Korruptionsvorwurf: Staatsanwaltschaft stellt Anzeige – Laporta: “Barça hat nie Schiedsrichter bezahlt”

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Der FC Barcelona wird wegen des Korruptionsverdachts aufgrund von aufgedeckten Millionen-Zahlungen an den Vizepräsidenten des Schiedsrichterkomitees von der Staatsanwaltschaft angezeigt. Präsident Joan Laporta verteidigt seinen Verein.

FC Barcelona zahlte Schiedsrichter-Vize Millionen

Welche Konsequenzen hat der Skandal um den Verdacht der Korruption für den FC Barcelona? Der katalanische Weltverein steht seit rund zwei Wochen in den Negativ-Schlagzeilen, weil aufgedeckt wurde, dass Barcelona von 2001 bis 2018 fast sieben Millionen Euro für angebliche Beraterdienste an ein Unternehmen von José Maria Enríquez Negreira, dem damaligen Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterausschusses CTA, überwiesen hat. Das ging aus Prüfungen seitens des zuständigen Finanzamts hervor.

Nachdem die spanische Staatsanwaltschaft unlängst ebenso entsprechende Ermittlungen eingeleitet hatte, erstattet diese nun eine Anzeige gegen den Klub als juristische Person, obendrein auch noch gegen Enríquez Negreira sowie Ex-Barça-Präsident Josep Bartomeu und dessen damalige Vorstandsmitglieder. Das berichtet die Tageszeitung EL PAÍS unter Berufung auf Justizkreise.

Die Staatsanwaltschaft beruft sich mit ihrem Vorwurf der Wirtschaftskorruption auf das im Jahr 2010 in Kraft getretene Staatsrechtsform, bei dem zu diesem Verbrechen auch der Betrug im Sport gehört.

Korruptionsverdacht: FC Barcelona mit Millionen-Zahlung an Schiri-Boss in La Liga

Präsident Laporta verteidigt Barça und wittert Kampagne

Unterdessen hat mit Joan Laporta das aktuelle Oberhaupt der Blaugrana jeden Vorwurf der proaktiven Beeinflussung von Unparteiischen zurückgewiesen. Wenngleich die Zahlungen bis in seine erste Amtszeit (2003 bis 2010) zurückreichen, richtet sich die Anzeige nicht auch direkt gegen ihn als Privatperson. Ein Gericht in Barcelona wird folglich entscheiden, wie es in dem imageschädigenden Fall weitergeht, ob es zu einer Anklage kommt.

“Es soll jedem klar sein, dass Barça nie Schiedsrichter bezahlt hat und auch nie die Intention hatte, Schiedsrichter zu bezahlen. Absolut nie. Die Eindringlichkeit der Fakten widerspricht denen, die versuchen, das Bild zu verändern. Uns geht es wieder gut, nichts ist Zufall”, sagte der 60-Jährige am Dienstag bei einem Kolloquium.

Laporta wittert eine Kampagne, “um die Interessen des Vereins zu schädigen und die darauf abzielt, den Klub zu kontrollieren. La Liga hat nicht akzeptiert, dass Barça keinen Vertrag mit CVC abgeschlossen hat, der uns verpflichtet, die Fernsehrechte für 50 Jahre zu verkaufen. Wir haben bessere Lösungen gefunden. Die Superliga ist auch nicht hilfreich”. Mit Javier Tebas teilte der Präsident des spanischen Ligaverbands LFP derweil mit, es werde für die Katalanen aufgrund der Verjährung keine sportlichen Sanktionen geben.

“Barça-Phobie”: Laporta tut La-Liga-Boss “nicht den Gefallen” und lehnt Rücktritt ab

Filip Knopp
Filip Knopp
Redakteur und Sportjournalist mit großem Fokus auf Spaniens La Liga.
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4 Kommentare

    • Sportlich ist die Sache verjährt. Drei Jahre nach einem Vorfall braucht man in Spanien keine sportlichen Konzequenzen befürchten. Das ist jetzt Sache von Zivilkgerichten und da kann es zu Bestrafungen für einzelne Akteure kommen. Wie immer das ausgeht, mit den Zahlungen hat uns unser Vorstand keinen Gefallen getan. Die ersten Zahlungen fielen übrigens in die erste Amtszeit von Laporta.

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