Brennpunkte | Für Ansu Fati schließt sich gegen Betis ein Kreis

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Beim 2:1 bei Betis hatte der FC Barcelona beim berühmten letzten Pass Schwierigkeiten und musste letztendlich auf individuelle Klasse zurückgreifen. Für Torschütze Ansu Fati schloss sich derweil ein Kreis. Die Brennpunkte zu Barças 2:1 bei Betis.

Ferran Torres auch im Zentrum ineffektiv

Ferran Torres muss in den letzten Wochen viel Kritik über sich ergehen lassen. Er kommt als Angreifer in zu wenige Abschlusssituationen und verwandelt von seinen Chancen unterdurchschnittlich wenige. Dazu ist er aber auch im eigenen Ballbesitzspiel zu passiv. Spielt er links, geht das Spiel über rechts. Spielt er rechts, geht das Spiel über links. Seine Einbindung gestaltet sich als schwierig.

Xavi versuchte, dieses Problem zu beheben, indem Ferran ins Zentrum gezogen wurde. Er erhoffte sich vermutlich dadurch auf beiden Flügeln präsent zu sein und Torres’ Geschwindigkeit gegen die gegnerischen Innenverteidiger zu nutzen. Der ManCity-Neuzugang interpretiert die Mittelstürmerposition eher als Falsche Neun, was im Ballbesitzspiel auch durchaus hilfreich war, da man so eine Überzahl im Mittelfeld kreieren konnte.

Letztendlich katalysierte dies aber nur das Problem, dass Barça zwar Ballbesitz hatte, aber diesen nicht in Chancen entwickeln konnte. Es fehlte an Durchschlagskraft, besonders im Zentrum. Torres war auch hier auf verlorenem Posten (Barçawelt-Note 4), machte nach seiner Verlegung auf den linken Flügel aber ein deutlich besseres Spiel. Man muss anfügen, dass seine Probleme zwar auch positioneller Natur sind, aber insbesondere an seinem mangelndem Selbstvertrauen liegen.

Ferrans Flaute: Die Gründe für Torres’ Torkrise

Defensive Stabilität als Grundlage

Eine positive Beobachtung in diesem Spiel war die Konsequenz, mit der Barças Abwehr unterschiedlichste kritische Momente bespielte. Gerade bei Tempogegenstößen der Heimmannschaft schaffte man es immer wieder, die richtige Zuordnung zu finden und den Angreifer in unvorteilhafte Abschlusspositionen zu drängen oder ganz abzublocken. Diese Verbesserung ist nun schon über mehrere Spiele zu beobachten.

Es kam kaum zu sinnlosen Dopplungen oder gar freigelassenen Gegenspielern. Kritisieren kann man nur teilweise den nicht vollumfassenden Zugriff im Mittelfeld und die Standards, bei denen auch das einzige Gegentor fiel. Dabei scheiterte man mehrmals, die mit Anlauf aus dem Rückraum kommenden Angreifer aufzunehmen und zumindest den Kopfball zu erschweren. Musterbeispiel war Marc Bartras Tor, bei dem der Betis-Verteidiger ungedeckt mit Schwung aus dem Rückraum anrannte und dann freistehend (per Schulter) traf.

Ansu Fati schließt seinen Kreis gegen Betis

Der Fußball schreibt bekannterweise seine ganz eigenen Geschichten. Im November 2020 zog sich Ansu Fati beim 5:2-Erfolg gegen Betis eine schwere Meniskusverletzung im linken Knie zu und musste monatelang pausieren. Anschließend folgten zwei schwere Muskelverletzungen, die weitere Zwangspausen nach sich zogen und Fatis Leidenszeit verlängerten. Nun schloss sich für Barças Nummer 10 ein Kreis – der verletzungsgeplangte Youngster erzielte sein Comeback-Tor just gegen Betis. Hierbei zeigte der Jungstar auch seine unnachahmlichen, fußballerischen Qualitäten.

Direkt nach seiner Einwechslung brachte er mit einer Einzelaktion seine Mannschaft in Führung. Auf engstem Raum schaffte er es an der Strafraumkante, die Lücke gegen drei Verteidiger zu finden und einen zwar holprigen, aber präzisen Abschluss ins Tor zu befördern. Seine Entscheidungsfindung und Konsequenz ist wahrlich beeindruckend. Es bleibt zu hoffen, dass er fit bleibt, um diese Fähigkeiten weiter zeigen zu dürfen.

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Dominik Herzog
Dominik Herzog
Angehender Sportjournalist und Taktikanalyst bei Barcawelt.
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