Noten vs. Frankfurt | Aubameyang ohne Bindung, Alba ungenau, Eric als Abwehrchef

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Beim 1:1 des FC Barcelona gegen Eintracht Frankfurt fand Pierre-Emerick Aubameyang keinen Anschluss zum Spiel. Jordi Alba ließ Präzision vermissen und Eric Garcia überzeugte als Abwehrchef. Die Spielerkritik und Noten.

Eintracht Frankfurt 1:1 FC Barcelona: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

Marc-André ter Stegen wurde bereits nach fünf Minuten von Filip Kostic geprüft. Dessen Flachschuss auf das kurze Eck hielt Barças Schlussmann fest. Bei den zahlreichen Hereingaben der Frankfurter blieb er in der Regel lange im Fünfmeterraum stehen. Nach 38 Minuten ließ er das Spielgerät nach vorne prallen, was Busquets in die Bredouille brachte, der den Ball und Rafael Borré traf. Bei Ansgar Knauffs Traumtor flog der deutsche Torhüter vergebens – ihn trifft keine Schuld am Gegentreffer. Im Anschluss kamen kaum mehr Aufgaben auf ihn zu, doch er sorgte nochmal für Spannung, als er nach einer Stunde darauf spekulierte, den Ball vor dem heraneilenden Borré an der Strafraumgrenze in die Hände zu nehmen. Es ging gut aus. Barçawelt-Punkte: 6

 Ronald Araujo 

Ronald Araujo begann wenig überraschend als Rechtsverteidiger und bemühte sich früh darum, vertikale Pässe die Linie entlang zu spielen. Gegen Daichi Kamada suchte der Uruguayer in den Duellen früh den Körperkontakt, gegen Kostic agierte er zögerlich und reagierte auf dessen Aktionen. Dadurch zwang er den Serben zum Handeln. Mit dieser Herangehensweise blockte Araujo zwar Schüsse und öffnete keine Räume hinter ihm, doch Hereingaben Kostics erfolgten so ohne direkte Gegenwehr. Eine Leistung, die die Formkurve weder steigen noch fallen lässt. Barçawelt-Punkte: 6

 Eric Garcia

Garcia hatte sichtlich Probleme, in die Partie zu kommen. In der Anfangsphase bekam er Jesper Lindstrøm nicht in den Griff und erlaubte sich Fehler im Stellungsspiel. Einen solchen nutzte Djibril Sow nach sieben Minuten nicht aus. Mit der Zeit arbeitete sich der Innenverteidiger ins Spiel hinein und avancierte nach Piqués Auswechslung zum Abwehrchef. Der 21-Jährige präsentierte sich selbstbewusster im Aufbauspiel und schlug immer mehr Diagonalbälle. Angriffe der Eintracht (auch Konter in der Schlussphase) unterband häufig er als letzter Mann. In den direkten Duellen mit Borré leistete er sich zwar kleine Fehler, merzte diese jedoch im Anschluss wieder souverän aus. Die eigene Leistungssteigerungen nach der durchwachsenen Anfangsphase sorgten dafür, dass er einer der überzeugendsten Akteure auf dem Platz war. Barçawelt-Punkte: 7

 Gerard Piqué

Gerard Piqué übernahm im Spielaufbau durch das Zentrum die Verantwortung und präsentierte sich dort fehlerlos. Die Abstimmung beim Spiel gegen den Ball mit Garcia erwies sich dafür als fehlerbehaftet. Bei Sows Großchance in der 7. Minute nahm sich der 35-Jährige mit seiner Grätsche selbst aus der Aktion. Nach 23 Minuten verließ er verletzungsbedingt das Spielfeld. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Jordi Alba

