Noten vs. Espanyol | Joker de Jong sticht, Garcias Comeback missglückt

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FC Barcelona konnte in letzter Sekunde einen Punkt vom Stadtrivalen Espanyol klauen. Dabei stach erneut Adama Traoré heraus, während Eric Garcias Comeback missglückte. Die Noten der Akteure.

 Marc-André ter Stegen

Der Torwart hielt alles, was er halten musste und war beim Gegentor kurz vor Ende der ersten Hälfte machtlos. Der Schlenzer von Darder war schlicht und ergreifend außerhalb seiner Reichweite. Ebenso wenig kann man ihm das Führungstor Espanyols ankreiden, da hier Raúl de Tomás aus kürzester Distanz abschließen konnte. Mit seiner 94-prozentigen Passquote bewies er mal wieder, dass er der erste Mittelfeldspieler seiner Mannschaft ist. Barçawelt-Punkte: 6

 Sergiño Dest

Der 21-Jährige spielte nicht so auffällig wie sein Pendant auf der linken Abwehrseite. Mit der Zeit wurde dies zumindest ein wenig besser. In der Rückwärtsbewegung unterliefen Sergiño Dest keine Fehler, jedoch ließ er seine Dribblingfähigkeiten sowie seinen Drang nach vorn vermissen. Insgesamt war es ein zu passiver Auftritt Dests und man hat gesehen, warum Alves momentan vor ihm steht. Barçawelt-Punkte: 5

 Gerard Piqué

Der erfahrene Innenverteidiger sorgte mit seinem Kollegen in der Innenverteidigung für absolute Luftüberlegenheit im eigenen Strafraum. Dazu lagen die Fehler bei den Gegentoren nicht bei ihm, da er beide Male für unbeteiligte Gegenspieler zuständig war. Defensiv war es dementsprechend ein souveräner Auftritt des Katalanen. Hatte bei der soften ersten Gelben Karte Pech – am Ende muss ein Mann mit seiner Erfahrung dann cooler reagieren. Piqué ließ sich zu einem Scharmützel hinreißen, was ihm eine Gelb-Rote Karte bescherte, nachdem er Melameds Provokationen nicht ignorieren konnte. Barçawelt-Punkte: 5

 Ronald Araujo

Der Uruguayer strahlte mal wieder Sicherheit aus und verhielt sich im positiven Sinne kompromisslos. Wenn er in Umschaltmomenten angedribbelt wurde, behielt er stehts die Ruhe und blockte auch den ein oder anderen Schussversuch. Araujo musste aufgrund einer Verletzung zur Halbzeit ausgewechselt werden. Eine längere Ausfallzeit wäre ein großer Verlust für das Team. Barçawelt-Punkte: 7

 Jordi Alba

Der Linksverteidiger konnte seine steigende Formkurve bestätigen und belieferte Pedri bereits in der zweiten Spielminute mit einer mustergültigen Flanke zum 1:0. Alba vergab kurz vor der Pause eine Chance aus kürzester Distanz, weil er unbedingt seinen starken linken Fuß benutzen wollte – so klärte er die Kugel hektisch anstatt sie mit rechts gen Tor zu schießen. Abgesehen davon agierte Alba in der Defensive sehr aufmerksam und konnte einige Ballgewinne verzeichnen. Seine Flanken waren auch unabhängig vom Tor äußerst präzise. Insgesamt schlug er neunmal die Kugel in den Strafraum. Damit hatte nur ein anderer Mitspieler häufiger geflankt. Das Timing mit seinen Mitspielern, insbesondere Ferran Torres und Gavi, wird immer besser. Barçawelt-Punkte: 7

 Sergio Busquets

Der Kapitän schaffte es im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Atletico nicht das Spiel zu beruhigen und anhaltende Phasen der Spielkontrolle zu generieren. Das lag natürlich nicht nur an ihm, aber er hat den wohl größten Einfluss auf die Geschwindigkeit des Spiels. Busquets’ Ballverluste kaschierte er mit cleveren Fouls, die in der Summe nicht einmal eine Gelbe Karte zur Folge hatten. Für das Spiel am wertvollsten waren seine präzisen langen Bälle, von denen sieben ankamen. Beim 1:1 ließ er sich in die letzte Linie fallen, anstatt den Strafraumrand zu verteidigen. Insgesamt ein durchschnittlicher Auftritt. Barçawelt-Punkte: 6

 Frenkie de Jong

Der Niederländer engagierte sich mit dauerhaftem Pressing und zahllosen angebotenen Tiefenläufen, die leider zu selten bedient wurden. Frenkie de Jongs direkter Einfluss auf das Spiel war wie das der anderen Mittelfeldspieler beschränkt. Zu selten versuchte er die Linien mit einem Dribbling oder einem Pass zu durchbrechen. Es war wahrlich kein schlechter Auftritt, aber de Jong agierte ein wenig glücklos in allen Aktionen, zudem im letzten Drittel wie so häufig nicht kreativ oder torgefährlich genug. Er wurde nach 62 Minuten für Aubameyang ausgewechselt, da Xavi mehr Durchschlagskraft wollte. Für die nächsten Spiele darf man hoffen, dass de Jong wieder mehr Mut in seinem Spiel zeigt. Barçawelt-Punkte: 5

