‘Espai Barça’: Verschlingt Barcelonas Camp-Nou-Umbau weitere Millionen?

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Die Kosten für den Umbau des Camp Nou scheinen weiter zu steigen, dem FC Barcelona sind bezüglich seiner Handlungsmöglichkeiten jedoch weitestgehend die Hände gebunden.

Wird Barcelonas Camp-Nou-Umbau deutlich teurer?

Die ersten Umbauarbeiten im Camp Nou sind in vollem Gange. Im Zuge des Projektes ‘Espai Barça’, das nicht nur das Stadion der Katalanen, sondern auch den gesamten umliegenden Komplex modernisieren soll, wurde bereits ein Teil der Südtribüne abgerissen. Im Sommer sollen dann die großen Arbeiten folgen – zumindest in der Theorie. Das Problem: laut der katalanischen Tageszeitung SPORT sollen dafür immer noch einige Baugenehmigungen des Stadtrats fehlen, welche aufgrund der anstehenden Kommunalwahlen in der Stadt wohl auch vor Mai ausgestellt werden dürften.

Laporta lässt ‘Espai Barça’ überarbeiten – Erhält Barça Baugenehmigung bis Sommer?

Was der SPORT zufolge immer mehr Leute im Umfeld des FC Barcelona unruhig werden lässt, sind jedoch nicht die ausstehenden Genehmigungen, sondern die steigenden Kosten für den Umbau. Demnach sollen einige “den Umbau des Camp Nou zum jetzigen Zeitpunkt für Wahnsinn” halten. Grund dafür seien vor allem die nach wie vor steigenden Zinssätze. Diesem Problem war sich Laporta schon vor einem Jahr, genauer gesagt im März 2022, bewusst. Damals erklärte der Barça-Präsident in einem Interview mit der Mundo Deportivo mit Blick auf den gerade ausgebrochenen Krieg in der Ukraine: “Die Auswirkungen des Krieges sind nicht unerheblich. Es handelt sich um ein relevantes Thema, das bewertet werden muss, da Baumaterialien um 25 Prozent gestiegen sind und es auch so aussieht, als ob die Zinssätze steigen werden.” Das taten sie in den vergangen Monaten tatsächlich – allerdings sind dem FC Barcelona dahingehend in doppelter Hinsicht die Hände gebunden.

‘Espai Barça’: FC Barcelona muss Camp Nou für eine Saison verlassen

Zum einen kann der Klub selbst den Verlauf der Zinssätze nicht beeinflussen, zum anderen kann er den Stadionumbau nicht einfach pausieren, auch wenn dies laut der SPORT bereits einige Leute im Umfeld fordern, “bis sich die wirtschaftliche und internationale Lage verbessert”. Doch Barça hat ebenso einen Zeitplan einzuhalten, welcher bereits vorsieht, dass die Blaugrana ihre Heimspiele in der kommenden Saison 2023/24 im Olympiastadion auf dem Montjuic, offiziell Estadi Olímpic Lluís Companys, austragen wird. Dieser temporäre Umzug kostet den Klub zwischen 15 und 20 Millionen Euro, wenngleich Barça davon lediglich 64 Prozent tragen wird, während die restlichen 36 Prozent von der Stadt Barcelona übernommen werden.

FC Barcelona spielt 2023/24 auf dem Montjuïc – Umzug kostet 20 Mio.

Durch die steigenden Material- und Zinskosten ist nun jedoch fraglich, ob der FC Barcelona sein ursprüngliches Ziel bezüglich ‘Espai Barça’ nach wie vor erreichen kann. Die Kosten für den Umbau sollten dem einstigen Plan zufolge nämlich mit den zukünftigen Einnahmen aus dem Camp Nou wieder reingeholt werden. Ob dies nach wie vor möglich wäre, ist fraglich. Laut einer Pressemitteilung aus dem Oktober 2020 plant Barcelona mit 150 Millionen Euro Einkommen pro Jahr durch ‘Espai Barça’. 50 Millionen davon waren ursprünglich für die Tilgung eines Darlehens von der Investmentbank Goldman Sachs vorgesehen. “Die restlichen 100 Millionen Euro an Einnahmen würden für die regulären Aktivitäten des Klubs und zur Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit verwendet werden”, so der Klub damals in seiner Mitteilung. Auf dem Papier wäre demnach also noch eine Menge Spielraum für steigende Kosten, die durch die zusätzlichen Einnahmen aus dem umgebauten Stadion gedeckt werden könnten – ob diese Kalkulation in Wahrheit jedoch auch so viel Spielraum lässt, steht auf einen anderen Blatt.

Kosten gestiegen: Stadionprojekt ‘Espai Barça’ kostet nun 1,25 Milliarden Euro

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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1 Kommentar

  1. Meine Wenigkeit gehört zu denjenigen, die “den Umbau des Camp Nou zum jetzigen Zeitpunkt für Wahnsinn halten”. Ohne Frage verträgt unser Stadion eine Aufhübschung, allerdings eine pragmatische, und keine zur Event-Bude. Bei Schulden von 1,4 Mrd. ist Espai Barca ein paar Nummern zu teuer. Wir alle wissen, dass der Preis eines Bauvorhabens nie gehalten wird, er steigt immer! Hier pokert Laporta zu hoch!
    Einige Architeken wollen uns Glauben machen, die Zeit der “Betonschüsseln” sei vorbei, ein Stadion müsse auch von außen etwas “hermachen” und viele Funktionen erfüllen. Diese Architekten sind Büttel des Neoliberalismus und reden der Eventisierung das Wort Was denen vorschwebt, finde ich Humbug! Ich gehe ins Stadion, um ein Fußballspiel zu gucken und nicht um zu shoppen; Edel-Gastronomie ist auch nicht nötig. und der Fanshop ist groß genug. Ist doch egal, wie das Ding von außen ausschaut, der Fußball ist wichtig.
    Wenn ich Oper möchte, gehe ich in die Oper, möchte ich Punk, gehe ich in den Punk-Keller.
    Also: Modernisierung ja, komletter Umbau wie geplant NEIN!
    Das Camp Nou erfüllt seinen Zweck und in der Sommerpause sind da auch schon Rock-Konzerte gewesen.
    Warum rundum ein “Heiligenschein”? Die Rundum-Überdachung halte ich für überflüssig, es ist gerade das Offene, was das Camp Nou so charmant macht (wie auch die Stadien z. B. in Sevilla).
    Mir ist so, als wolle Laporta mit Espai Barca seine Eitelkeit befriedigen…
    Zum ganzen Brimborium stößt mir sauer aus, dass Barca am Tropf der Heuschrecken-Bank Goldman-Sachs hängt. Es gibt seriösere Banken.
    Im Großen und Ganzen habe ich bei dem Umbau und den Kosten ein ganz blödes, übles Gefühl!

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