Albas Spiel zeichnete sich durch Ungenauigkeiten aus. Der Routinier auf der linken Abwehrseite versuchte früh, mit hohen Bällen gen Grundlinie die Mitspieler in Szene zu setzen, was aber anschließend in Ballbesitz SGE mündete. Gleiches gilt für seine vertikalen Kurzpässe, insgesamt fanden lediglich 76 Prozent seiner Zuspiele den Weg zu einem Akteur der Blaugrana. Hinten kam er nicht immer rechtzeitig in die Zweikämpfe, doch der Einsatz an diesem Abend ist ihm nicht abzusprechen. Er schaltete häufig einfach zu spät um. Der Ausrutscher im gegnerischen Strafraum in der Nachspielzeit steht sinnbildlich für die 90 Minuten des 33-Jährigen. Barçawelt-Punkte: 4

 Sergio Busquets

Barças Kapitän genoss gegen das Team vom Main einige Freiheiten im Mittelfeld, die er für vertikale Pässe zu den offensiver eingestellten Mitspielern nutzte. Dafür erlaubte er den Akteuren der Eintracht zu viele Freiräume im Rückraum bei Offensivvorstößen der Frankfurter über die Flügel. In der 39. Minute klärte er dafür in höchster Not im eigenen Strafraum. Der VAR meldete sich zurecht, um den Elfmeter zurücknehmen zu lassen. Im zweiten Durchgang spielte Busquets seine Pässe vermehrt ins Angriffsdrittel – die Präzision fehlte. 77 Prozent der Zuspiele des Mittelfeldspielers kamen beim Mitspieler an. Ein Wert, an dem sich der sonst so passsichere Sergio Busquets nicht orientieren kann. Barçawelt-Punkte: 5

 Pedri

Pedri trat gegen die Mannschaft Oliver Glasners erfrischend auf, ohne dabei den allzu großen Glanz zu versprühen. Der Youngster zog stets Gegner auf sich und spitzelte den Ball noch vor einem sich anbahnenden Zweikampf wieder weg. Damit löste Pedri sich nicht nur selbst aus Drucksituationen, sondern sorgte dafür, dass der Ball gut lief. Tutas Bekanntschaft mit dieser Eigenschaft in Pedris Spiel endete in der Ampelkarte des Brasilianers. Nach vorne kreierte Barças Nummer 16 aber nur wenig, wobei eine Situation sich sofort als gewinnbringend entpuppte. In der 66. Minute beförderte er das Spielgerät per Seitenwechsel zu Dembélé, woraufhin der Ausgleich entstand. Barçawelt-Punkte: 6

 Gavi

Gavi ersetzte Frenkie de Jong in der Startelf und präsentierte den Zuschauern im Deutsche Bank Park seine Bissigkeit in den Zweikämpfen im Mittelfeld. Sein Engagement in der Defensivarbeit fiel auch in der 10. Minute auf, als er eine gefährliche Hereingabe der Hessen im Rückwärtsgang energisch vereitelte. Sonst bewegte sich der 17-Jährige vor allem in den Halbräumen, mit 16 angekommen Pässen in 62 Minuten auf dem Feld kann Gavi jedoch nicht zufrieden sein. Drei Minuten vor seiner Auswechslung bekam der Youngster nicht genug Druck hinter seinen Kopfball, der in Kevin Trapps Händen landete. Barçawelt-Punkte: 5

 Adama Traoré

Adama Traoré spielte gegen die Eintracht von Beginn an und brauchte, um ins Spiel zu kommen. Gegen meist zwei Gegenspieler setzte er zu wenigen Offensivaktionen an. Dennoch brachte er 14 von 15 gespielten Bällen an einen Barça-Spieler und setzte sich in neun von zwölf geführten Zweikämpfen durch. Der Flügelspieler lauerte vor allem am Ende des ersten Durchgangs aktiv die Fehler in Frankfurts Hintermannschaft. Die Culés haben trotzdem schon auffälligere Vorstellungen von ihm bestaunen dürfen. Barçawelt-Punkte: 5

