Ansu Fati sticht, Neto stark, Alba traumhaft: Barças Noten gegen Betis

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Dank Ansu Fati und Jordi Alba hat sich der FC Barcelona beim 2:1-Sieg bei Real Betis die Champions-League-Teilnahme gesichert. Die Noten und Spielerkritik der Barça-Akteure beim Auftritt in Sevilla. 

Real Betis 1:2 FC Barcelona: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Neto

Der Brasilianer musste für den kurzfristig ausgefallenen Marc-André ter Stegen einspringen und das nahezu ganz ohne Spielpraxis. Lediglich drei Einsätze hatte Neto in der laufenden Saison vor diesem Duell auf dem Konto (2x Liga, 1x Copa). Offensichtlich lieferte er nicht die sicheren spieleröffnenden Abschläge oder Pässe seines deutschen Kollegen, jedoch zeigte er keinerlei Unsicherheiten aufgrund des mangelnden Rhythmus. Nach 17 Minuten musste Neto bei einem Kopfball erstmals richtig zupacken, hatte den Ball aber sicher. Kurz danach bekam er noch einen strammen, aber zu unplatzierten Schuss von Canales zu halten. Beim Ausgleich durch den gut platzierten Kopfball war er chancenlos, doch wenn er sonst gefordert wurde, war er zur Stelle – richtig grandios war seine Parade bei Juanmis Direktabnahme. Alles in allem war Neto an diesem Abend eine würdige Vertretung des deutschen Stammtorhüters und trug seinen Teil dazu bei, dass man dieses wichtige Spiel gewann. Barçawelt-Punkte: 8

 Dani Alves

Alves, der vor wenigen Tagen seinen 39. Geburtstag gefeiert hatte, ließ sich schon zu Beginn mehrere Male von Canales und Juanmi überlaufen – glücklicherweise war Araújo immer in der Nähe. Bei Betis’ erstem Torschuss hatte er Glück, dass dieser gut einen Meter am Tor vorbeiging. Offensiv wusste Alves sich hingegen gut einzubringen und sorgte situativ für Überzahl im Mittelfeld wie auch für einige hohe Hereingaben. Defensiv jedoch hatte er immer wieder Defizite, konnte sich aber mit zunehmendem Spielverlauf besser positionieren und wirkte hier spätestens mit Anpfiff von Halbzeit zwei stabil. Dennoch sah Alves in Minute 78 Gelb fürs Halten, da ein Betico ihm sonst entwischt wäre. Beim Gegentor nach der Ecke sprang er nicht mit hoch und ließ Bartra dadurch gewähren. Ein gutes Ende für Alves hatte die Partie dann doch, da er in der Nachspielzeit eine exzellente Übersicht bewies und quer zu Alba legte, womit Alves hier das Siegtor vorbereitete. Barçawelt-Punkte: 6

 Eric García

Eric García ersetzte Piqué, der möglicherweise für den Rest der Saison ausfallen wird. Neben Araújo lieferte der Neuzugang einen guten Auftritt. So sorgte er, vor allem in Abwesenheit ter Stegens, für kluge Spieleröffnungen durch lange Bälle. Darüber hinaus schaltete er sich nicht ins Offensivspiel der Blaugrana mit ein; auch, weil er bei den offensiven Ausflügen Jordi Albas hinten absicherte. Hier war García immer zur Stelle, was vor allem Nabil Fekir zu spüren bekam. Garcías Spiel an diesem Abend war größtenteils unauffällig, aber defensiv sehr sattelfest. Etwas mehr Kreativität nach vorn hätte der über weite Strecken zu uninspirierten Offensivabteilung jedoch gut getan. Barçawelt-Punkte: 6