 Pedri

Der Mittelfeldspieler schockte die Gastgeber nach gerade einmal 74 Sekunden mit einem wahren Blitztor. Er nutzte eine butterweiche Flanke Albas, die er aus fünf Metern mit seinem rechten Fuß verwertete. Nach dem Führungstreffer schlichen sich bei Pedri vermehrt technische Fehler ein, die man von ihm eigentlich nicht gewohnt ist. Die Ballsicherheit war im Derby zwar bei allen Spielern unterdurchschnittlich, aber bei ihm ganz besonders. 18 Ballverluste und nur 67 Prozent angekommene Pässe sprechen eine eindeutige Sprache. Dennoch zeigte er auch, was er eigentlich kann. In der 67. Minute nahm er vorbildlich einen scharfen Pass an und drehte auf engstem Raum für einen Abschluss auf. Beim 1:1 setzte orientierte er sich zu sehr zu Raúl de Tomás, kam so bei Sergi Darder einen Tick zu spät. Pedri selbst war mit der fehlenden Spiel-Kontrolle auch nicht zufrieden. Barçawelt-Punkte: 6

 Adama Traoré

Der Flügelflitzer setzte seinen hervorragenden Start beim FC Barcelona fort und strahlte erneut jedes Mal Gefahr aus, wenn er den Ball erhielt. Über das gesamte Spiel schlug er zehn Flanken, wovon seine letzte den Ausgleich durch Luuk de Jong bescherte. Adamas Abschlüsse waren etwas zu unpräzise, als er zum Beispiel nach einer Flanke Albas den Ball auf den gegnerischen Keeper bolzte. Mit seiner Geschwindigkeit schaffte er es mehrfach seine Gegenspieler stehenzulassen und so in einem chancenarmen Spiel den Unterschied zu machen. Bisher hat sich Traorés Leihe vollkommen ausgezahlt und Xavi wird mit ihm ein wertvolles Werkzeug haben, um Abwehrreihen zu knacken. Barçawelt-Punkte: 8, MOTM

 Ferran Torres

Der Stürmer zeigte sich etwas auffälliger als zuletzt. Beim 1:0 war sein Lauf entscheidend, da er die Innenverteidiger auf sich  zog, wodurch Pedri völlig frei am zweiten Pfosten war. Torres brachte sich auch insgesamt besser in Position, aber nie so gut, dass er wirklich zwingende Chancen hatte – mit Ausnahme seines Kopfballs in der 39. Minute, seiner besten und auffälligsten Aktion im ganzen Spiel. Ansonsten war Torres ziemlich abgemeldet. Er versucht noch seine Rolle zu finden und sich mit seinen Mitspielern auf dem Platz zu verstehen. Barçawelt-Punkte: 4

 Gavi

Der 17-Jährige fiel wie üblich durch seinen Kampfgeist auf. Er warf sich in jeden Zweikampf und presste wie ein Tier. Gavi harmonierte sehr gut mit Alba und brachte ihn oftmals in vorteilhafte Flankenpositionen. In der 57. Minute erzielte er das vermeintliche 2:1, was aber aufgrund einer Abseitsstellung von de Jong zurückgenommen wurde. Bis zu seiner Auswechslung in der 72. Minute zeigte der Youngster einen couragierten Auftritt auf der ungewohnten Position als falscher Flügelspieler. Barçawelt-Punkte: 7

 Eric García (ab 45.)

Feierte nach überstandener Muskelverletzung sein Comeback – doch dieses ging total in die Hose. Das zweite Gegentor ging einzig und allein auf seine Kappe. García schätzte den langen Ball falsch ein und verharrte dabei in Untätigkeit. Ansonsten fiel er nur noch durch eine Gelbe Karte auf. Er muss sich definitiv steigern, wenn er vor Araujo oder Piqué in die Startaufstellung möchte. Barçawelt-Punkte: 3

 Pierre-Emerick Aubameyang (ab 61.)

In der letzten halben Stunde hatte der Gabuner nur fünf Ballaktionen und dementsprechend keinen großen Einfluss auf das Spiel. Sein Tempo konnte er aufgrund der tief stehenden Abwehr nicht ausspielen. Zu seiner Verteidigung muss aber auch erwähnt werden, dass seine Mitspieler ihn kaum anspielten. Barçawelt-Punkte: 3

 Ousmane Dembélé (ab 72.)