 Pierre-Emerick Aubameyang

Pierre-Emerick Aubameyang erwischte am Donnerstagabend einen Auftritt zum Vergessen. Der Gabuner lief sich in den ersten Minuten der Partie an den Defensivkräften der Hessen fest und kam nach 17 Spielminuten zu seinem ersten (und einzigen) Abschluss der Partie. Dieser landete nicht im Netz. Als ihm die Bindung zu seinen Mitspielern vollständig verloren zu gehen schien, kam er vermehrt dem ballführenden Akteur im Mittelfeld entgegen. Seine im Anschluss oft überhastet gespielten Bälle fanden zu häufig keinen Empfänger. 52 Prozent der Pässe Aubameyangs landeten beim Gegner. Bindung zum Spiel stellte er so nicht her. Barçawelt-Punkte: 3

 Ferran Torres

Ferran Torres prüfte nach drei Minuten die Flugkünste Kevin Trapps. Der Kapitän der Gastgeber lenkte den Distanzschuss des Spaniers über das Gehäuse. Ansonsten konzentrierte sich Torres auf Aktionen auf engstem Raum, um vom Flügel aus in das Zentrum zu ziehen und Kurzpässe zu spielen. Ein Blaugrana-Achter in der Nähe gab dem 22-jährigen Offensivallrounder Sicherheit. In der 62. Minute tauchte Torres im gegnerischen Strafraum auf, verzog jedoch den Ball. Vier Minuten später bugsierte er das Spielgerät nach hervorragendem Doppelpass mit Frenkie de Jong ins Tor. Sein Ausgleichstreffer lässt eine offene Ausgangslage für das Rückspiel zu. Barçawelt-Punkte: 7

 Clément Lenglet (ab 23.)

Clément Lenglet betrat nach 23 absolvierten Minuten für den verletzten Gerard Piqué den Rasen im Deutsche Bank Park und verteidigte sofort äußerst aufmerksam an der Seite von Eric Garcia. Vier abgefangene Bälle sprechen für das Defensivverhalten des Franzosen. Beim eigenen Spielaufbau strahlte er dennoch wenig Sicherheit aus. Vor allem in der Phase nach dem Gegentreffer, als es für die Katalanen darum ging, sich wieder zu stabilisieren. Barçawelt-Punkte: 6

 Frenkie de Jong (ab 62.)

Frenkie de Jong ersetzte in der 62. Minute Gavi und nahm sofort Einfluss auf das Spiel. In sämtlichen Situationen stellte er clever seinen Körper in den direkten Duellen rein, schuf Überzahl auf engem Raum und zog ein schnelles Kurzpassspiel auf. All diese Elemente beinhaltete auch die Vorarbeit bei Torres’ Treffer zum 1:1-Endstand vier Minuten nach der Einwechslung des Niederländers. Dass die Eintracht nicht mit de Jong klar kam wird dadurch bewiesen, dass der Blondschopf all seine Duelle am Boden sowie sein eines in der Luft für sich entschied. Ein Einwechselspieler, der das Spiel des FC Barcelona belebte. Barçawelt-Punkte: 7

 Ousmane Dembélé (ab 62.)

Ousmane Dembélé präsentierte sich im Angriffsdrittel auffälliger als der für ihn ausgewechselte Adama Traoré. In der 66. Minute initiierte der Franzose das Zusammenspiel zwischen Torres und de Jong durch den Pass in die Tiefe. Diese kennzeichnenden das Spiel Dembélés, der in den direkten Duellen auf dem Flügel kein Land sah. Immerhin zog er nicht unbedacht mit dem Kopf durch die Wand in Zweikampf um Zweikampf hinein. Barçawelt-Punkte: 6

 Trainer Xavi Hernández

Xavi behielt Ousmane Dembélé und Frenkie de Jong auf der Bank, schickte aber beide als Joker nach einer guten Stunde auf das Spielfeld und wurde prompt dafür belohnt. Beide beteiligten sich am Ausgleichstreffer durch Ferran Torres vier Minuten nach der Hereinnahme. Xavis Truppe tat sich im ersten Durchgang schwer mit den Vorstößen der Frankfurter und kreierte selbst in der Offensive zu wenig. Eine drückende Überlegenheit erzeugten die Katalanen erst nach dem Platzverweis Tutas. Dafür berappelte sich die Mannschaft im Kollektiv schnell nach dem Gegentreffer kurz nach dem Seitenwechsel und überstürzte in Überzahl nichts. Dem Risiko, sich einen Konter zu fangen und mit schlechterer Ausgangslage ins Rückspiel zu fahren war sich Xavis Team bewusst. Barçawelt-Punkte: 6