 Ronald Araújo

Araújo sagte jüngst in einem Interview, wie glücklich er in Barcelona ist und diese Euphorie spiegelte sich im Auftritt wider. So war an dem jungen Uruguayer kein Vorbeikommen für die Beticos. Vor allem den bulligen Mittelstürmer Borja Iglesias hatte Barcelonas Nummer vier über die ganze Partie gut im Griff. Auch sorgte Araújo für Barcelonas erste Großchance mit einem starken Kopfball nach einer Ecke, der vom Betis-Torhüter gerade so noch an die Latte gelenkt werden konnte. Zu Beginn von Halbzeit zwei vereitelte er einen vielversprechenden Angriff der Beticos resolut. Auch danach in Betis’ Drangphase blockierte Araújo beherzt einen Torschuss. Beim Gegentor durch eine Ecke war auch er machtlos. Insgesamt eine erneut sehr solide Partie Araújos, der in den nächsten Jahren aus Barcelonas Abwehrkette nicht mehr wegzudenken sein dürfte. Barçawelt-Punkte: 7

 Jordi Alba

Jordi Alba hatte über seine linke Seite sehr viele Gelegenheiten, sich ins Offensivspiel einzuschalten. So sorgte er von Beginn an für ein giftiges Spiel nach vorn, viele Hereingaben in den Strafraum und die ein oder andere Balleroberung in der gegnerischen Hälfte. Auch, weil García ihm den Rücken frei hielt, konnte Jordi Alba seine Kreativität und Spritzigkeit heute gut entfalten. Das ersehnte 1:0 von Ansu Fati wurde über die linke Seite durch ein Zuspiel Jordi Albas vorbereitet. Kurz vor Schlusspfiff gelang ihm mit einem sehenswerten Alles-oder-nichts-Schuss sogar noch der Siegtreffer. Defensiv ließ er sich nicht lumpen, offensiv war an beiden so wichtigen Toren beteiligt. Alba ist unser Man of the Match! Barçawelt-Punkte: 8, MOTM

 Sergio Busquets

Der Altmeister zeigte eine gewohnt unauffällige, aber solide Partie. Wenn er in Halbzeit eins in Erscheinung trat, dann vor allem dadurch, als Erster den Ballführenden anzulaufen und Druck aufzubauen. Leider war Busquets’ Spielaufbau diesmal nicht so markant, wie man es vom katalanischen Urgestein gewohnt ist; so leistete er sich einige ungewohnt schlampige Pässe. Kurz nach Wiederanpfiff ließ Busquets sich in Ermangelung anspielbarer Mitspieler am Mittelkreis viel zu leicht überrumpeln. Glücklicherweise konnte Betis daraus kein Kapital schlagen. Unterm Strich keine schlechte, aber auch keine glanzvolle Partie von Barcelonas Sechser. Barçawelt-Punkte: 5

 Frenkie de Jong

Frenkie de Jong begann die Partie unauffällig, war allerdings nahezu überall zu finden: mal stopfte er defensiv Löcher, mal schaltete er sich in die Offensivbemühungen der Blaugrana ein. Genau diese Spielweise als Allrounder will Xavi sehen. Leider leistete Frenkie sich immer mal wieder Ungenauigkeiten im Passspiel. Nach Betis’ kurzen Drangphasen konzentrierte der Niederländer sich wieder mehr auf das eigene Offensivspiel, wo er – auch durch die Hereinnahme Aubameyangs in Halbzeit zwei – besser zurechtkam als in der Defensive. Ähnlich wie sein Nebenmann Sergio Busquets lieferte Frenkie de Jong keine herausragend gute, aber auch keine schlechte Partie ab. Ein bisschen mehr Wucht nach vorn hätte der oft lahmenden Offensive jedoch gut getan. Barçawelt-Punkte: 6

 Gavi (bis 80.)

Gavi ersetzte erneut den verletzten Pedri und zog wie bestellt die Fäden im blauroten Mittelfeld. Auch ging der quirlige Youngster in gewohnt energischer Manier in die Zweikämpfe, er hat Xavis Gegenpressing sehr verinnerlicht. Für einen 17-Jährigen bemerkenswert, wie viel er einstecken und auch austeilen kann. Immer wieder zeigte er auch eine gute Übersicht beim Spielaufbau mit langen Diagonalbällen auf die Flügel raus und gestaltete Barcelonas Offensivspiel deutlich kreativer als sein Nebenmann Frenkie de Jong. Leider sollte auch Gavi in dieser Partie die Formel für die nötige Belagerung des gegnerischen Tores nur im Ansatz kennen. Nach so viel aufreibender Arbeit wirkte er in Halbzeit zwei zunehmend müde und wurde kurz vor Ende der regulären Spielzeit durch Riqui Puig erlöst. Barçawelt-Punkte: 6

 Ousmane Dembélé (bis 74.)

