Schmach im Clásico: Barcelona verliert Kopf und Faden

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Mit einer deutlichen 0:4-Packung verabschiedet sich FC Barcelona gegen Real Madrid aus der Copa del Rey. Nach starkem Beginn verlor Barça Kopf und Faden.

Barças gute Anfangsphase ohne Ertrag

Mit dem überzeugendem Sieg gegen Elche im Rücken zeigte sich der FC Barcelona zunächst sehr selbstbewusst und riss die Spielkontrolle an sich. Ähnlich wie im Liga-Clásico vor wenigen Wochen an gleicher Stelle legte Barça motiviert und giftig los und bestimmte die Partie.

Gerade im Mittelfeld schaffte man es, durch die nummerische Überlegenheit von vier gegen drei Spielern den Ball gut zirkulieren zu lassen. Offensiv gab es zwar keine Chancenflut, aber mit einigen gut getimten Verlagerungen erspielte man sich eine klare Feldüberlegenheit. 60 Prozent Ballbesitz bezeugten dies. Gegen den Ball stimmte die Koordination im Pressing und gerade nach Ballverlusten landete das Spielgerät äußerst schnell wieder in den eigenen Reihen. 45 Minuten lang machten die Katalanen ein ordentliches Spiel, bis sie schmerzhaft feststellen mussten, wie effizient und eiskalt die Madrilenen dich bestrafen können.

Real Madrid nutzt die präsentierten Lücken eiskalt

Denn die Strafe folgte just als Antwort auf Barças beste Chance im ersten Durchgang: Lewandowskis Volley wurde von Courtois pariert, Real fuhrt den Konter und traf Barça in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ins Herz. Das erste Gegentor fiel zu einem, wie man so schön sagt, psychologisch ungünstigem Zeitpunkt direkt vor der Halbzeit. Marcos Alonso versuchte vorwärts zu verteidigen, schaffte dies allerdings nicht, woraufhin Real ein Drei-gegen-Zwei mit all seiner Klasse ausspielte.

Es stellte sich heraus, dass sich die Blaugrana davon nicht erholen sollte. In Hälfte zwei zeigte die Leistungskurve stark nach unten – auch natürlich, weil direkt nach der Pause das 0:2 fiel, der endgültige Tiefschlag, der Xavis Elf den Stecker zog. Spätestens jetzt verlor die Blaugrana den Kopf und den Faden. Es war auch anzumerken, dass das Team in der ersten Halbzeit extrem intensiv gepresst hatte, was nicht aufrechterhalten werden konnte. Auch individuell leistete sich Barça einige Schwächen, wie unsere Barçawelt-Noten zum Clásico verdeutlichen.

Dazu kamen noch teils haarsträubende Fehler, wie das Foul von Franck Kessié, welches zum Elfmeter führte. Im Liga-Clásico war er noch der Held, doch hier verschuldete er ungelenkt das 0:3. Es war nicht zu übersehen, wie die Gegentore den Spielern mental zusetzten, was Roberto nach Schlusspfiff auch zugab. Die Restverteidigung war meistens nur noch bestehend aus zwei oder drei Mann, wodurch Real auch noch das vierte Tor erzielen konnte. Es fehlte auch die Kreativität, um sich konstant Chancen zu erspielen; ein Problem, das in dieser Saison schon mehrfach zu beobachten war. Diese Niederlage wird schwierig zu verdauen sein, wie auch Xavi auf der Pressekonferenz sagte.

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Feuer zwischen Barcelona und Madrid

El Clásico ist bekanntermaßen eines der prestigeträchtigsten Duelle der Welt und dies zeigten auch die Spieler auf dem Platz. Befeuert durch die lautstarke Unterstützung im Camp Nou gerieten die Spieler immer wieder aneinander und Provokationen waren mehr Regel als Ausnahme. So sahen auch Vinícius Júnior und Gavi – die beiden polarisierenden Akteure beider Teams – in der 26. Minute Gelb, als sie Nettigkeiten austauschten und von den Kollegen auseinander gebracht werden mussten. Abgesehen von ihnen sahen drei weitere Feldspieler und Trainer Xavi die Gelbe Karte wegen Meckerns, am Ende standen insgesamt zwölf gelbe Karten zu Buche.

Diese Anspannung entlud sich ebenfalls bei diversen Schiedsrichterentscheidungen. Bei fast jedem Zweikampf stand Juan Martinez Munuera im Mittelpunkt. Diese Partie zu pfeifen war sicherlich keine einfache Aufgabe – es gab reihenweise strittige Entscheidungen wie beispielsweise Alabas Handspiel, die kontroverseste Aktion des Spiels. Dazu kamen noch Ereignisse wie die Messi-Sprechchöre in der 10. Minute, die durch das Ergebnis vielleicht etwas untergehen. Emotional hatte dieses Spiel jedenfalls alles zu bieten – fast wie zu besten Zeiten dieses großen Erzrivalen-Duells.