Der Franzose konnte keine entscheidende Aktion forcieren. Dafür schaffte er noch zwei erfolgreiche Dribblings und flankte achtmal. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Nico Gonzalez (ab 72.)

Nico kam in der Schlussphase, um mit seiner physischen Präsenz Kontrolle zu erlangen. Er gewann all seine Zweikämpfe und spielte sichere Pässe, ansonsten fiel er aber nicht groß auf. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Luuk de Jong (ab 88.)

Der Niederländer bekam eine Chance und nutzte sie. In buchstäblich letzter Sekunde segelte eine tolle Flanke von Adama in den Strafraum und de Jong köpfte diese zum wichtigen Punktgewinn in die Maschen. Ein kurzer, aber entscheidender Einsatz. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi

Xavi veränderte nachvollziehbarerweise kaum etwas nach dem sehr guten Spiel gegen Atletico. Lediglich die Sperre von Alves zwang ihn dazu, Dest zu bringen. Seine Mannschaft tat sich schwer, Kontrolle über das Spiel zu erlangen und strahlte insgesamt nicht die gewohnte Ballsicherheit aus, was an der besonderen Situation eines Derbys gelegen haben könnte. Dafür hatte er mit Luuk de Jongs Einwechslung ein goldenes Händchen und schaffte dadurch zumindest das Unentschieden. Zwei Gegentore sind in Anbetracht der wenigen Chancen Espanyols sehr unglücklich und Xavi erläuterte auf der Pressekonferenz, dass die individuellen Fehler, wie von Garcia, nicht passieren dürfen. Die Leistung war zwar schlechter als zuletzt, aber nicht besorgniserregend. Auch in dieser Partie sah man wieder, dass Barça unter Xavi bis zuletzt fightet, was äußerst positiv ist. Barçawelt-Punkte: 7

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Spätes Barça-Remis gegen Espanyol: Wer war Man of the Match?

Dominik Herzog
Dominik Herzog
Angehender Sportjournalist und Taktikanalyst bei Barcawelt.
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8 Kommentare

  1. Nach der frühen Führung hätten wir mit Druck auf das 2:0 gehen müssen, aber stattdessen wollte Barça das Spiel erst einmal beruhigen, was ihnen allerdings völlig misslang, da sich Espanyol kaum beeindruckt zeigte. Aber wenigstens keine Niederlage, womit wir erst mal auf Platz 4 bleiben dürfen.

    Ich mache mir bei Torres keine Sorgen. Ich finde auch, dass man ihn weiter als 9er einsetzen sollte. Er ist eben immer noch in einer Phase, wo er die Spieler kennen lernen muss, wie ihre Läufe sind, wie er sich selbst verhalten muss etc. Wenn ihr einen Blick zu seinen Toren für City und Spanien werft, werdet ihr sehen, dass er dort einige Tore in bester 9er Manier geschossen hat. Vor allem seine letzten zwei Tore für Spanien hat er in Suaréz Manier geschossen. Ich will damit nicht sagen, dass Torres jetzt ein Suaréz wird, nur kann er die Rolle des 9ers durchaus gut ausfüllen. Auch seine Ballannahme, Ballverarbeitung und Läufe sind sehr gut. Mit einem Luuk sind wir zu limitiert. Er ist langsam, kann die Bälle nicht festmachen und auf die Reise kann er auch kaum geschickt werden. Diese Kopfbälle die er uns reinhaut, schafft ein 1.84 grosser Torres normalerweise auch, womit ich Luuks Leistungen nicht kleinreden will, aber gesetzt sollte Luuk auf keinen Fall sein. Das wird mit Torres noch, nur Geduld.

    Was Garcia angeht, bin ich frustriert. Vor seiner Verletzung war er sehr gut in Form, dann die Verletzung und dann kommt er nach seiner Rückkehr direkt in einem hektischen Derby wieder zum Einsatz. Sehr unglücklich. Hoffentlich kann er wieder da anknüpfen, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hat. Ist aber echt krass, dass unsere Defensive mit diesem Araujo steht und fällt…das sollte Barça deutlich machen, wie wichtig es ist, im Sommer die Defensive zu stärken. Viel wichtiger als Haaland!

    Wir müssen weiter machen und um Platz 4 kämpfen. Hoffentlich kommt Betis bald in die Phase, wo sie etwas nachlassen. Was sie derzeit spielen ist schon sehr beeindruckend.

  2. Mir ist aufgefallen, dass die Offensivleute viel angeboten hätten mit Läufen in die Tiefe etc, aber kaum beachtet wurden von den Mittelfeldspielern. Auch Traore hat irgendwann in der zweiten Halbzeit komplett aufgehört, auf seiner Seite durchzubrechen (bis auf die letzte Flanke natürlich – aber ansonsten immer abgedreht und nach hinten gepasst).

    Über Garcia will ich gar keine Worte mehr verlieren – dank ihm haben wir nur einen Punkt mitnehmen können…

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