Impulse zu geben; so trat Barcelona weiterhin uninspiriert auf und der Rückstand vergrößerte sich sogar. Ohne die Alphatiere wie Araújo, Busquets oder Pedri verabschiedete sich der FC Barcelona überwiegend lust- und glanzlos in die Sommerpause. Die Saison beenden Xavis Blaugrana nach dieser Niederlage mit zehn Punkten Vorsprung auf Real Madrid. Barçawelt-Punkte: 5

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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