Ousmane Dembélé ließ bereits in der Anfangsphase zum ersten Mal all seine Klasse aufblitzen, als er sehenswert an zwei Verteidigern vorbeipreschte und scharf in den Fünfmeterraum flankte, was fast zum 1:0 führte. Auch danach sorgte der Franzose immer wieder für gefährliche Hereingaben und war im Eins-gegen-Eins meist nicht zu stoppen. Ihm merkte man jedoch an, dass die Abstimmungen mit Ferran Torres im Sturmzentrum nicht so gut sitzen wie mit Pierre-Emerick Aubameyang. So verpufften auch viele im Ansatz vielversprechende Angriffe Dembélés. Dennoch sorgte der Franzose für nahezu dauerhafte Beschäftigung der gegnerischen Abwehr. In Halbzeit zwei traf er noch einmal das Außennetz nach einem energischen Sololauf, doch man merkte auch Dembélé an, dass er viel gewühlt und geackert hatte, die letzte Durchschlagskraft fehlte ihm diesmal. So war für ihn circa eine Viertelstunde früher Schluss. Ersetzt wurde er durch Adama Traoré. Barçawelt-Punkte: 6

 Memphis Depay (bis 66.)

Der beste Torschütze der Katalanen in der laufenden Saison erhielt in Abwesenheit von Pierre-Emerick Aubameyang den Startplatz. Der Niederländer wirkte von Beginn an sehr energisch und ließ sich gern in die Halbräume fallen. Ihm war anzumerken, dass er den Startelfeinsatz genoss. Leider blieb Memphis über weite Strecken ohne die erhofften großen Torchancen, da er wie so oft zu verspielt unterwegs war und sich irgendwo festdribbelte. Sein Auftritt lässt sich gut beschreiben mit den Worten: “Effizient: ja, effektiv: nein”. In Halbzeit zwei war nicht mehr viel zu sehen vom Niederländer, woraufhin Xavi hier zuerst Änderungsbedarf sah. Folgerichtig machte Memphis in Minute 66 Platz für Pierre-Emerick Aubameyang. Barçawelt-Punkte: 5

 Ferran Torres (bis 74.)

Ferran Torres übernahm anstelle von Pierre-Emerick Aubameyang die Mittelstürmerposition, wechselte sich aber zunehmend mit Memphis ab. Bereits nach fünf Minuten tanzte er drei Beticos auf dem Bierdeckel aus und hätte anschließend fast den ersten Torschuss der Partie gehabt. Danach allerdings tauchte Ferran erstmal ab, da er mit voranschreitender Dauer der Partie mit seiner Rolle fremdelte. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Ferran großes Glück, ein Foul gepfiffen zu bekommen, denn durch seine Unkonzentriertheit samt Ballverlust am eigenen Sechzehner bekam Betis eigentlich eine gute Torchance. Mit der Hereinnahme Aubameyangs rückte er wieder auf seinen bekannten linken Flügel und machte postwendend eine bessere Figur. Doch auch bei Betis sollte es nicht mit einem Treffer klappen, so war circa eine Viertelstunde vor Abpfiff Schluss für den jungen Spanier. Barçawelt-Punkte: 4

 Pierre-Emerick Aubameyang (ab 66.)

Der Gabuner betrat in einer Partie mit wenig Großchancen nach etwas mehr als einer Stunde den Platz, um den Katalanen die Führung zu bescheren. Nur fünf Minuten später gab er auch seinen ersten gefährlichen Torschuss ab, der jedoch knapp über das gegnerische Tor zischte. Danach war leider nicht mehr viel zu sehen vom Winterneuzugang. Einmal traf Aubameyang noch aus kürzester Distanz das Außennetz. Der von Xavi erhoffte Effekt durch Aubameyangs Einwechslung blieb unterm Strich leider aus. Barçawelt-Punkte: 4

 Ansu Fati (ab 74.)

