Ex-Präsidentschaftskandidat Font stichelt gegen Laporta: “Regieren ohne Plan”

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Barcelonas ehemaliger Präsidentschaftskandidat Victor Font kritisierte auf einer Pressekonferenz seinen einstigen Konkurrenten und Amtsinhaber Joan Laporta und warf diesem vor, ohne Plan zu regieren. Gleichzeitig betonte Font, dass er Lionel Messi damals hätte halten können, mit Ousmane Dembélé nun aber nicht verlängern würde.

Victor Font spricht auf Pressekonferenz über den FC Barcelona

Knapp anderthalb Jahre nach seiner Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2021 äußerte sich der ehemalige Präsidentschaftskandidat Victor Font im Rahmen einer Pressekonferenz zur aktuellen Situation des FC Barcelona. Diese Fragerunde wurde anlässlich eines Treffens zwischen Font und Klubvertretern veranstaltet. Bei diesem anderthalbstündigen Meeting überreichte Font Barças Vorstandsmitgliedern insgesamt 600 Vorschläge, die der 49-Jährige mit seinen Mitstreitern von ‘Sí al Futur’ ausgearbeitet hatte. Diese Anregungen beziehen sich sowohl auf die aktuellen Umstände, in denen sich der FC Barcelona befindet, als auch auf mögliche Reformen in der Klub-Satzung.

Font: “Laporta hat keinen Plan, es wurde improvisiert”

Auf der von Font einberufenen Pressekonferenz blickte der Unternehmer auf die bisherige Amtszeit von Präsident Joan Laporta zurück, für die er sowohl gute wie auch schlechte Worte übrig hatte. So nannte er Laportas bisheriges Auftreten “Regieren ohne Plan”, auch bezüglich der Nicht-Verlängerung mit Lionel Messi. “Wir hatten einen Plan, der die Lohnkosten reduziert hätte. Mit diesem Plan und mit der Bereitschaft von Messi, weiterzumachen, bin ich überzeugt, dass er geblieben wäre. Ich möchte keine Kritik um der Kritik willen üben. Doch es gab [vonseiten Laportas] keinen Plan, es wurde improvisiert. Bis heute hat das Regieren ohne Plan stattgefunden.”

Dass Font einen lange ausgetüftelten Plan gehabt hätte, den FC Barcelona wirtschaftlich zu sanieren, betonte er im damaligen Wahlkampf immer wieder. Dies führte sogar dazu, dass sich seine Mit-Kandidaten – allen voran Laporta – über die ständigen Ausführungen zu seinem Projekt lustig machten. Nun betont Font aber erneut: “Unser Plan hätte die wirtschaftlichen und sportlichen Aspekte optimiert. Die Improvisation [von Laporta] hat uns zu schlechten Entscheidungen verleitet. Eine Möglichkeit wäre es gewesen, mit einigen Jahren des Übergangs zu planen. Aber stattdessen wurde gesagt, dass man Haaland verpflichten will.”

Font über Dembélé-Situation: “Dasselbe wie bei Neymar”

Beim sich anbahnenden Verkauf von TV-Rechten sehe Font hingegen kein Problem. “Ich mache mir keine Sorgen, es ist ein finanzielles Geschäft. Wenn man gegen die Uhr arbeitet, hat man weniger Verhandlungsspielraum [der Verkauf muss aus Bilanzgründen bis zum 30. Juni erfolgen, Anm. d. Red.]. Aber Laporta macht es gut: Auch wenn er mit dem Rücken zur Wand steht, will er bestimmte Operationen nicht überstürzen [gemeint sein könnten hier der Verkauf der ‘Barça Studios’ oder der CVC-Deal mit La Liga, Anm. d. Red.]. Und das ist eine gute Entscheidung.”

Millionendeals abgesegnet: FC Barcelona hofft auf 600 Mio. Einnahmen

Eine klare Haltung habe Font hingegen zu einer möglichen Vertragsverlängerung von Ousmane Dembélé. So machte der 49-Jährige deutlich, dass der Franzose unter seiner Leitung keine Zukunft in Barcelona hätte: “Ich ziehe den Vergleich mit der Situation um Neymar. Ich sehe dasselbe. Der Verein steht über bestimmten Spielern und taktischen Erfordernissen. Ich wäre zu Xavi gegangen und hätte ihm gesagt, dass wir mit einem Spieler, dem es an Engagement mangelt und der den Verein so behandelt, nicht verhandeln können.”

Font warnt Barça-Mitglieder vor Dringlichkeit und Fehlen eines Planes

Eine mögliche Verpflichtung von Robert Lewandowski sehe Font hingegen positiv: “Ich glaube, er wird kommen. Wenn es wirtschaftlich machbar ist, sollten wir tun, was wir können, ohne die mittelfristige Zukunft zu gefährden.” Bedenken habe er hingegen, wenn es um den Verkauf von Frenkie de Jong an Manchester United geht: “Was die sportliche Seite betrifft, müssen Xavi und Jordi [Cruyff] entscheiden. Wenn de Jong eine Priorität ist, müssen sie nach anderen Alternativen als dem Verkauf eines Vermögenswerts suchen. Aber ich weiß nicht, ob es Alternativen gibt – und ich weiß nicht, ob er eine Priorität ist.”

Wenngleich er selbst derzeit keine Rolle im Klub bekleidet und der derzeitigen Führungsebene durchaus kritisch gegenübersteht, sehe Font dennoch eine positive Zukunft für den FC Barcelona – allerdings mit Einschränkungen: “Ich bin optimistisch, der Klub hat Potenzial. Wenn der Klub die Dinge richtig anpackt, wird er eine glänzende Zukunft haben. Aber ohne einen Plan und ohne die besten Leute ist das Risiko groß, und man könnte das Problem noch vergrößern. Das Problem ist ein Problem der Einnahmen und Ausgaben. Wir hatten einen Plan. Unser Plan war es, Messi und Xavi zu haben. Wir wollten auch in diesem Jahr absolut konkurrenzfähig sein, aber wir hätten ein paar Jahre gebraucht, um den Verein zu stabilisieren. Ich hoffe, dass die Dringlichkeit und das Fehlen eines Plans die Verantwortlichen nicht zu Fehlern verleiten, die wir [als Klub-Mitglieder] später teuer bezahlen müssen.”

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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2 Kommentare

  1. Wir sind Barca, also mehr als nur ein Klub, also warum zeigen wir es nicht auch mal. Mich ärgert es, dass sich die ganzen Egomanen in der Öffentlichkeit den Bauch pinseln und sich gegenseitig an den Pranger stellen. Das gilt für Font genauso wie für Laporta. Ihr seid alle Barca Mitglieder und euch gehört der Klub, egal ob nun Präsi oder verlorener Kandidat. Warum zum Geier steckt ihr nicht alle mal die Köpfe zusammen, tragt Ideen zusammen und setzt diese gemeinsam um. Ihr sagt immer, kein Spieler ist größer als Barca und ich finde, das sollte auch für die Mangager, Experten, Angestellte, Mitglieder etc. gelten. Font hat nen Plan, na dann auf den Tisch damit und schauen, was machbar ist. Dieser ständige öffentliche Sch*vergleich hilft weder Barca noch dem internatinalen Prestige und vor ALLem: ES LÖST DIE PROBLEME NICHT!!!

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