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Dominik Herzog
Dominik Herzog
Angehender Sportjournalist und Taktikanalyst bei Barcawelt.
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10 Kommentare

  1. Messi-Sprechchöre sind zwar schön, aber wir brauchen Messi überhaupt nicht. So langsam bekomme ich Sorgen, dass er tatsächlich zurückkommt. Und dann für 10 Millionen im Jahr, was in unserer Situation einfach zu viel ist. Warum kann er nicht einfach für 1 Million spielen? Wenn er das Geld will, soll er nach Saudi-Arabien. Dort gibt’s 400 Millionen. Wenn er sowieso schon auf 390 Millionen verzichtet um bei Barça zu spielen, dann kann er doch gleich auch auf 399 Millionen verzichten.

    10 Millionen würde ich ihm nur geben, wenn er jedes Spiel mindestens 10km läuft und sich ohne zu meckern auch mal auf die Bank setzt.

    • glaube dir ist nicht bewusst, welchen sportlichen und vor allem finanziellen Wert ein Messi hat. Sein Gehalt wird locker durch Sponsering durch ihn wieder eingefangen. Das salary cap wird eher das Problem.
      Er verdient mMn auch das höchste Gehalt im Team, weil er es sportlich und wirtschaftlich dem Verein zurück gibt. Aber JA, seine ehemaligen Gehälter sind nicht mehr tragbar. Doch zahle ich lieber ihm das Geld, als einem Dembele, der die Hälfte der Saison verletzt ist und dann nicht konstant ist. Auch hat ein Dembele keine Treffsicherheit. Das fehlte dieses Jahr im Team und tat sehr weh, siehe CL.

    • ich bin auch der meinung das es nicht gut wäre wenn messi kommen würde. dann würde wieder das ganze spiel auf messi aufgezogen und das ist schlecht jetzt wo sich die neue generation spieler sich immer besser einspielen. und für die finanzen des vereins wäre es auch nicht gut, wenn man dadurch spieler nur wegen ihm verkaufen müsste. , auch wenn er einige millionen dadurch einspielen würde. würde es ihm nicht ums geld gehen so hätte er damals für weniger spielen können und somit nicht gehen müssen. das wollte er ja auch nicht.

  2. Nach dem Spiel war ich lange fassungslos, wenn man das Geschehen noch mal analysiert, sieht man welche Rolle die Schiedsrichterentscheidungen gespielt haben. Nicht Anerkennung der Hand von Alaba, das Tolerieren der Fouls von Militao, bis zur groben Tätlichkeit an Lewandowski- glatte rote Karte, haben neben dem Konzeptverlust eine große Rolle gespielt. Lewandowski wurde durch Foul von Militao praktisch ausgeschaltet, könnte sich nur mit Schmerzen bewegen.
    Wenn die Barcas Seite gefoult hat, gabs sofort gelbe Karte. Barca war nicht vorbereitet auf das harte, schiedsrichterlich
    tolerierte Spiel der Madrilenen.

    • Sorry, aber deine Aussage ist einfach falsch!
      1. zu deinem Elfmeter: laut Reglement ist die ganz klar KEIN Elfmeter! Wenn ein Spieler grätscht muss er einfach schon rein aus physikalischer Sicht sich mit dem Arm abstützen – dies gilt als Stützarm und ist entsprechend KEIN Elfmeter!

      Ich gebe dir insofern recht, als dass solche Handspiele in Vergangenheit auch schon gepfiffen wurden. Das Reglement ist hier jedoch ganz klar, dies ist KEIN Elfmeter – du kannst das drehen und wenden wie du willst.

      Zu deiner Aussage Militao hätte mit glatt rot vom Platz fliegen müssen – sorry, aber was hast du genau geraucht? Es gab definitiv keine Tätigkeit von Militao die auch nur annähernd böswillig war und rot verdient hätte.

      Alles in allem sind zudem die Zahlen ganz klar – Real ist seit Jahren das fairste Team, dass am wenigsten Taklings macht und entsprechend auch am wenigsten Fouls macht. Ganz anders sieht das momentan bei Barca aus – das ist jedoch nicht die Schuld von Real, dass Barca halt einfach sehr oft Holzhackermässig spielt. Logischerweise gibt es auch mehr Fouls und entsprechend mehr gelbe Karten.

      Eure Niederlage dem Schiedsrichter anzuhängen ist doch relativ plump, denn schlussendlich habt ihr nicht wegen dem Schiedsrichter verloren, sondern weil ihr schlicht und einfach jede Chance vergeigt habt. Was kann Real denn dafür, dass ihr mit einem Rafinia spielt und Lewandowski regelmässig in grossen Spielen auf Tauchstation geht? Das hat auch nichts mit dem Schiedsrichter zu tun, sondern lediglich, dass Lewi nicht für grosse Spiele gemacht ist, während sein Pendant Benzema genau in grossen Spielen alles zerstört.

      Amen!

  3. Gerade schaue ich die Partie Real gegen Villareal, die Parteilichkeit der Schiedsrichter, Toleranz des gefährlichen Spiels der Männer fürs Grobe- Rüdiger und Tchouameni ist nicht zu übersehen. Rot-würdiges einsteigen gegen Chukwueze und passiert nichts. Ist das eine Art der Unterwerfung der La Liga Institutionen gegenüber Real?

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