Messi-Erbe Ansu Fati bekam nun etwas mehr Spielzeit als noch bei seinem Comeback gegen Mallorca und sollte den Katalanen die Führung bescheren. Nur etwa anderthalb Minuten und zwei Ballkontakte brauchte das Wunderkind dann auch, um das wichtige 1:0 zu erzielen, auch wenn den Ball nicht optimal erwischte. Schon die Ballannahme zuvor gestaltete der 19-Jährige sehr geschickt. In Minute 85 hatte Ansu die erneute Chance zur Führung, als er eine Direktabnahme am Elfmeterpunkt allerdings schlecht traf. Hier stand Jordi Alba jedoch zuvor im Abseits. Barcelonas neue Nummer zehn zeigte hier auf Anhieb eine Wirkung und hatte in etwas mehr als einer Viertelstunde bessere Torchancen als manch ein Akteur, der von Beginn an auf dem Platz stand. Barçawelt-Punkte: 7

 Adama Traoré (ab 74.)

Die Leihgabe aus England betrat zusammen mit Ansu Fati den Rasen in der Hoffnung, doch noch für einen erlösenden Treffer zu sorgen. Traoré jedoch machte sich erst nach zehn Minuten richtig bemerkbar, als ein als Flanke gedachter Ball sich gefährlich senkte und fast im Tor landete. Weitere offensive Duftmarken konnte Adama leider nicht setzen, jedoch schaltete er sich fleißig in Defensivarbeit ein und wusste durch seinen stämmigen Körper hier die Führung zu verteidigen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Riqui Puig (ab 80.)

Riqui Puig hatte wie Neto eine vergleichsweise lange Durststrecke und bekam nach fast zwei Monaten wieder Spielminuten, als er für den starken, aber ausgelaugten Gavi ins Spiel kam. Puig sollte für die Schlussminuten neue Impulse setzen. Dies gelang ihm jedoch nicht, so fiel er eher durch einen Fehlpass in der Nachspielzeit auf, der glücklicherweise ohne Konsequenzen blieb. Argumente für mehr Einsatzzeit sammelte Barcelonas Nummer 6 heute leider nicht. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Im Rennen um die internationalen Plätze ging es für Xavi an Spieltag 35 nach Andalusien ins Benito Villamarín. Quasi wie erwartet erlebte seine Elf ein offenes und umkämpftes Auswärtsspiel, das erst ganz kurz vor dem Schlusspfiff entschieden werden sollte. Barcelona wirkte von Beginn an wach und selbstbewusst, strahlte Spielfreude aus, aber es dauerte, bis man in vielversprechende Abschlusssituationen kam. Viele Angriffe liefen über die Flügel, nur die letzte Konsequenz vor dem Tor fehlte der Xavi-Elf. Phasenweise war man spielbestimmend, ließ Betis aber immer wieder kommen. Trotz der wichtigen Ausfälle von ter Stegen und Piqué stand seine Elf zumeist hinten sicher und die späteren Einwechslungen zündeten, doch Xavi muss sich einmal mehr die Frage gefallen lassen, warum es bei derart vielen Spielanteilen erneut einen Lucky Punch in der Nachspielzeit brauchte, um die wichtigen drei Punkte zu erbeuten. In Hälfte zwei gab man zusehends das Spiel an die Beticos ab; vor allem hohe Bälle konnten nahezu gar nicht verteidigt werden. Nach dem Spiel gab Xavi selbst zu, mit Barças Performance bei Betis nicht zufrieden gewesen zu sein. Am Ende steht trotzdem ein enorm wichtiger Schlüsselerfolg, durch den der FC Barcelona in der kommenden Saison sicher in der Champions League dabei ist. Damit hat Xavi das Minimalziel erreicht.
Barçawelt-Punkte: 6

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Alba-Rakete zum 2:1 bei Betis: Wer war Barças bester Spieler?

Clemens Wustmann
Clemens Wustmann
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