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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Benjamin König
Benjamin König
Fútbol, Calcio, Fotball - in Spanien, Italien, Skandinavien. Redakteur bei Barçawelt, Podcaster bei Polarlichtspiel - dem skandinavischen Fußballpodcast
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21 Kommentare

  1. Adama kommt zu gut weg!
    Der Mann konnte in den 60 Minuten zwar nett anzusehende Dribblings anbieten, die jedoch offensiv alle ohne Mehrwert blieben.
    Das ist schon die letzten Monate so, daher spielt er nur noch sporadisch.
    Momentan bestaunen wir den Traore der letzten Jahre, der offensiv wenig bis gar nichts beitragen kann.
    Die 30 Mio kann man durchaus besser investieren.

    Leider habe ich persönlich auch Gavi schwächer gesehen, der in den letzten Wochen ein wenig abtauchen.
    Es sei dem 17 jährigen aber verziehen.

    Sonst finde ich die Noten recht gut getroffen.

  2. Araujo gehört auf jeden Fall in die Innenverteidigung. Er kann wunderbar mit langen Pässen zum Offensivaufbau beitragen, aber er ist halt einfach keiner, der hinterläuft und so Optionen für den Rechtsaußen anbieten kann.

    So war gestern leider die rechte Seite bis zur Einwechslung von Dembele sehr einseitig: Pass zu Adama, der läuft an der Linie und flankt. Ja, er ist pfeilschnell und bringt in der Regel die Flanken auch rein, aber ist doch vergleichsweise einfach zu verteidigen.

  3. Unser Spiel gestern war wirklich schwach… An dieser Stelle muss ich aber auch Frankfurt loben. Für die war es natürlich extra Motivation gegen Barca aufzulaufen und das hat man an deren Intensität gesehen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nicht mit 0:2 in die Pause gehen. Wir haben es nicht geschafft das Mittelfeld zu dominieren. viel zu viele unnötige Ballverluste. Hoffe, dass wir es im Rückspiel besser machen. Da müssen Frenkie und und Dembele auf jeden Fall in der Startelf stehen. Nichts gegen Gavi. Der arbeitet immer mit und lässt sehr oft sein Talent aufblitzen. Anfangs wusste ich nicht, was ich von Adama halten soll, denn ich hab seine Spiele nie gesehen. in den ersten Spielen für Barca war er sehr motiviert und hat richtig gute Leistungen gezeigt. Mittlerweile merkt man aber doch, dass er nicht die Qualität hat. Super schnell und stark im Dribbling, aber er schätzt viele Situationen falsch ein und seine Flanken sind auch nciht die besten. Würde für ihn auf keinen Fall 30-40 Mio ausgeben. Dann wirklich lieber Dembele etwas mehr bieten.

    • Frankfurhat uns einfach besser analysiert. Busi wurde ja förmlich immer überrannt, seine Langsamkeit wurde gnadenlos ausgenutzt. In solchen Spielen, wo der Gegner taktisch gut drauf ist und alles gibt, da sieht Busi einfach schlecht aus. SGE muss ich sagen hat mir als Gegner schon imponiert, hätten die vorn richtig gute Spieler, hätten die uns auch echt weh tun können.

  4. also nichts gegen Adama aber ich finde es reicht einfach nicht für Barca. selbst für die Rotation nicht, ich habe mich gefragt warum Wolverhampton ihn verliehen hat, spätestens gestern hatte ich die Antwort. Dann lieber Ez Abde und Akhomach spielen lassen anstatt Geld für Traore auszugeben. Sorry Adama ich weiß du wirst das hier lesen

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